Heißer Hintern, kleiner Patzer: Hamiltons F1-Training in Monza
Mercedes zeigt sich mit dem Monza-Auftakt zufrieden, obwohl man beim Setup zunächst einen Fehlgriff machte – "Das Auto sieht stark aus", findet Hamilton.
Foto: Glenn Dunbar / Motorsport Images
Dass Mercedes in den Freien Trainings zum Italien-Grand-Prix am Freitag das Geschehen bestimmte, war keine Überraschung. Sehr wohl aber, dass Valtteri Bottas dank einer Qualifying-Simulation auf Supersoft in 1:21.406 Minuten die Nase vor seinem zweitplatzierten Teamkollegen Lewis Hamilton (+0,056 Sekunden) hatte. Grund für die Hackordnung zugunsten des Finnen war, dass der Spa-Sieger am Ausgang der Della-Roggia-Schikane einen Schnitzer einbaute und im Kiesbett Zeit liegen ließ.
Trotz der verhagelten Einzelrunde zieht Hamilton ein positives Fazit: "Es war ein guter und ordentlicher Tag. Wir haben unser Programm ohne Probleme durchgezogen", meint der Brite und lobt das Setup: "Das Auto schien mir gut ausbalanciert zu sein."
Bottas nach Setup-Irrweg mit Bestzeit
Bei Bottas dauerte es, bis die Ingenieure den Dreh raus hatten: "Wir sind im 1. Training mit der Abstimmung in die falsche Richtung galoppiert, haben es aber hinbekommen, für das 2. Training die richtige einzuschlagen", sagt er.
Damit liefert Bottas die Erklärung für 0,435 Sekunden Rückstand, die ihm Hamilton am Vormittag aufgebrummt hatte. Bauchschmerzen hinterlässt der Fehlgriff nicht: "Das Auto fühlte sich danach viel besser an. Immerhin ist mein Gefühl ein besseres als nach dem Freitag in Spa", vergleicht Bottas, der in Belgien zum Auftakt Fahrfehler begangen hatte und in den Reifenstapeln gelandet war. Die Monza-Vorstellung war hingegen tadellos: "Wir sind mit dem richtigen Fuß aufgestanden."
Entsprechend beglückt ist Bottas, dass der angekündigte Regen ausblieb und er alles so durchziehen konnte, wie er es sich vorgestellt hatte. Mercedes hatte sich schon auf einen Wolkenbruch vorbereitet und wichtige Programmpunkte vorgezogen. Die Silberpfeile trauen dem Spätsommer weiter nicht und stellen sich auf Nässe im Qualifying ein: "Morgen besteht ein gewisses Regenrisiko, dann könnte alles, was wir gelernt haben, Schnee von gestern sein", sagt Technikchef James Allison.
Hamilton demonstriert mit Blick auf das weitere Geschehen eine breite Brust, obwohl er im zweiten Training über einen Sitz klagte, der sich während des Aufladens des Energiespeichers aufheizte: "Das Auto sieht stark aus", meint der Ex-Champion, ist aber gewarnt vor Sebastian Vettel: "Wir müssen etwas schrauben, um ein bisschen Leistung herauszuquetschen. Es scheint eng zu sein zwischen uns und den Ferraris, wahrscheinlich wird es wie im jüngsten Rennen." Allison macht ihm Mut: "Beide Fahrer sahen bei längeren und kürzeren Versuchen ziemlich wettbewerbsfähig aus."
Dominik Sharaf
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