F1-Team Force India denkt über Namensänderung nach
Bei Force India denkt man laut Teambesitzer Vijay Mallya darüber nach, den Namen zu ändern, um dem Rennstall einen "internationaleren" Anstrich zu geben, der für Sponsoren attraktiver wäre.
Sergio Perez, Sahara Force India VJM10
Sutton Images
2008 kaufte Vijay Mallya das ehemalige Jordan-Formel-1-Team, das später unter den Namen Midland und Spyker gemeldet war und nannte es in Force India um. Ziel war, indische Sponsoren anzuziehen und einen indischen Fahrer in die F1 zu bringen.
Seitdem hat sich Force India in der Hackordnung nach vorne gearbeitet und war vergangenes Jahr 4. der Konstrukteurswertung. Nach 7 Rennen der aktuellen Saison liegt das Team ebenfalls auf Rang 4.
Auch auf dem Gebiet der Sponsoren hat Force India einiges vorzuweisen und brachte in diesem Jahr sogar den Wassertechnologiespezialisten BWT an Bord. Nur bei indischen Sponsoren hatte man bisher kein Glück.
Für Force India ist es nicht das 1. Mal, dass man über eine Änderung des Namens nachdenkt. Schon 2016 war das Team aus Milton Keynes nahe daran, den Namen in Aston Martin Racing zu ändern, bevor der Deal schließlich platzte.
"Es herrscht die Meinung, das wir, nachdem wir uns in puncto Leistung sehr verbessert haben und mehr internationale Sponsoren anziehen, uns vielleicht einen internationaleren Anstrich geben sollten", sagt Mallya.
"Einige Leute glauben, der aktuelle Name Force India sei psychologisch zu wettbewerbsbeschränkend."
"Ich überlege gemeinsam mit einigen anderen Anteilseignern, welche Schritte wir tun können, aber das ist eine bedeutende Entscheidung und eine, die man nicht übereilt ohne genaues Nachdenken treffen sollte."
"Wichtiger noch, wir müssen sehen, wie sich die Formel 1 unter Liberty weiterentwickelt. Wenn sie dem Modell der NFL folgen, dann wird der Name natürlich noch wichtiger, weil das ein Franchise-Modell ist, bei dem der Fokus auf dem Namen liegt. Das aktuelle Modell könnte aber auch weiterbestehen."
"Das sind alles Punkte, die ich mit den Anteilseignern bedenken muss, bevor wir endgültige Schlüsse ziehen."
Mallya sagte, es gebe einen Vorschlag eines Sponsors, gleichzeitig sei das Team aber auch in Verhandlungen mit weiteren Sponsoren.
Der indische Geschäftsmann betonte, die Idee der Namensänderung hätte mit seiner aktuellen rechtlichen Situation "absolut nichts zu tun".
In Indien wird Mallya von den Behörden wegen angeblicher Schulden von 900 Millionen Dollar (803 Millionen Euro) verfolgt. Diese Summe soll er seit dem Zusammenbruch seiner Fluglinie Kingfisher Airlines 2013 schulden.
Fotostrecke: Alle F1-Autos von Force India seit 2008
Im vergangenen April wurde Mallya sein Diplomatenpass entzogen und es gab in Indien einen Haftbefehl gegen ihn. Seitdem lebt er in Großbritannien.
"Die Tatsache, dass das Land Indien und ich nicht die besten Partner sind, besteht schon seit Jahren", sagte Mallya. "Das ist nichts Neues."
"Ich habe in den vergangenen Jahren nicht über eine Namensänderung nachgedacht. Das hat rein mit den aktuellen Sponsoren zu tun", erklärte er. "Damit, dass ein Namensvorschlag und ein Ausbau des Sponsoring auf dem Tisch liegt."
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