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F1 Barcelona 2020: Hamilton "Meisterklasse", Bottas zeigt "Schwächen"

Mercedes wollte die Favoritenrolle auf Max Verstappen schieben, doch letztendlich war der Sieg von Lewis Hamilton souverän - Sebastian Vettel meistverbesserter Fahrer im Feld

Lewis Hamilton hat sich den Sieg beim Grand Prix von Spanien gesichert und ist damit weiterhin auf dem besten Weg, 2020 zum siebten Mal Formel-1-Weltmeister zu werden. Nach sechs Saisonrennen hat der Mercedes-Fahrer bereits 37 Punkte Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Max Verstappen (Red Bull), der auch im Rennen in Barcelona Zweiter wurde.

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Toto Wolffs Prognose, dass Verstappen angesichts der spanischen Sommerhitze als Favorit ins Rennen geht, hat sich zwar nicht bewahrheitet. Der Red-Bull-Pilot war aber über 66 Runden tatsächlich ein wesentlich härterer Gegner als auf eine schnelle Runde im Qualifying. Den durchschnittlichen Rückstand pro Runde konnte er von 0,7 auf 0,35 Sekunden halbieren.

Aus dem erhofften Angriff auf Mercedes wurde aber nichts. In Runde 6 beschwerte sich Verstappen über das "superlangsame" Tempo von Hamilton, der bummelte, um Reifen zu schonen. Schon in der 18. Runde bauten die Hinterreifen am Red Bull ab. Später entbrannte am Funk eine hitzige Diskussion, weil er lieber sein eigenes Rennen fahren und sich nicht an Hamilton orientieren wollte.

"Ich wollte an die Box kommen, aber sie wollten mich nicht reinholen. Meine Reifen waren am Ende. Ich habe ihnen zwei Runden lang gesagt: 'Ist mir egal, wenn ich hinter die Racing Points zurückfalle. Die überhole ich sowieso locker, noch dazu mit frischen Reifen.' Aber sie haben mich noch zwei Runden draußen gelassen", ärgert sich Verstappen.

Verstappen: "Muss mit P2 zufrieden sein"

"Dass wir die Mercedes heute gesplittet haben, ist für uns sehr gut", freut sich der 22-Jährige, der den Silberpfeilen in Barcelona 2016 die einzige Niederlage der Hybrid-Ära zugefügt hat (nach Kollision Rosberg-Hamilton in der ersten Runde). "Wir waren heute eindeutig nicht so schnell wie Lewis. Da muss ich mit dem zweiten Platz zufrieden sein."

Dass er sich nur einem Mercedes geschlagen geben musste, lag am Start. Valtteri Bottas fiel vom zweiten beinahe auf den fünften Platz zurück, konnte sich aber gegen Sergio Perez (Racing Point) gerade noch durch Kurve 3 verteidigen. Davor hatte er bei einer leichten Berührung mit dem anderen Racing Point von Lance Stroll Glück.

 

"Dass er Stroll in der ersten Kurve die Tür so offengelassen hat, war einfach kein guter Job. Und der Anfang eines schlechten Rennsonntags", kritisiert 'Sky'-Experte Nico Rosberg seinen Nachfolger im Mercedes-Cockpit. "Valtteri wird sehr enttäuscht sein. Wir haben heute seine Schwächen im Rennen gesehen, da hat ihm einfach ein bisschen Aggressivität gefehlt."

Hamilton hingegen sei "Meisterklasse" gewesen: "Sein Tempo war phänomenal, und sein Reifenmanagement auch", lobt Rosberg. Am Ende hatte der sechsmalige Weltmeister 24,2 Sekunden Vorsprung auf Verstappen. "Eine echte Überraschung" für ihn: "Wir hatten ja dieses Problem mit den Reifen. Aber wir haben aus letztem Wochenende gelernt und das Wissen heute umgesetzt."

Zittern musste Hamilton nur einmal, als er ein paar Runden vor Schluss über ein auf der Strecke liegendes Carbonteil fuhr und fürchtete, dass er sich einen Reifenschaden einhandeln könnte. Ansonsten hatte er alles unter Kontrolle. "Ich hätte fast eine Einstoppstrategie fahren können", sagt er. "Aber es gab keinen Grund, auf dem Soft irgendein Risiko einzugehen."

Wolff: Hamiltons Renninstinkt ist einmalig

Hamiltons zweiter Boxenstopp verzögerte sich um eine Runde, weil seine Crew einen Satz Soft-Pirellis bereitliegen hatte, er selbst aber den letzten Stint unbedingt auf Medium fahren wollte. Eine Runde später war das ausdiskutiert. Den Bonuspunkt für die schnellste Runde sicherte sich aber Bottas - wegen eines späten dritten Stopps in der vorletzten Runde.

 

"Im Moment fährt Lewis wirklich in einer eigenen Liga", schwärmt Teamchef Wolff. "Er hat alles unter Kontrolle. Am Ende waren wir bereit, Soft aufzuziehen, weil es nicht mehr viele Runden waren. Aber er wollte den Medium und nicht den Soft. Das hat Valtteri das Rennen gekostet. Daran sieht man, wie gut der Instinkt von Lewis ist."

Denn Bottas wechselte beim zweiten Boxenstopp von Medium auf Soft, um mit den um sieben Runden frischeren (und weicheren) Reifen noch einmal anzugreifen. Der Finne kam mit sieben Sekunden Rückstand auf Verstappen auf die Strecke zurück, konnte den Rückstand aber nicht signifikant reduzieren, weil seine Reifen zu schnell abbauten.

Die beiden Racing Points erfüllten die Vorgabe von Teamchef Otmar Szafnauer und kamen auf P4/5 ins Ziel. Dass Stroll am Ende vor Sergio Perez landete, obwohl die beiden zwischendurch Positionen getauscht hatten, lag an einer Zeitstrafe für den Mexikaner: fünf Sekunden wegen Ignorierens blauer Flaggen bei der Überrundung durch Hamilton.

Sechster wurde Carlos Sainz (McLaren), der im Finish ein Fernduell gegen Perez fuhr, und Siebter Sebastian Vettel (Ferrari). Der viermalige Weltmeister war mit vier gewonnenen Positionen im Vergleich zu seinem Startplatz der meistverbesserte Fahrer im Feld. Am Ende hatten seine Softs 36 Runden drauf - mehr als jeder andere Reifensatz!

Vettel: Wieder Zwist mit dem Renningenieur

Zwischendurch gab es erneut spannungsgeladene Kommunikation mit seinem Renningenieur. "Was hältst du davon, mit diesem Reifensatz bis zum Ende durchzufahren?", wollte Riccardo Adami wissen. Vettel reagierte schnippisch: "Ah. Das habe ich dich doch vorher schon gefragt!" Und dann: "Versuchen wir es halt. Wir haben eh nichts zu verlieren."

 

Im Nachhinein erklärt er: "Sie haben mir gesagt, dass ich pushen soll, also tat ich das. Dann habe ich gefragt, ob wir probieren sollen, bis zum Ende durchzufahren. Ich habe dann nur gesagt, dass sie mir das drei Runden früher auch schon hätten sagen können, als ich ein paar Mal gefragt habe, ob ich meine Reifen schonen soll."

Sein Teamkollege Charles Leclerc war zu dem Zeitpunkt schon ausgeschieden. Er drehte sich in der Schikane im dritten Sektor. Dabei starb der Motor ab. "Als sich das Auto nicht mehr starten ließ, lockerte ich meinen Sitzgurt", berichtet er. So fuhr Leclerc dann an die Box, ohnehin schon an letzter Stelle liegend, wo er das Rennen aufgab.

Alexander Albon (Red Bull) lieferte erneut eine Leistung im Rahmen seiner Möglichkeiten ab. Das bedeutete in Barcelona Platz acht mit einer Runde Rückstand. Auf Vettel fehlten am Ende 1,1 Sekunden. Hinter ihm kamen Pierre Gasly (AlphaTauri) und Lando Norris (McLaren) ins Ziel. McLaren-Teamchef Andreas Seidl gibt zu: "Die Racing Points sind einfach schneller als wir."

Die beiden Renaults gingen leer aus, ebenso wie Kimi Räikkönen (Alfa Romeo). Der "Iceman" kam als 14. ins Ziel. In Runde 20 verlor er zwei Positionen auf einmal, zuerst an Esteban Ocon (13./Renault), dann an Albon. Dafür stellte er in Runde 38 einen neuen Rekord auf: Mit seinem 83.846. Rennkilometer in der Formel 1 übernahm er die Führung in dieser ewigen Bestenliste.

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