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Er oder ich: Arrivabene verlor offenbar Machtkampf mit Nachfolger Binotto

Mattia Binotto soll den Ferrari-Chefs ein Ultimatum gestellt haben, woraufhin Maurizio Arrivabene als Teamchef gefeuert wurde – Zukunft bei Alfa Romeo?

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Cheftechniker Mattia Binotto

Foto: XPB Images

Auf den ersten Blick schien die Entlassung Maurizio Arrivabenes als Ferrari-Teamchef lediglich die logische Reaktion auf die unter seiner Ägide verpassten WM-Titel gewesen zu sein. Offenbar spielte sich bei der Scuderia hinter den Kulissen aber ein monatelanger Machtkampf ab, aus dem Nachfolger Mattia Binotto als Sieger hervorging. Der neue Rennleiter soll FIAT-Boss John Elkann und Ferrari-Präsident Louis Camilleri ein Ultimatum gestellt haben, das lautete: Arrivabene oder ich.

Im Gespräch mit der 'Gazzetta dello Sport' deutet Piero Ferrari das Szenario an: "Es war für uns das Wichtigste, dass wir für Kontinuität auf der technischen Seite sorgen", sagt der Teilhaber und Sohn des Firmengründers Enzo Ferrari. Subtext: Arrivabene musste weg, damit Binotto an Bord bleibt.

Jedoch gab es im Vorstand auch Arrivabene-Fürsprecher. Vielleicht diejenigen, die seine Fähigkeiten als Marketingmanager und Garanten für gute Verbindungen zum Philip-Morris-Konzern, dem Camilleri in Personalunion vorsteht, schätzten. Ferrari erwähnt "Meinungsverschiedenheiten", hält sich aber bedeckt: "Letzten Endes haben wir im Interesse und nur im Interesse Ferraris gehandelt."

Wie zu hören ist, wäre eine weitere Zusammenarbeit zwischen Arrivabene und Binotto unmöglich gewesen. Zu vergiftet war die Stimmung. Dazu soll sich Sebastian Vettel auf die Seite des Technikchefs geschlagen haben – wie große Teile der übrigen Mannschaft. 'Auto Bild motorsport' berichtet von gemeinsamen Abendessen des Deutschen mit Binotto und einem scheinbaren Schulterschluss.

Die Entscheidung des Vorstands, den Teamchef zu feuern, stand bereits vor Weihnachten fest. "Aus verschiedenen Gründen" sei sie zunächst nicht öffentlich gemacht worden, meint Piero Ferrari und verschweigt, zu welchem Zeitpunkt Arrivabene über sein Schicksal informiert wurde – und welche Pläne das Unternehmen mit ihm in Zukunft hat. Schließlich könnte er weiter für die Roten arbeiten.

Angeblich ist Arrivabene ein Kandidat für Sauber, wo mit dem Ex-Ferrari-Designer Simone Resta bereits kürzlich ein Topmann aus Maranello installiert wurde. Im Falle einer Namens- und Konzeptänderung in Richtung eines Alfa-Romeo-Werksteams gilt er als designierter Koordinator zwischen dem Autobauer aus Mailand und dem Schweizer Rennteam – sofern es denn überhaupt so kommt.

Die Entscheidung, auf Binotto zu setzen, stößt bei Ferrari-Insidern auf Zustimmung. Gerhard Berger sagt 'Auto Bild motorsport' aber auch: "Ferrari gewann seine Titel unter der Führung von Jean Todt hauptsächlich in Paris. Soll heißen: Der Einfluss, den Todt damals bei der FIA hatte, war so groß, dass die FIA ihnen jede technische Innovation abnickte und Grauzonen immer weiß waren."

Dass der studierte Maschinenbauer Binotto, der das Formel-1-Handwerk bei Ferrari noch von Ross Brawn lernte, ein geschickter Politiker ist, muss er beweisen. Allerdings kann er auf die Unterstützung des künftigen Sportdirektor Laurent Mekies zählen. Der Franzose arbeitete bis Anfang 2018 als stellvertretender Rennleiter für die FIA. Er ist mit ihrem jetzigen Präsidenten Todt gut bekannt.

Ex-Teamchef Giancarlo Minardi rechnet mit weiteren Ferrari-Personalien: "Ich glaube nicht, dass der Umbau beendet ist. Die kommenden Wochen werden entscheidend", sagt er. Binotto müsse sich nicht nur als Manager, sonder auch als Psychologe beweisen: "Er wird sich der nicht einfachen Aufgabe widmen, Sebastian Vettel in den Griff zu bekommen. Er muss nach einer schwierigen Saison wiederaufgebaut werden und die Stärke finden, die Enttäuschungen von 2018 hinter sich zu lassen."

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