Ferrari muss bei F1 in Monza noch zulegen: Vertrauen ins Auto fehlt
Sebastian Vettel gibt zu, dass ihm das nötige Vertrauen ins Auto am Trainingstag zum Ferrari-Heimspiel noch gefehlt hat, doch das Lächeln stehlen lassen will er sich von Hamilton nicht.
Sebastian Vettel, Ferrari SF70H
Andrew Hone / Motorsport Images
Kann Ferrari den Tifosi in Monza an diesem Wochenende den erhofften Heimsieg spendieren, auf den sie bereits seit 2010 warten? Der Freitag hat eher Grund zur Skepsis gegeben, denn gegen Mercedes hatte die Scuderia im Training zum Grand Prix von Italien das Nachsehen - wenn auch knapp. Sebastian Vettel (3./+0,140 Sekunden) und Kimi Räikkönen (4./+0,398) lagen am Freitag durchaus in Schlagdistanz, was die Zeiten angeht, doch auch im Longrun waren die Silberpfeile etwas stärker.
"Ich weiß, dass wir uns noch verbessern müssen, wenn wir mit ihnen mithalten wollen", sagt Vettel nach dem Training auf seine Chancen angesprochen. Denn Mercedes kann im Normalfall seine Motorenvorteile auf der Power-Strecke in Italien ausspielen. "Sie waren immer schnell, wenn sie rausgefahren sind - aber das haben wir erwartet", so der Deutsche, der seine eigenen Aussichten aber nicht kleinreden möchte: "Es sah okay aus", resümiert er.
Bildergalerie: Sebastian Vettel beim GP Italien
Was die Longruns angeht, ist sich der Heppenheimer mit der Analyse nicht sicher. Er habe viel Verkehr gehabt und die Unterbrechung durch Kevin Magnussen habe ebenfalls nicht geholfen. "Deswegen war es nicht ganz ideal, um wirklich die Pace auszumachen", sagt er. "Aber so ist es nun einmal. Das war für alle gleich."
Räikkönen hadert mit der Balance
Auch Kimi Räikkönen zuckt zwecks Erkenntnissen zum Kräfteverhältnis mit den Schultern: "Zeiten sind Zeiten, aber wir wissen nicht, was die anderen machen", so der "Iceman" wie üblich pragmatisch. Bei Ferrari weiß man nur, dass das Auto heute noch nicht zur Zufriedenheit der beiden Piloten eingestellt war. Räikkönen klagt zwischenzeitlich über Balanceprobleme und flog deswegen sogar einmal ins Kiesbett ab, und auch Vettel hat noch zu kämpfen.
Bildergalerie: Kimi Räikkönen beim GP Italien
Vor allem fehlt ihm noch das richtige Vertrauen ins Auto, das auf einer Strecke mit wenig Abtrieb vonnöten ist. "Gerade auf der Bremse können wir uns noch ein bisschen steigern, dass man da leichter ans Limit gehen kann und das Auto besser spürt", so der WM-Führende. "Der Rest sieht schon ganz gut aus. In den Kurven kommen wir ganz gut zurecht. Wenn wir das hinkriegen, sollte es morgen ein bisschen vorangehen."
Bei Ferrari ist man jedoch zuversichtlich, dass man die Schwierigkeiten für den Rest des Wochenendes in den Griff bekommen kann. Üblicherweise werden die Italiener im Laufe der Zeit immer stärker, sodass am Sonntag im Rennen mit ihnen zu rechnen sein dürfte. Im Qualifying hat Mercedes durch seinen Motor meist noch einen Vorteil, und auch Vettel erwartet in Monza "keine großen Überraschungen", wie er sagt.
Vettel: Hamilton kann Lächeln nicht verschwinden lassen
Übrigens: Mit Red Bull beschäftigt sich Ferrari in Monza nicht. Die "Bullen" fassen ohnehin Startplatzstrafen auf und gelten auf der Piste als unterlegen. "Solche Dinge spielen für uns ohnehin keine Rolle", winkt Vettel ab. "Das passiert um uns herum. Wir müssen uns auf uns selbst fokussieren und alles in den Griff bekommen."
Nur wenn das gelingt, kann Ferrari am Wochenende verhindern, dass Lewis Hamilton die WM-Führung übernimmt. Der Brite hatte bereits angekündigt, Vettel das Lächeln wegnehmen zu wollen, doch das möchte dieser nicht zulassen.
"Egal, was passiert: Es wird ihm nicht gelingen", grinst der Deutsche. "Es ist natürlich immer etwas abhängig von dem, was am Tag passiert, aber alles in allem glaube ich, dass wir einen guten Lauf und Spaß an der Arbeit haben. Heute war vielleicht kein ganz so guter Tag, aber wir sind trotzdem noch am Lachen. Wir reden nicht von einer Welt, die uns fehlt."
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