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Esteban Ocon: Nicht nur bei Alonso gehen Teile kaputt!

Warum Esteban Ocon seinem Alpine-Teamkollegen Fernando Alonso widerspricht und was beim Formel-1-Rennen in Mexiko aus Teamsicht schiefgelaufen ist

Esteban Ocon: Nicht nur bei Alonso gehen Teile kaputt!

Wieder ein technischer Defekt bei Alpine, wieder verliert Fernando Alonso sichere Punkte. Prompt beschwert sich der zweimalige Formel-1-Weltmeister nach dem Mexiko-Grand-Prix 2022 darüber, dass ständig nur an seinem Auto etwas kaputtgehen würde. Das will sein Teamkollege bei Alpine, Esteban Ocon, so aber nicht stehenlassen.

"Naja, in Imola habe ich mein Getriebe geschrottet, in Silverstone das Auto. In Singapur bin ich ebenfalls ausgefallen. Auch ich zähle da auf meiner Seite zusammen", sagt Ocon. Sein Fazit: "Wir beide hatten Probleme."

Es sei auch nicht der Fall, dass die Alpine-Motoren speziell bei Alonso eine geringere Haltbarkeit aufweisen. "Wir stehen da genau gleich da", sagt Ocon. "Auch ich habe schon sechs Antriebe verbraucht."

Kein bewusster Nachteil für Alonso bei Alpine

So ist es auch in der Motorenübersicht mit den bisher verwendeten Komponenten dokumentiert. Alonso und Ocon haben in der Tat eine ähnliche Ersatzteil-Liste. Unterschiede gibt es aber: Alonso hat je einen Turbo und eine MGU-H mehr genutzt als Ocon, Ocon ein Auspuffsystem mehr als Alonso.

Ein "System", wie Alonso vermutet, kann Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer darin nicht erkennen. Im Gegenteil: Es seien in der Vorbereitung der Antriebe nicht immer die gleichen Personen für die jeweiligen Motoren und Komponenten bei Alonso und Ocon verantwortlich.

"So etwas kann passieren", meint Szafnauer. Und selbst wenn einmal an einem Auto gehäuft technische Probleme auftreten sollten, müsse das nichts mit Nachlässigkeit bei den Mechanikern oder Ingenieuren zu tun haben.

Szafnauer: "Als ich bei Honda war, hatte Takuma Sato mal 13 Motorschäden oder so in nur einem Jahr. Bei Jenson [Button] waren es null. Da hat sich die gleiche Frage gestellt, aber wir fanden keine Antwort. Wir fragten uns stets: Fährt Takumo so viel anders als Jenson? Ich glaube, es war einfach Pech."

Technische Probleme an beiden Autos in Mexiko

Er könne aber verstehen, dass Alonso aufgebracht auf den Ausfall reagiere und er entschuldige sich bei seinem Fahrer. "Man fühlt sich immer frustriert, wenn man im Rennen das Auto schonen muss. Es gab kein Risiko und wir hatten die Punkte schon im Sack, standen nicht unter Druck. Das macht den Defekt umso ärgerlicher", so der Teamchef.

Ein Zylinderproblem habe schließlich zum Aus von Alonso geführt. "Wir hatten noch versucht, ihn irgendwie im Rennen zu halten, aber das hat nicht geklappt", sagt Szafnauer und fügt hinzu: "Dieser Motor wäre ohnehin nicht mehr verwendet worden. Allerdings wissen wir bisher nicht, was die Ursache war. Könnte eine Zündkerze gewesen sein oder etwas anderes."

Etwas anderes lag wiederum am Schwesterauto vor: Bei Ocon ließ im Rennen der Wasserdruck nach. "Auch er hatte Schwierigkeiten", meint Szafnauer. "Esteban musste vom Gas, um die Temperaturen zu reduzieren."

Ocon ohne Chance gegen Ricciardo auf Soft-Reifen

Am Ende kreuzte Ocon im verbliebenen Alpine die Ziellinie auf Position acht und holte Punkte. Er selbst spricht von "Schadensbegrenzung" und meint: "Natürlich ist es gut, Punkte mitzunehmen, aber als Team haben wir kein gutes Ergebnis erzielt."

"Fernando ist ausgefallen und ich musste mich ständig mit Kühlungsproblemen herumschlagen. Deshalb musste ich über weite Strecken im Rennen früher vom Gas gehen und das Auto rollen lassen."

Letzteres sei "der Hauptgrund", weshalb McLaren-Fahrer Daniel Ricciardo am Ende noch an ihm vorbeigekommen sei und einen Vorsprung von über zehn Sekunden auf ihn herausgefahren habe. "Ich konnte eben nicht mehr maximal attackieren", sagt Ocon. Nachsatz: "Es gibt einiges, das wir uns anschauen müssen."

Alpine hatte sich schon auf Materialschonen eingestellt

Er sei aber grundsätzlich einverstanden mit der Strategie von Alpine, in der Formel-1-Saison 2022 den Fokus mehr auf absolute Antriebsleistung als auf Haltbarkeit zu setzen. "Das war dieses Jahr unser Ziel", meint Ocon. "Der Defekt jetzt kam aber unerwartet." Und laut Szafnauer haben die Probleme in Mexiko nichts mit den technischen Fehlern in Singapur zu tun.

In Mexiko musste Ocon nicht nur den Antrieb schonen, sondern auch Reifen und Bremsen. "Einfach alles", so sagt er. "Das Team hatte mir gesagt, es sei absolut entscheidend, vom Gas zu gehen. Wenn man das macht, wird man natürlich nicht schneller. Man verliert viel Zeit, vor allem auf einer solchen Strecke."

"Es ist uns aber noch gelungen, ins Ziel zu fahren. Das ist das Wichtigste", meint Ocon. "Trotzdem haben wir als Team wichtige Punkte verloren. Das müssen wir analysieren."

Zumal Alpine schon früh im Rennen damit begonnen habe, das Material zu schonen. Alonso sei alsbald dazu übergegangen, "ungefähr eine Sekunde langsamer zu fahren als er hätte fahren können", erklärt Teamchef Szafnauer. Begründung: "Wir wussten schon: Es würde schwierig werden, bis ins Ziel zu kommen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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