"Eine der besten Strecken": Formel 1 gehört für Hamilton nach Zandvoort
Auch wenn es das Heimrennen seines Rivalen Max Verstappen ist, findet Lewis Hamilton, dass die Formel 1 nach Zandvoort gehört - Rotation nach 2025?
Aktuell reitet die Niederlande dank Max Verstappen auf einer Euphoriewelle. Da ist es wenig überraschend, dass die Rennstrecke in Zandvoort ihre Option auf eine Fortführung des ursprünglich bis 2023 laufenden Vertrags um zwei Jahre verlängert hat. Bis einschließlich 2025 findet der Große Preis der Niederlande noch statt - und dann?
Bekannt ist, dass die Formel 1 in immer weitere Märkte strebt. Mit 24 Rennen ist man im Grunde an dem Punkt angekommen, den man in naher Zukunft maximal erreichen möchte. Das heißt: Kommen weitere Rennen dazu, müssen andere wegfallen. Allen voran die Rennen in Europa, die derzeit noch in der Überzahl sind, sind gefährdet.
Spa stand schon mehr als einmal kurz vor dem Aus, wenn das Comeback in Südafrika nicht noch geplatzt wäre, und selbst ein Abschied vom berühmtesten Grand Prix in Monaco ist nicht ausgeschlossen. Was passiert daher mit Zandvoort, das infrastrukturell nicht mit anderen Rennen mithalten kann und etwas aus der Zeit gefallen wirkt - trotz umfangreicher Modernisierungsmaßnahmen?
Viel dürfte auf den Faktor Max Verstappen ankommen. Der Red-Bull-Pilot, der dank eines belgischen Passes im Grunde zwei Heimrennen hat, hofft, dass beide Strecken in Spa und Zandvoort Teil des Kalenders bleiben. "Ich denke, viele Strecken verdienen einen Platz im Formel-1-Kalender, aber auf der anderen Seite will die Formel-1-Organisation eine Menge Geld machen, das ist klar", sagt er.
Rotation ab 2025?
"Das ist immer eine schwierige Kombination. Aber am Ende könnte eine Rotation für beide Strecke funktionieren", so Verstappen. Das Rotationsprinzip zwischen Strecken ist ein Thema, das schon seit einiger Zeit diskutiert wird, in den vergangen Jahren aber noch keine Anwendung fand (abgesehen vom Deutschland-GP vor einigen Jahren).
In Zandvoort hat man mit dieser Idee schon geplant: "Die FOM (Formula One Management; Anm. d. Red.) muss natürlich entscheiden, wie sie damit umgehen will, aber die Gerüchte, die man hört, besagen, dass die Zahl der Rennen in Europa auf jeden Fall reduziert werden soll, zum Beispiel durch ein Rotationssystem", bestätigt Grand-Prix-Direktor Robert van Overdijk.
"Es gibt viele Rennen in Europa. Es ist also keine Selbstverständlichkeit mehr. Ich denke sogar, dass wir berücksichtigen müssen, dass wir nach 2025 nicht mehr jedes Jahr im Kalender stehen werden", macht er sich im Gespräch mit Motorsport.com Niederlande Gedanken über die Zukunft und möchte diesbezüglich "kreativ mitdenken".
Hamilton: Eine der besten Strecken
Bis dahin findet der Grand Prix zumindest noch drei Mal statt - und auf diese Rennen freut sich selbst Lewis Hamilton, obwohl Zandvoort das Heimrennen seines Rivalen Verstappen ist. Er ist der Meinung, dass die Formel 1 nach Zandvoort gehört, auch wenn immer wieder darüber gesprochen wird, dass Überholen auf dem Kurs sehr schwierig ist.
"Ich weiß nicht, wie viele Überholvorgänge es im Laufe der Jahre gegeben hat, aber hier eine Runde zu fahren, ist toll", sagt der Mercedes-Pilot. "Und ich denke, es passt wirklich gut."
"Natürlich gibt es hier so eine unglaubliche Fangemeinde für diesen Sport", weiß er, was den Grand Prix besonders macht. "Die Fans hier sind wahnsinnig leidenschaftlich. Und wir sehen, wie sie in die ganze Welt reisen. Ich denke also, sie verdienen es, hier einen Grand Prix zu haben."
Für Hamilton ist Zandvoort sogar "eine der besten Strecken, die je gebaut wurden" - nur ein bisschen länger könnte sie sein.
Schöne Formel-3-Erinnerungen
Gerne erinnert er sich an erfolgreiche Formel-3-Zeiten in Zandvoort zurück, als er hier eine Meisterschaft gewann. "Unsere Leistung war wirklich fantastisch", sagt er und schwärmt vor allem von der Erfahrung auf der Strecke mit der ursprünglichen Gangschaltung der Formel-3-Autos.
"Man musste an einem Hebel ziehen, um den Gang einzulegen, und es war einfach eine fantastische Strecke, so zu fahren", sagt er. "Deshalb habe ich mich darauf gefreut, hierher zurückzukommen und in der Formel 1 zu fahren, vor allem wegen der Steilkurven."
"Und es ist sogar noch toller als mit einem Formel-3-Auto. Ich wünschte nur, wir hätten eine Gangschaltung mit Schaltknauf. Denn das war ein cooles Element."
Weitere Co-Autoren: Ronald Vording. Mit Bildmaterial von Circuitpics.de.
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