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Analyse

Entscheidung am Donnerstag: Formel 1 2017 mit oder ohne Halo

Die Strategiegruppe der Formel 1 entscheidet am Donnerstag, ob der umstrittene Cockpitschutz Halo zur Formel-1-Saison 2017 verbindlich eingeführt wird.

Halo 2 am Ferrari SF16-H

Halo 2 am Ferrari SF16-H

XPB Images

Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H, mit Halo 2
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H, mit Halo 2
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H, mit Halo 2
FIA-Präsident Jean Todt
Jean Todt, FIA-Präsident
Jean Todt, FIA Präsident
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H mit dem Halo-Cockpitschutz
Eric Boullier, McLaren, Renndirektor
Bernie Ecclestone
Toto Wolff, Mercedes-Motorsportchef
Christian Horner, Red Bull Racing Teamchef
Pierre Gasly, Red Bull Racing RB12, Testfahrer, mit Halo
Pierre Gasly, Red Bull Racing RB12, Testfahrer, mit Halo
Pierre Gasly, Red Bull Racing RB12, Testfahrer, mit Halo
Pierre Gasly, Red Bull Racing RB12, Testfahrer, mit Halo
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H mit dem Halo-Cockpitschutz
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H mit dem Halo-Cockpitschutz
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H mit dem Halo-Cockpitschutz

Und dabei handelt es sich um eine der wichtigsten Entscheidungen in der Geschichte der Rennserie. Denn das Thema geschlossene oder halbgeschlossene Cockpits wird bereits seit geraumer Zeit kontrovers diskutiert. Nicht zuletzt gilt es für die Formel 1 dabei auch, den Spagat zwischen Ästhetik und Sicherheit zu meistern.

Beim anstehenden Treffen zwischen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, Jean Todt als Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA) und der Vertreter der Formel-1-Teams Ferrari, Mercedes, Red Bull Racing, McLaren, Williams und Force India geht es also um mehr als einfach nur eine weitere Regeländerung.

Todt hat sich dennoch dazu entschieden, den Weg des gemeinsamen Diskurses zu wählen, statt – was er ebenfalls tun könnte – eine Regeländerung im Sinne der Sicherheit durchzudrücken.

Erste Instanz: die Strategiegruppe

So aber wird am Ende des Donnerstagstreffens abgestimmt. Sollte Halo eine Zustimmung finden, wird das Thema für eine erneute Wahl an die Formel-1-Kommission weitergereicht. Final absegnen müsste der Motorsport-Weltrat, damit Halo zur Formel-1-Saison 2017 verbindlich werden würde.

Gut möglich ist jedoch, dass es gar nicht so weit kommt. Denn schon die erste Hürde, die Strategiegruppe, könnte sich als zu hoch erweisen. Was wiederum ein herber Rückschlag für Todt und FIA wäre. Das heißt auch: Todt geht ein hohes Risiko ein. Offenbar ist er aber zuversichtlich, eine positive Rückmeldung zu erhalten.

Ferrari, Mercedes, Red Bull Racing, McLaren, Williams und Force India haben vorab noch einmal eine ausführliche Dokumentation über Halo erhalten, die über die in Ungarn gezeigte Präsentation hinausgeht. Außerdem sollen die Teams weitere Informationen über Risiken und Stärken der Vorrichtung bekommen haben.

Mit in diesem Dossier sind die Aussagen von Daniel Ricciardo, Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel enthalten, den einzigen Piloten, die bereits Fahrzeuge mit Halo bewegt haben – wenngleich es nur einzelne Installationsrunden waren.

Ecclestone ist kein Freund von Halo. Doch es bleibt abzuwarten, ob er dafür oder dagegen stimmt. Auch einige Teamchefs haben ihre Zweifel. Und ihnen geht es da nicht nur um den optischen Eindruck.

Ist Halo bereit oder nicht?

Das große Problem für alle ist in jedem Fall: Die Entwicklung für 2017 ist schon weit fortgeschritten. Und Halo hat einen großen Einfluss auf die Aerodynamik. Natürlich hat jeder Rennstall bereits seine Forschungen damit angestellt. Dennoch könnte sich genau dies als Knackpunkt erweisen: Die Teams könnten mehr Zeit zur Vorbereitung einfordern.

Der Weltverband FIA wiederum hält Halo für erprobt und einsatzbereit in der Formel-1-Saison 2017. Der Tenor lautet: Mehr Entwicklungsarbeit ist nicht notwendig, eine Verschiebung nach hinten braucht es nicht.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner, dessen Rennstall mit dem Aeroscreen eine Alternative zu Halo ins Spiel gebracht, diese aber inzwischen auf Eis gelegt hat, hält die Saison 2017 für zu früh. Begeistert ist er von Halo ohnehin nicht.

„Ich denke, es ist keine elegante Lösung. Und ich bin mir auch nicht sicher, dass es eine vollumfängliche Lösung ist“, sagt Horner. „Es wäre besser, die Sache nicht halbherzig zu machen, sondern sich etwas mehr Zeit zu nehmen, um am Ende ein hervorragendes Ergebnis zu haben.“

Dass Handlungsbedarf bestehe, zweifle er nicht an. „Ja, es muss etwas getan werden. Aber das sollte nicht schnell-schnell passieren.“

„Außerdem: Ein MotoGP-Fahrer ist im Vergleich zu einem Formel-1-Piloten wesentlich größeren Gefahren ausgesetzt. Und wenn man bedenkt, welche Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten in der Formel 1 erzielt wurden, dann sind das immense Entwicklungen. Ich denke also, wir sind auf dem richtigen Weg.“

„Ich glaube nur, Halo braucht weitere Forschungen. Es ist ohnehin schon kurz vor knapp für 2017, gerade weil Halo einen Einfluss auf die aerodynamische Gestaltung des Fahrzeugs hat.“

Teamchefs noch unentschlossen

McLaren-Sportchef Eric Boullier hat indes noch keine derart klare Meinung. Allerdings könnte er sich vorstellen, dass der Sicherheitsgedanke ausreichen wird, um Halo 2017 einzuführen.

„Wenn es nur um die Sicherheit geht, haben wir keine Wahl. Dann muss es gemacht werden“, sagt er.

„Ob es gut ist oder nicht, das weiß ich nicht. Wir müssen nur sicherstellen, dass es hinterher nicht schlechter ist als jetzt. Ich stehe dem Ganzen weder positiv noch negativ gegenüber.“

Auch für Mercedes-Sportchef Toto Wolff hat Sicherheit Priorität, wenngleich er sich erst nach der Diskussion mit den Kollegen ein Bild machen will.

Er sagt aber auch: „Wenn wir etwas für die Sicherheit der Fahrer tun können, dann sollten wir das auch machen.“

„Auch wenn es schräg aussieht und die Autos und die Fahrer nicht besonders gut in Szene setzt: All das zählt nicht, denn Sicherheit ist das Wichtigste überhaupt.“

„Wir müssen uns das anschauen und es besprechen. Das Ergebnis kann sein: Es ist gut. Oder: Es ist gut, aber noch nicht bereit. Oder: Wir lehnen es aus Sicherheitsgründen ab.“

„Ich selbst bin noch unentschlossen. Ich will mir erst andere Meinungen anhören“, sagt Wolff.

Fest steht in jedem Fall: Die Technologie für Halo existiert bereits und wurde auch schon erprobt. Sollte der Cockpitschutz 2017 aber nicht eingeführt werden und es zu einem schweren Unfall kommen, sind rechtliche Folgen schon jetzt vorprogrammiert. Der Unfall von Jules Bianchi hat schließlich gezeigt, wie verwundbar Formel-1-Piloten im Cockpit sind.

Der Automobil-Weltverband befindet sich also in einer Zwickmühle. Und gleiches gilt für diejenigen, die sich am Donnerstag gegen die Einführung von Halo aussprechen…

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