Formel 1 2017 in Abu Dhabi: Sebastian Vettel fährt Auftakt-Bestzeit
Sebastian Vettel fährt vor Lewis Hamilton Bestzeit im ersten Freien Training, in dem Tests für die Saison 2018 bei fast allen Teams im Vordergrund stehen.
Foto: Andrew Hone / Motorsport Images
Sebastian Vettel hat einen guten Auftakt in das Saisonfinale in Abu Dhabi Formel 1 2017 erwischt. Der Ferrari-Fahrer erzielte im ersten Freien Training auf dem Yas Marina Circuit eine Bestzeit von 1:39.006 Minuten und blieb damit um 0,120 Sekunden vor Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes).
Vettel unterbot Hamiltons Freitagsbestzeit von 2016 (1:40.861 Minuten) deutlich, scheiterte aber (vorerst) an dessen Streckenrekord aus der Saison 2009 (1:38.434 Minuten, aufgestellt auf McLaren). Max Verstappen (Red Bull/+0,148) lag ebenfalls in Schlagdistanz, sodass mit einem spannenden Dreikampf der Topteams zu rechnen ist.
Kimi Räikkönen (Ferrari/+0,512) wurde Vierter vor Valtteri Bottas (Mercedes/+0,735). Letzterer rückte im letzten Run (vor den diesmal erlaubten Startübungen auf dem Grid) mit Halo aus, schließlich ist Abu Dhabi 2017 das letzte Rennen ohne den Cockpitschutz, bevor dieser 2018 verpflichtend eingeführt wird.
Das McLaren-Duo Alonso/Vandoorne schaffte den Sprung in die Top 10, nachdem Fernando Alonso zu Beginn lange keine Zeit gesetzt hatte. Daniel Ricciardo (Red Bull/+1,767) wurde Zehnter. Und George Russell legte als Freitagstester von Force India eine weitere Bewährungsprobe ab: 2,125 Sekunden Rückstand, Platz elf – wenn auch deutlich hinter seinem Teamkollegen.
Spannung erzeugen konnte die Session über weite Strecken nicht. Zu sehr waren die Teams schon auf Tests für 2018 konzentriert. Zwar findet am Dienstag/Mittwoch ein Pirelli-Test in Abu Dhabi statt, bei dem dürfen die Teams aber keine eigenen Experimente durchführen. Daher ist das Freitagstraining faktisch die letzte Gelegenheit vor der Winterpause, Teile auf der Strecke zu testen und Daten zu sammeln.
Die drei Topteams rollten zu Beginn mit teilweise spektakulären Messinstrumenten aus der Box. An Räikkönens Ferrari zum Beispiel wurden im Heckbereich neben üblichen Messgittern auch zwei Pitot-Rohre geschraubt, die seitlich vom Heckflügel in die Höhe ragten. Und am Bottas-Mercedes befand sich ein Messgitter zwischen Vorderreifen und Seitenkästen, mutmaßlich um Luftverwirbelungen zu messen.
Selbst die kleineren Teams experimentierten mal mit, mal ohne T-Wing (Haas), verwendeten FloViz-Farbe zur Visualisierung von Luftströmungen oder arbeiteten für Rechteinhaber Liberty Media (Force India). Sergio Perez, mit 1,287 Sekunden Rückstand guter Sechster, hatte nämlich ein neues Mikrofon direkt am Auspuff montiert, das den Motorensound für die TV-Übertragungen ab 2018 deutlich verbessern soll.
Davon abgesehen, dass die Zeiten des ersten Trainings ohnehin immer mit Vorsicht zu genießen sind, kommt in Abu Dhabi ein weiterer Faktor relativierend hinzu. Denn während der zweiten Session wird die Dunkelheit über dem Yas Marina Circuit hereinbrechen – und damit die Asphalttemperatur deutlich fallen. Das könnte die Kräfteverhältnisse entscheidend verschieben.
Blechschaden gab's zum Auftakt übrigens kaum. Nur Romain Grosjean (12./Haas/+2,300) schlug ausgangs Hotel mit dem Heck voran in die TecPro-Barrieren ein, nachdem er die Randsteine zu hart überfahren hatte, und zerstörte dabei seinen Heckflügel. Sein Teamkollege Antonio Giovinazzi (18./+3,059) drehte sich ausgerechnet auf seiner schnellsten Runde, und auch Nico Hülkenberg (17./Renault/+2,858) fabrizierte einen harmlosen Dreher.
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