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Ersatzteile knapp: Williams erwartet auch in Bahrain "keine Wunder"

Bei Williams ist nicht nur das Auto zu langsam - Die Lage bei den Ersatzteilen ist so angespannt, dass Robert Kubica nicht mehr über die Randsteine fahren will

Das zweite Rennen der Formel-1-Saison 2019 in Bahrain könnte für Williams erneut zu einem besseren Test verkommen. Nach dem Debakel beim Auftakt in Melbourne erwartet im Team niemand, dass man das Ruder plötzlich um 180 Grad herumreißen kann. "Realistisch gesehen erwartet uns wieder kein leichtes Wochenende", formuliert es Robert Kubica noch halbwegs diplomatisch.

Denn klar ist: Bestätigt sich das Kräfteverhältnis aus Melbourne auch in Sachir, wird Williams dem restlichen Feld erneut hoffnungslos hinterherfahren. Zwar ist der Bahrain International Circuit von seiner Charakteristik her eine ganz andere Strecke als der Albert Park. "Aber trotzdem wird es von einer Woche auf die andere keine Wunder geben", stellt Kubica bereits vor dem Wochenende klar.

Der Pole verrät zudem, dass Williams bei den Ersatzteilen für den FW42 weiterhin "limitiert" sei. Er erinnert an den Auftakt in Australien, bei dem er sich gleich zu Beginn des ersten Trainings den Unterboden an einem Randstein beschädigte. "Ich habe mir den Unterboden beschädigt, als ich über einen Randstein fuhr, über den alle gefahren sind", erklärt Kubica und verrät: "Wir hatten nicht die Teile, um ihn zu ersetzen."

Kubica: "In einer perfekten Welt ..."

"Das hat vermutlich das ganze Wochenende beeinflusst. [...] Man hat mir gesagt, dass es keine Auswirkung haben würde. Aber nachdem wir uns die Daten nach dem Wochenende angesehen haben, denken wir, dass der Effekt doch größer war, als wir dachten", berichtet der Pole. Für Bahrain sei der Unterboden nun zwar repariert. Doch Kubica erklärt, dass man aufgrund der Situation trotzdem auch in Bahrain eingeschränkt sei.

Der 34-Jährige erklärt, dass er in der Wüste möglicherweise eine "sichere Herangehensweise" wählen muss. Oder mit anderen Worten: Im schlimmsten Fall muss Kubica das Wochenende bestreiten, "ohne über die Randsteine zu fahren", um seinen Boliden nicht erneut zu beschädigen. Dass das weiteren Zeitverlust bedeuten würde, versteht sich von selbst.

Kubica erinnert daran, dass man ohnehin bereits sehr langsam sei, weil im Vergleich zur Konkurrenz einfach Grip fehle. "Wenn die Teile dann nicht bei 100 Prozent sind, dann limitieren wir uns noch mehr", erklärt er und verrät: "Das Team versucht, uns das beste Auto hinzustellen. Aber in einer perfekten Welt hätte man zu Beginn eines Wochenendes frische Teile und einige Ersatzteile."

Das ist bei Williams nicht der Fall. Trotzdem hofft Kubica, der auch mit seiner eigenen Performance in Melbourne nicht komplett zufrieden war, grundsätzlich zumindest auf einen Grand Prix mit deutlich weniger Problemen als vor zwei Wochen. "Es wird schwierig werden, aber es ist trotzdem wichtig, im Rahmen unserer Möglichkeiten unser Bestes zu geben", gibt er sich bewusst kämpferisch - oder versucht es zumindest.

Russell: "Gibt Licht am Ende des Tunnels, aber ..."

"In der schwierigen Situation, in der wir sind, ist es extrem wichtig, etwas positives Momentum aufzubauen. Das wird dann alle motivieren. Alle arbeiten hart, aber die Saison ist lang, und in der Fabrik braucht man positive Leute und Mechaniker, damit man ein Licht am Ende des Tunnels sehen kann", so Kubica. Doch die große Frage lautet: Wo soll ein Erfolgserlebnis momentan herkommen?

"Es gibt Licht am Ende des Tunnels - aber das ist momentan ziemlich weit weg", gesteht Teamkollege George Russell. "Das Ermutigende ist, dass wir jetzt unsere Limitierungen kennen. Wir wissen, in welche Richtung wir gehen müssen", versucht der Rookie, zumindest etwas Positives aus dem Melbourne-Wochenende zu ziehen. Gleichzeitig erinnert er aber daran, dass es wohl Monate dauern wird, ehe man große Fortschritte machen kann.

"Es dauert alleine über einen Monat, einen Frontflügel zu bauen. Es ist nicht so einfach", erklärt er. Und so geht es für ihn aktuell einzig und alleine darum, seinen eigenen Job so gut wie möglich zu machen. "Ich habe gelernt, dass ich rausfahren und Dinge versuchen kann, und dass das [beim Ergebnis] keinen großen Unterschied macht", so Russell. Mit anderen Worten: Im Williams wird er aktuell sowieso maximal Vorletzter.

"Mit den Ingenieuren ist das gleiche. Ich habe ihnen klar gesagt: 'Lasst uns Dinge ausprobieren. Wir haben die Möglichkeit dazu'", versucht Russell, der Situation etwas Positives abzugewinnen. "Es nimmt den Druck", wenn man dem restlichen Feld hinterherfährt, erklärt der amtierende Formel-2-Meister, für den das durchaus eine ungewohnte Situation ist.

Schlechte Performance keine Überraschung

2016 wurde er Dritter in der Formel-3-EM, 2017 gewann er die GP3, 2018 die Formel 2. Nachdem er regelmäßig um Siege und Titel kämpfen konnte, findet er sich 2019 am ganz hinteren Ende des Feldes wieder. Der Vorteil: Dort kann er sich ausprobieren und im Zweifel auch mal ein Risiko eingehen und beim Set-up oder auch seinem Fahrstil einen komplette anderen Weg gehen. Am Ergebnis wird das nichts ändern.

"Wir müssen positiv bleiben", erklärt Russell und verrät, die Atmosphäre in der Fabrik sei "so positiv, wie sie [unter den Umständen] sein kann." Kubica erklärt derweil, dass ihm bereits vor Wochen klar war, dass mit dem FW42 keine besseren Ergebnisse möglich sein würden. "Das kann man in einer Woche nicht beheben. Leider zahlen wir jetzt die Rechnung für das, was vor ein oder zwei Monaten passiert ist", erklärt er.

"Uns fehlt im Vergleich zu den anderen einfach Grip", bestätigt Russell und ergänzt: "Die größte Beschränkung ist die Aerodynamik und der Abtrieb." Laut Kubica habe sich das nicht erst bei den Wintertests angedeutet - sondern schon anhand der Daten aus dem Windkanal. "Dieses Jahr konnte man das irgendwie erwarten", zuckt er die Schultern. Das sei übrigens anders als 2018, als Williams ebenfalls schon Probleme hatte.

"Es gibt immer einen Grund dafür, warum man in solche Situationen gerät. Ich denke, im vergangenen Jahr waren die Probleme ganz andere, und sie waren schwer vorherzusagen. Da war es ein größerer Schock, dass wir solche Schwierigkeiten hatten", erinnert er sich zurück. Das 2018er-Auto selbst sei von der Performance her nämlich eigentlich gar nicht so schlecht gewesen.

Williams-Rückstand viel zu groß?

Russell erklärt: "Das Auto im Vorjahr hatte Probleme mit der Fahrbarkeit." Das sei in diesem Jahr anders. "In gewisser Weise ist das Problem einfacher zu beheben, weil wir wissen wo es liegt", erklärt Kubica. 2018 sei die Lage komplexer gewesen. Der Nachteil: Williams weiß zwar, an welchen Bereichen sie 2019 arbeiten müssen. Doch der Rückstand ist so groß, dass es lange dauern wird, die Lücke zu schließen.

Russell erklärt, dass Williams sich aktuell ohnehin in einem "langfristigen" Projekt befinde. Offen spricht es war keiner aus, doch häufig hört es sich so an, als habe man die Saison 2019 bereits abgehakt. Auch bei Rückkehrer Kubica, der in Bahrain auf den Erfahrungen aus Australien "aufbauen" möchte, klingt es danach, als sei das zweite Saisonrennen wieder nur ein besserer Test für ihn und das Team.

Claire Williams

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Foto: LAT

Auf die Frage, ob sich an der Struktur bei Williams etwas ändern müsse, wie es mehrere Experten bereits gefordert haben, möchte er nicht antworten. "Ich bin nicht die richtige Person, um das zu beantworten", sagt er. Für seinen Teamkollegen geht es derweil darum, sich auch am hinteren Ende des Feldes gut in Szene zu setzen. Nicht für die breite Masse, aber für die verantwortlichen Leute bei Mercedes.

"Die Leute, die es wissen müssen, wissen genau, wie ich performe", erklärt der Mercedes-Junior. Er selbst wolle einfach seinen bestmöglichen Job abliefern. "Ich denke, dass unser Paket insgesamt besser ist, als wir es momentan zeigen können", erklärt er und ergänzt, dass man zumindest "ein paar Zehntel" schneller sein könnte, wenn man alles zusammenbringt. Damit läge man aktuell aber noch immer rund eine Sekunde hinter dem Rest des Feldes.

Mit Bildmaterial von LAT.

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