Mark Webber: Strafen für technische Fehler in der Formel 1 "lächerlich"
Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber fordert andere Strafen, wenn die F1-Teams mit mechanischen Problemen zu kämpfen haben. Statt einer Startplatzstrafe sollten den Teams Punkte in der Konstrukteurswertung abgezogen werden.
Foto: Isle of Man TT
Jeder Fahrer darf innerhalb einer Saison nur eine bestimmte Anzahl an Motorenkomponenten und Getriebesets nutzen. Muss das Team diese Grenzen überschreiten, werden die Fahrer mit Startplatzstrafen belegt.
"Das ist zu viel Regulierung", sagte Webber während der Sportkonferenz des Automobil-Weltverbands (FIA) in Genf. "Ich möchte nicht, dass ein Fahrer eine Strafe für etwas bekommt, wofür er gar nichts kann."
"Wenn ein Mechaniker beispielsweise eine Bremsscheibe falsch montiert, muss der Fahrer vom Ende des Feldes starten."
"Viele Fans schauen das Qualifying nicht und fragen sich dann, warum ihr Lieblingsfahrer von ganz hinten starten muss. Genau diese Zuschauer verlieren wir."
"Es ist schon schwierig genug, die Qualität an der Spitze des Feldes hoch zu halten. Daher sollten wir aufhören, die Piloten grundlos ans Ende des Feldes zu schicken. So einen Mist brauchen wir hier nicht."
Auf die Frage, wie er die Teams für die Regelübertretungen bestrafen würde, sagte Webber: "Sie sollten wenn überhaupt Punkte für die Konstrukteurswertung verlieren. Wir müssen einen Weg finden, der nicht die Fahrer bestraft."
"Es gab in den vergangenen 5 Jahren so viele lächerliche Strafen für Dinge, für die die Fahrer nichts konnten. Diese Strafen hatten einen großen Einfluss auf den Unterhaltungsgrad auf der Strecke während des Wochenendes."
Das Team, welches in den vergangenen Jahren die meisten Strafen sammelte, ist McLaren. Grund dafür sind die Probleme, die das Team mit dem Honda-Motor hat.
In Baku wird Fernando Alonso beispielsweise 15 Startplätze verlieren, weil in seinem Fahrzeug ein neuer Turbolader verbaut werden musste. Sein Teamkollege Stoffel Vandoorne verliert sogar 30 Plätze, weil bei ihm eine neue MGU-H und ein neuer Turbolader eingesetzt werden muss.
Webber, der im Jahr 2014 die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gewann, äußerte seinen Unmut über die Situation bei McLaren und welchen Einfluss sie auf Alonso hat.
Bildergalerie: Fernando Alonso in Montreal
"Es ist eine absolute Verschwendung. Zudem verzerrt es das Bild, wenn er an Ende des Feldes muss. Obwohl er ein nicht wettbewerbsfähiges Auto fährt, gibt es immer wieder Situationen, in denen er sensationell fährt."
"Aufgrund seiner Leistung beim Indy 500 und seinem Engagement bei McLaren war sein Wert in seiner Karriere noch nie höher."
Alex Kalinauckas
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