F1 2017: Langer Radstand von Mercedes bringt mehr Vor- als Nachteile
Laut Mercedes würde das Formel-1-Team von dem längeren Radstand seines Fahrzeugs profitieren, da die Vorteile auf Höchstgeschwindigkeitsstrecken die Nachteile auf engeren Kursen überwiegen würden.
Foto: Sutton Images
Der deutsche Hersteller hat das Rennen in Monaco analysiert, um herauszufinden, warum das Team auf dem engen Stadtkurs massive Probleme hatte. Dabei ist herausgekommen, dass Mercedes den längsten Radstand im Feld aufweist.
Nach einer detaillierten Untersuchung, für die an 10 Tagen 24 Stunden lang gearbeitet wurde, kam Mercedes zu folgendem Ergebnis: Der Radstand hat in Monaco nur eine kleine Rolle gespielt.
Zudem wird in Zukunft noch auf vielen Strecken mit hohen Geschwindigkeiten gefahren. Daher glaubt das Team, die Vorteile auf diesen Kursen würden sämtliche Nachteile überwiegen.
Teamchef Toto Wolff sagte: "Vor 18 Monaten haben wir herausgefunden, dass ein längeres Auto mehr Leistung und Abtrieb erzeugt als ein kürzeres Fahrzeug."
"Aufgrund der neuen Regeln, den breiteren Reifen und der Aufhängung war es daher das Konzept, das wir verfolgt haben. Nun haben wir das längste Fahrzeug im Feld."
"Es könnte auf den engeren Strecken ein Nachteil sein. Dieser Nachteil ist aber im Vergleich zu den Vorteilen, die wir auf Höchstgeschwindigkeitsstrecken haben, sehr klein."
"Insgesamt geht es immer darum, den besten Kompromiss für 20 Rennen zu finden. Ziel ist es nicht, das Auto für ein einziges Rennen zu optimieren."
"In der Vergangenheit haben wir gesehen, dass einige Teams nur in Monaco wettbewerbsfähig waren. Andere sind hingegen nur in Monza oder Spa stark. Deshalb geht es eben um diesen Kompromiss. Wir haben in den vergangenen Jahren einen guten Job gemacht."
Auswirkungen auf die Fahrzeugeinstellungen
Vallteri Bottas, der in Monaco nicht aufs Podium gelangt war, sagte, die Fahrzeugeinstellungen wären der Hauptgrund für die Schwierigkeiten von Mercedes in Monte Carlo gewesen.
"Ich denke, der lange Radstand hatte nur einen minimalen Einfluss auf das Auto", sagte der Finne gegenüber Motorsport.com.
"Das Team hat Simulationen und Kalkulationen durchgeführt. Dabei war der Radstand nur ein kleines Problem. Die größten Schwierigkeiten hat das Setup gemacht."
"Wir haben verstanden, wo unser Problem lag. Wir haben es wahrscheinlich einfach nicht geschafft, das Auto für die Strecke einzustellen. Zudem ist es ein Kurs gewesen, auf dem Ferrari das bessere Auto hat."
"Ferrari hat in Monaco eine viel bessere Balance gefunden als wir. Wenn man als Fahrer eine gute Balance hat, fährt man die Runden mit viel mehr Selbstvertrauen. Das kann einen riesigen Unterschied ausmachen."
Bildergalerie: Valtteri Bottas in Montreal
Bottas glaubt, dass der Mercedes W08 das schnellste Auto im Feld sei, wenn die Fahrzeugeinstellungen stimmen. Deshalb müsse das Team jetzt daran arbeiten, konstant das optimale Setup für das Fahrzeug zu finden.
"Der W08 ist sehr sensibel was die Mechanik und die Aerodynamik angeht. Es sind so viele kleine Details. Wenn wir sie optimieren, haben wir das schnellste Auto im Feld. Schaffen wir es nicht, wird es umso schwieriger."
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