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Einmal hopp, einmal top: Was bringt das Ferrari-Upgrade aus Sotschi?

Das neue Ferrari-Upgrade in Sotschi brachte am Sonntag gemischte Ergebnisse ein - Das nächste Upgrade soll am Nürburgring folgen, doch Mattia Binotto bremst schon

"Ich finde, wir können einiges Positives aus dem Wochenende ziehen", sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nach dem Großen Preis von Russland. Die Scuderia hatte ein neues Upgrade-Paket mit nach Sotschi gebracht, was zwar nicht unbedingt eine Menge Performance bringen sollte, dafür aber den Fahrern helfen sollte, besser mit dem Auto umzugehen.

Im Fall von Charles Leclerc scheint das mit Rang sechs durchaus geklappt zu haben. Sebastian Vettel allerdings erlebte das nächste schwierige Wochenende. Nach einem Unfall im Qualifying musste er sich mit Startplatz 15 begnügen, im Rennen kam er dann als 13. nicht in den Bereich von Punkten. "Ich bin nicht glücklich mit der Performance", muss der Deutsche zugeben.

Allerdings will er die Fortschritte im Rennen nicht bewerten, da er im Hinterfeld mit einer Menge Verkehr zu kämpfen hatte. "Am Freitag haben die neuen Teile aber das getan, was wir erwartet haben", sagt er. "Es ist nur ein kleiner Schritt und bringt nicht viel Performance, aber das wussten wir. Hoffentlich können wir in den kommenden Rennen bestätigen, dass die Pace besser ist."

Auch Charles Leclerc sagt, dass er beim Fahren eigentlich keinen großen Unterschied merkt. "Aber die Daten sagen, dass es ein kleiner Fortschritt ist", so der Monegasse. Zumindest sei die Balance im Rennen besser als sonst gewesen, was ihm zum sechsten Platz verholfen habe. "In Mugello hatte ich damit noch die größten Probleme, aber hier war das Auto schön zu fahren."

Das hat sich bei Ferrari geändert

Teamchef Binotto freut sich, dass Ferrari in Sotschi deutlich konkurrenzfähiger war als zuletzt in Spa, Monza oder Mugello. Am Upgrade liege das für ihn aber nicht. "Das hat sicherlich geholfen, war aber nicht der Grund", sagt er. Er glaubt, dass die Streckencharakteristik dem Auto besser entgegenkam und hofft, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt.

Ferrari-Nase

Die schwarze Vorderkante wurde etwas nach unten gezogen (links)

Foto: Giorgio Piola

Das Upgrade-Paket in Sotschi bestand vor allem aus Veränderungen an Front- und Heckflügel. Doch der Unfall von Vettel im Training hat Interessierten auch einen Einblick in die komplexe Nase verschafft, die zuvor nicht so offensichtlich im Fokus stand.

Beim Singapur-Grand-Prix im Vorjahr hatte Ferrari seine Nase verändert und neben der daumenartigen Nasenspitze eine Art Pflugkante eingeführt, um den Luftstrom zu verändern. In Russland wurde diese Kante leicht modifiziert, um den Luftstrom weiter zu verbessern. Die Vorderkante wurde leicht nach unten gezogen, um mehr Luft in die daraus entstehenden Einlässe zu leiten.

Vettel-Unfall gibt Sicht frei

Das bedeutet, dass Ferrari weiter auf eine komplexe Windabweiser-Struktur am Ende der Nase und der Unterseite des Chassis setzt. Ohne den Unfall von Vettel wären die Veränderungen in dem Bereich wohl unbeachtet geblieben, aber durch den Schaden konnten die Bereiche auf dem Abschleppfahrzeug besser beobachtet werden.

Ferrari-Windabweiser

Der Unfall von Sebastian Vettel hat einige Einblicke geliefert

Foto: Giorgio Piola

Auf der Fußplatte auf Höhe der Innenseite der Vorderreifen können drei Reihen von vertikalen Abweisern gefunden werden, die sich gegenseitig überlappen und von vorne gesehen eine L-Form bilden. Partnerteam Haas hat ein solches Gebilde bereits beim Spanien-Grand-Prix 2019 eingeführt.

Der neue Heckflügel bietet ein paar Features aus der Mercedes-DNA. Die Aussparung am hinteren oberen Ende weist ein paar gezackte Ecken auf, während die Dicke der anliegenden Endplatte reduziert wurde. Die überhängende Streben-Sektion besitzt nun zwei geschlossene Löcher anstatt wie zuvor sechs Schlitze.

Nächstes Update beim kommenden Rennen

Das Upgrade ist nur ein erster Teil und soll einige Probleme des Autos beheben, bevor ein umfangreicheres Upgrade erscheinen soll. "Ich freue mich schon auf das nächste Rennen, wo wir normalerweise etwas Größeres haben sollten", kündigt Leclerc das nächste Upgrade für den Nürburgring an.

Doch Teamchef Mattia Binotto tritt erneut auf die Bremse: "Wie Charles gesagt hat, werden wir am Nürburgring ein paar mehr Upgrades haben, aber wieder nichts Großes." Und auch wenn die Entwicklung in Zukunft eingeschränkt werden wird und eine große Regeländerung für 2020 bevorsteht, will man den Fokus auf dem aktuellen Auto behalten.

Ferrari-Heckflügel

Auch am Heckflügel lasen sich einige Veränderungen beobachten

Foto: Giorgio Piola

"Es ist für uns noch wichtig, das aktuelle Auto mit Hinblick auf das kommende Jahr zu entwickeln", betont Binotto. "Wir wollen verstehen, was mit ihm falsch ist und das für die Zukunft in den Griff bekommen."

Den Rest der Saison will man den Fokus verstärkt auf den Diffusor legen. "Aber bis wann, das ist noch nicht definiert", so der Teamchef.

Was am Nürburgring Hoffnung macht

Erst einmal steht aber das Heimspiel von Sebastian Vettel auf dem Programm. Welches Gesicht Ferrari am Nürburgring zeigen wird, ist auch dem Teamchef noch nicht ganz klar. "Bis jetzt haben wir uns auf Russland fokussiert, ab morgen konzentrieren wir uns auf den Nürburgring. Es kommt aber nicht so sehr auf Motorenleistung an, von daher sollte Power weniger kritisch sein."

Eine große Rolle könnte aber das Wetter spielen, das im Oktober in der Eifel nicht gerade traumhaft erwartet wird. "Vielleicht ist es ja nass oder es sind Mischbedingungen. Das kann die Dinge durcheinanderwirbeln", meint Vettel. "In unserer Position dürfte das wohl helfen."

"Wir hoffen, dass wir etwas Konkurrenzfähigkeit gefunden haben, die es unseren Fahrern ermöglicht, zumindest um eine bessere Position kämpfen zu können", so Binotto.

Weiterer Co-Autor: Matt Somerfield, Giorgio Piola. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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