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Edelhelfer Vettel: Unterschiedliche Ferrari-Strategien "nicht beabsichtigt"

Weil man von Mercedes unter Druck gesetzt wurde, sah sich Ferrari gezwungen, Sebastian Vettel früher an die Box zu holen - Ursprünglich wollte man länger fahren

Es dürfte nur ein kleines Trostpflaster für den viermaligen Weltmeister sein, aber zumindest hat auch Sebastian Vettel seinen Anteil am Ferrari-Sieg in Spa. Der Deutsche konnte Lewis Hamilton nach dessen Boxenstopp einige Runden hinter sich halten und Teamkollege Charles Leclerc an der Spitze so ein bisschen Luft verschaffen. Am Ende waren es womöglich genau diese Runden, die Leclerc den Sieg ermöglicht haben.

"Ich glaube, mit einer Runde mehr wäre es schwierig geworden, Lewis hinter mir zu halten", gesteht der Monegasse, der im Ziel weniger als eine Sekunde Vorsprung auf den Weltmeister hatte. Vettel spielte im Kampf um den Sieg am Sonntag keine Rolle. Er musste als einziger Toppilot zweimal stoppen und hatte im Ziel mehr als 26 Sekunden Rückstand auf Leclerc.

Laut Teamchef Mattia Binotto waren die unterschiedlichen Strategien bei Vettel und Leclerc "nicht beabsichtigt". Dass man Vettel, der zu diesem Zeitpunkt auf Rang zwei hinter seinem Teamkollegen lag, in Runde 15 das erste Mal an die Box holte, sei der Situation im Rennen geschuldet gewesen. "Wir mussten einfach auf das reagieren, was Mercedes zu diesem Zeitpunkt gemacht hat", erklärt Binotto.

Binotto erklärt: "Mussten reagieren!"

"Hätten wir Seb länger draußen lassen können, dann hätten wir das getan. Wir waren bereit, [im ersten Stint] so lange wie möglich zu fahren. Aber als wir gesehen haben, dass sich Mercedes für einen Stopp bereit machte, mussten wir reagieren", so Binotto. Hintergrund: Wäre Hamilton vor Vettel zum Stopp gekommen, wäre er wohl mit einem Undercut am Deutschen vorbeigezogen.

Leclerc hingegen war aufgrund seines Vorsprungs an der Spitze nicht gefährdet. "Weil Charles länger draußen geblieben ist, hat ihn das bei den Reifen [im zweiten Stint] in eine bessere Position gebracht", erklärt Binotto. Bei Vettel hingegen war das Gegenteil der Fall. Schnell wurde klar, dass der Deutsche das Rennen auf seinen Mediums nicht beenden kann und noch einmal zum Service kommen muss.

Das führte zwischenzeitlich zu der Situation, dass Vettel das Rennen vor Leclerc, nach dessen Stopp, anführte. Dass Vettel noch einmal an die Box kommen musste, wusste der spätere Sieger da noch nicht. "Als ich hinter Sebastian rauskam, war ich mir zunächst nicht ganz sicher, dass der Abbau auf dem Medium so hoch sein würde, dass ich ihn einholen könnte", verrät er.

Teamorder ist "nie eine leichte Entscheidung"

Es sei dann aber schnell klar geworden, dass er in dieser Phase des Rennens deutlich schneller als Vettel war. Der Deutsche ließ seinen Teamkollegen daraufhin ohne Gegenwehr überholen. "Es hätte für uns keinen Sinn ergeben, zu kämpfen. Wir hätten sinnlos Zeit verloren, und wir wussten, dass Lewis von hinten kam", erklärt Leclerc. Spätestens da war klar, dass Ferrari am Sonntag komplett auf die Karte Leclerc setzt.

 

"Es ist nie eine leichte Entscheidung, weil die Piloten im Auto so schnell wie möglich fahren und so viele Punkte für sich selbst wie möglich holen wollen. Aber heute gab es nicht viele Möglichkeiten", rechtfertigt Binotto die Entscheidung des Teams, Vettel die Anweisung zu geben, Leclerc überholen zu lassen. "Sie waren auf verschiedenen Strategien", erinnert Binotto.

"Und je früher wir die Positionen ohne Zeitverlust getauscht haben, desto besser für das Team - und in dem Fall Charles", erklärt der Teamchef. Vettel akzeptierte diese Entscheidung. "Als wir es zu Beginn der Saison [mit Teamordern] probiert haben, wurde es von außen nicht immer gut aufgenommen", erinnert sich Binotto an die ersten Saisonrennen zurück, als man Leclerc mehrfach für Vettel einbremste.

Stallregie: Das Team hat immer Priorität

"Aber wir haben von Anfang an gesagt, dass das Team oberste Priorität hat", stellt er klar. So sei es auch in Belgien gewesen. Zudem sei die Anweisung für Vettel nicht komplett überraschend gekommen. "Vor jedem Rennen besprechen wir mit den Fahrern, wie die Situation sein könnte", erklärt er. Daher habe man auch dieses mögliche Szenario bereits am Morgen vor dem Rennen diskutiert.

 

Offen bleibt derweil die Frage, warum Vettel am gesamten Wochenende langsamer als Leclerc war - auch unabhängig von der Strategie. Bereits im Qualifying hatten ihm mehr als sieben Zehntel auf seinen Teamkollegen gefehlt. Auf die Frage, ob es bereits eine Erklärung für den großen Rückstand gebe, antwortet Binotto: "Noch nicht. Zunächst einmal würde ich auch nicht von 'groß' sprechen."

"Aber Sebastian hat an diesem Wochenende ganz sicher mehr unter dem Reifenabbau gelitten. [...] Das ist ganz sicher auch auf das Set-up zurückzuführen. Seb ist normalerweise sehr gut darin, die Reifen zu managen", erinnert der Teamchef, der eine Analyse ankündigt. Aktuell habe er aber "keine Antwort". Schon beim kommenden Rennen in Monza könnten die Karten wieder neu gemischt werden.

Mit Bildmaterial von LAT.

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