F1-Kolumne von Felipe Massa: Ferrari war in Monaco "beeindruckend"
In seiner neuen Formel-1-Kolumne schreibt Felipe Massa über die Probleme von Williams und die Stärke von Ferrari beim Grand Prix von Monaco in Monte Carlo.
Foto: Sutton Images
Ich hatte mir das Wochenende rund um den Grand Prix von Monaco anders vorgestellt. Im Vorfeld hatte ich deutlich gemacht, dass wir uns nach den jüngsten Vorstellungen bei meinem 2. Heimrennen im Kalender durchaus etwas ausrechneten.
Leider kam es anders als wir bei Williams erwartet hatten. Unterm Strich war ein 9. Platz im Rennen ein Ergebnis, mit dem wir 2 WM-Punkte eingefahren haben. Realistisch betrachtet war mehr aber nicht möglich.
Bildergalerie: Felipe Massa beim GP Monaco 2017
Dass es ein schwieriges Wochenende werden würde, wurde mir direkt im 1. Freien Training am Donnerstag klar. Auch das Qualifying lief nicht wie gewünscht.
Keine optimale Ausgangsposition
Bei meinem 1. Versuch in Q2 baute ich einen Fehler ein. Ich kam wieder an die Box, um einen neuen Reifensatz aufziehen zu lassen. Meine letzte Runde in Q2 musste ich dann aufgrund einer gelben Flagge abbrechen.
Es wäre wohl möglich gewesen, einen oder 2 Plätze weiter vorn zu starten als in Reihe 7, wo ich tatsächlich startete. Viel mehr wäre im Qualifying aber wohl nicht möglich gewesen. Nach dem Qualifying hatte ich nur noch ein Ziel: das Rennen beenden.
Ich kenne den Grand Prix von Monaco gut genug, um zu wissen, dass Überholen nur dann möglich ist, wenn der Vordermann einen Fehler macht. Auf der anderen Seite wird man normalerweise mit einem guten Ergebnis belohnt, wenn man es schafft, die 78 Runden zu überstehen. Das liegt an der hohen Ausfallquote, die es bei diesem Rennen normalerweise gibt.
Bremsprobleme von Beginn an
Doch mein Rennen ging schon in der 1. Runde mit Bremsproblemen los. Um das Problem nicht noch schlimmer werden zu lassen, konnte ich nicht zu hart bremsen. Ich musste es vermeiden, dass die Bremsen zu heiß werden.
Glücklicherweise spielte mir die Charakteristik der Strecke entgegen. Denn weil das Überholen nahezu unmöglich ist, konnte ich meine Gegner hinter mir halten, obwohl ich nicht so bremsen konnte wie ich das normalerweise getan hätte.
Als es in der Schlussphase aufgrund des Unfalls von Pascal Wehrlein eine Safety-Car-Phase gab, gelang es mir, an der Box neue Reifen abzuholen ohne dabei eine Position zu verlieren. Diese Strategie wurde auch von Sergio Perez gewählt. Somit waren wir in der Schlussphase des Rennens mit vergleichbaren Waffen unterwegs. Dabei war unser Tempo sehr gut.
Von Sergio Perez' Fehler profitiert
Ich sah, wie Sergio direkt vor mir sehr aggressiv fuhr. Als er in der Rascasse-Kurve einen Fehler machte und dabei Daniil Kvyat aus dem Rennen riss, konnte ich locker an beiden vorbeiziehen und mir den 9. Platz holen. Es war eine glückliche Situation, aber eine ganz typische für Monte Carlo. Aus diesem Grund fuhr ich von Beginn an abwartend.
Jetzt bereiten wir uns auf den Grand Prix von Kanada in Montreal vor. Dort rechnen wir uns mehr aus als für uns am schwierigen Monaco-Wochenende zu holen war. Ich glaube, alle Strecken, die nun im Kalender anstehen, liegen uns besser als Monte Carlo.
Lob für Ferrari
Als ich auf das Rennwochenende zurückblickte, wurde mir auch klar, dass Ferrari erstmals in Monaco auf der Pole-Position stand seit mir selbst das im Jahr 2008 gelungen war. Kimi fuhr eine starke Runde und ich freue mich, dass er endlich mal wieder in den Genuss einer Pole-Position kam.
Ich glaube, der Ferrari war am Monaco-Wochenende das stärkste Auto. Die Onboard-Aufnahmen und dabei insbesondere die Art und Weise, wie das Auto förmlich auf der Straße klebte, waren beeindruckend.
Der Kampf mit Mercedes entwickelt sich für Ferrari mehr und mehr zum Kopf-an-Kopf-Rennen. Ich glaube, es sind alle Zutaten vorhanden, dass dieser Zweikampf bis zum Saisonende andauern wird.
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