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Erstes Podium seit 2008: Honda feiert P3 von Red Bull unter Freudentränen

Max Verstappen verhilft Motorhersteller Honda zu später Genugtuung: Erstes Podium und erste Führungskilometer seit 2008 - Abstand dennoch vorhanden

"Im ersten Rennen mit der neuen Antriebseinheit auf das Podium zu fahren, ist ein Traumstart", schwärmt Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber 'Sky'. Max Verstappen hat diesen "Traumstart" mit seinem dritten Platz beim Saisonauftakt in Australien wahrgemacht. Der Niederländer beseelte damit den geschundenen Motorhersteller Honda, deren Manager Masashi Yamamoto Freudentränen in den Augen hatte. Elf Jahre nach Rubens Barrichello hat es ein Honda-Antrieb wieder unter die Top 3 geschafft.

"Wenn man sich unseren Speed während des gesamten Rennens anschaut, dann war das wieder ein sehr guter Schritt vorwärts verglichen zum Vorjahr. Wenn ich nur die Topspeeds mit den anderen beiden Topteams vergleiche, dann bin ich sehr zufrieden", lautet Verstappens erste Einschätzung. Der Niederländer wurde im Rennen mit einem Topspeed von 319,9 km/h geblitzt. Nur Teamkollege Pierre Gasly war mit 321,9 km/h schneller.

Im Vergleich: Red Bulls Ex-Partner Renault fehlten knapp 4 km/h (Hülkenberg: 318 km/h), Mercedes schon über 10 km/h (Bottas: 311,3 km/h) und Ferrari gar 18 km/h (Vettel: 303,7 km/h). "Aber auch generell hat der Motor wirklich sehr gut performt, ohne jegliche Zwischenfälle. Das ist natürlich sehr wichtig. Mit der Zeit werden wir erst einschätzen können, ob wir auch gewinnen können."

Horner: "Im Rennen über unseren Verhältnissen performt"

Vom Sieg war Verstappen am Sonntag 22,5 Sekunden entfernt. "Valtteri war schon sehr weit vorn. Das ist für uns jetzt aber ein gutes Ergebnis. Aber wir müssen hart arbeiten, um uns noch zu steigern." Zwar konnte er es im Rennen nicht mit Bottas aufnehmen, doch an Lewis Hamilton kam er gegen Rennende noch heran, zuvor hatte er bereits Sebastian Vettel überholt. "Ein toller Tag für uns. Max hat Sebastian überholt und Lewis in der zweiten Hälfte des Rennens stark unter Druck gesetzt. Eine fantastische Leistung", so Horner.

Nach dem Motorwechsel im Winter wusste Red Bull auch nach den Wintertests nicht, ob man bereits von Saisonbeginn weg auf Podiumskurs unterwegs ist. Zwar lobte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko die japanischen Ingenieure und stellte bereits im ersten Jahr fünf Siege in Aussicht, nach den Trainings am Freitag und Samstag war er allerdings ob des großen Rückstands schockiert. "Ich glaube, im Rennen haben wir über unseren Verhältnissen performt. Wir waren im Rennen konkurrenzfähiger als wir am Freitag dachten", gibt auch der Teamchef zu.

In Runde 23 ereignete sich das erste Highlight für Honda: Verstappen übernahm aufgrund der Boxenstopps der Konkurrenz die Führung. Dies waren die ersten Führungskilometer für ein Honda-betriebenes Fahrzeug seit Rubens Barrichello 2008 im Honda sieben Runden lang den Grand Prix von Kanada anführte. Verstappen durfte immerhin zwei Runden lang an der Spitze bleiben, bevor er zum einzigen Boxenstopp abbog.

Erste Führungskilometer seit Barrichello 2008

In Runde 31 erfolgte das entscheidende Manöver gegen Ferrari-Pilot Vettel, bei dem sich Verstappen auf den dritten Rang setzte. Gegen Rennende hin versuchte der fünffache Grand-Prix-Sieger noch die schnellste Rennrunde aufzustellen. In Runde 57 gelang ihm eine 1:26.256 Minuten, allerdings wurde er von Hamilton und Bottas (1:25.580) noch unterboten. Während der Finne nicht in Reichweite war, hielt der Niederländer seinen Rückstand auf Hamilton konstant bei rund eineinhalb Sekunden.

Rubens Barrichello

Silverstone 2008: Barrichello feiert P3 mit Ross Brawn und dem Honda-Team

Foto: LAT

"Lewis gerade auf dieser Strecke ein halbes Rennen lang unter Druck zu setzen, über weite Strecken das schnellere Auto zu haben, das ist sehr ermutigend für uns. Das ist eine gute Basis, um dieses Auto weiterzuentwickeln", freut sich Horner. Verstappen merkt außerdem an, dass er auch gegen Rennende keine Schwierigkeiten hatte, den RB15 unter Kontrolle zu halten. "Natürlich muss man immer auf die Reifen achten, denn sobald man auf jemanden auffährt, überhitzen sie. Generell bin ich sehr glücklich, weil ich zumindest eine Chance bekommen habe - was den Topspeed betrifft."

Das seien "gute Anzeichen" und noch "weitere positive" Dinge werden folgen, prophezeit er. "Bislang verlief die Zusammenarbeit reibungslos", ist er ebenfalls froh, vor allem weil Verstappen bislang eher einen konfrontativen Kurs mit Ex-Motorlieferant Renault gewohnt war. Die Wertschätzung gilt beider Seiten. Honda ist froh, sich nach den drei desaströsen Jahren mit McLaren nach dem Wiedereinstieg 2015 erfangen zu haben.

Honda-Technikchef: "Uns wurde dadurch Druck genommen"

"Yamamoto-san hat geweint", schildert Horner, welch große Erleichterung das Podium für die Japaner darstellte. "Es ist Hondas erstes Podium seit Rubens Barrichello 2008. Sie hatten ein paar harte Jahre. Das ist eine tolle Moralinjektion für sie und das ganze Team." Seit der brasilianische Ex-Pilot vor elf Jahren in Silverstone den Honda von Startplatz 16 auf Rang drei stellte, litt die Marke unter einem schlechten Image. Das soll nun Geschichte sein.

Red Bull bemühte sich um eine möglichst optimale Zusammenarbeit, was Honda neuen Mut einhauchte. "Sie haben uns ein großartiges Produkt gegeben. Der Motor ist zuverlässig. Max hat in Melbourne das Maximum herausgeholt. Einen Ferrari zu überholen, auf einer Geraden, ist echt positiv", fällt Horner ein positives Fazit.

Honda-Technikchef Toyoharu Tanabe ist ebenso zufrieden. Er spricht von einem gelungenen Einstand. "Ich denke ja", bestätigt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Uns wurde dadurch Druck genommen. Außerdem gibt das zusätzliche Motivation für die Entwicklung. Das ist ein gutes Resultat." Honda schaffte mit Daniil Kwjat im Toro Rosso außerdem noch einen weiteren Punkt auf Rang zehn.

Trotz P3: Weiterhin "klarer Abstand" zu Ferrari & Mercedes

"Wir haben bei den Barcelona-Tests und hier Daten gesammelt. Darin sehen wir dennoch einen klaren Abstand. Das Podium ändert nichts [an unseren Zielen und Erwartungen]", zeigt er sich dennoch kämpferisch. Die Leistung in Australien könne nicht als Indikator für die restliche Saison hergenommen werden. Schließlich sei auch Ferrari hinter den Erwartungen geblieben. "Denken wir nur an die Ferrari-Leistung in Barcelona. Dort waren sie sehr stark. Auf dieser Strecke waren wir jetzt zwar schneller als Ferrari. Aber wir wissen nicht, ob Ferrari nicht in Barcelona wieder stark sein wird."

Laut Tanabe hängt das von verschiedenen Komponenten, wie der Charakteristik des Autos, der Strecke und den Fahrern ab. "Es ist nicht einfach zu erkennen, wo unsere Performance derzeit steht. Auf einer anderen Rennstrecke sind wir womöglich in einer anderen Position. Aber generell sind das Ergebnis und die Rennpace ermutigend." Diesen Schwung hofft man beim kommenden Rennen in Bahrain umsetzen zu können.

Dort feierte Pierre Gasly im Vorjahr sensationell den vierten Platz für Honda im Toro Rosso - das bislang beste Ergebnis der Japaner in der Hybrid-Ära. Bahrain sei eine "ganz andere" Strecke als der Albert Park, meint Horner. "Melbourne ist einzigartig. Wir hatten alle damit gerechnet, dass Ferrari vorne ist, aber Mercedes war im Qualifying sehr stark. Im Rennen nicht ganz so. Ich habe jedenfalls noch keine Ahnung, wie das weitergeht!"

Mit Bildmaterial von LAT.

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