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Qualifyingbericht

F1-Qualifying Imola 2021: Warum Hamiltons Pole so überraschend ist

Q&A zum Qualifying beim Grand Prix Emilia Romagna: Wo hat Verstappen die Pole verloren? Warum ist Mercedes plötzlich so schnell? Und wie erging's den Deutschen?

Lewis Hamilton hat sich in einem bis zum Schluss spannenden Qualifying zum Grand Prix der Emilia Romagna in Imola die Poleposition gesichert und damit für eine kleine Überraschung gesorgt. Denn Topfavorit Max Verstappen belegte am Ende den dritten Platz und musste sich sogar seinem Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez geschlagen geben.

Beinahe hätte Lando Norris für eine Sensation gesorgt. Der McLaren-Pilot erzielte auf seiner alles entscheidenden Q3-Runde Zwischenbestzeit im ersten und zweiten Sektor. Zwar wäre er mit seiner Zeit von 1:14.454 Minuten letztendlich "nur" Dritter geworden - aber wegen einer Tracklimits-Überschreitung wurde ihm die Zeit gestrichen.

So wurde Norris Siebter. Immerhin noch vor Valtteri Bottas (Mercedes), dem 'ORF'-Experte Alexander Wurz ein "Debakel" attestiert: "Nach dem Einstand in Bahrain ist das die zweite Ohrfeige für ihn."

Sebastian Vettel (Aston Martin) und Fernando Alonso (Alpine) schieden schon in Q2 aus. Und Mick Schumacher (Haas) wurde 18.

Zum Thema:

- Ergebnis Qualifying

- Paddock live: Der Samstag in Imola

Wo hat Max Verstappen die Poleposition verloren?

In Kurve 3. Der Niederländer stand vor seiner letzten Runde unter Druck, lag knapp hinter Hamilton an zweiter Stelle. Gleich zu Beginn seiner letzten Runde unterlief ihm ein kleiner Fehler: "Es war einfach eine beschissene Runde. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Ich war mit zwei Rädern neben der Strecke. Dafür bin ich eigentlich ziemlich nahe dran", sagt Verstappen.

Die Sektoranalyse zeigt: Auf den ersten 24 Fahrsekunden verlor er eine Zehntelsekunde. Im zweiten Sektor war er klar schneller als Hamilton. Ohne den Fehler hätte es für die Poleposition gereicht. "Ist lange gut gegangen jetzt. Ich bin halt auch kein Roboter", seufzt er. Auch wenn Helmut Marko knurrt: "Insgesamt hat er knapp zwei Zehntel verloren. Er hatte noch zwei weitere kleine Fehler in der Runde."

Trotz des verkorksten Freitags mit dem Antriebswellenschaden hatte Verstappen im Abschlusstraining am Samstagmorgen zunächst gut in die Spur gefunden. Genau wie die beiden Mercedes-Piloten qualifizierte er sich mit den härteren Medium-Reifen für das Top-10-Finale. Dort erlitt er die erste teaminterne Qualifying-Niederlage seit Kanada 2019 (damals gegen Pierre Gasly).

Woher kommt plötzlich das Tempo von Mercedes?

Hamilton musste am Boxenfunk erstmal nachfragen, ob er wirklich auf Pole steht, weil er die Information seines Renningenieurs zunächst nicht glauben konnte. "Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, vor beiden Red Bulls zu sein", sagt der Mercedes-Fahrer. "Phasenweise waren sie dieses Wochenende sechs Zehntel schneller als wir."

 

Schon am bewölkten Freitag hatte Mercedes signalisiert, dass man in Imola konkurrenzfähiger sein wird als in Bahrain. Am Samstag blinzelte dann manchmal die Sonne durch. Zwar war es im Qualifying mit 14 Grad Celsius sehr kühl; doch die Streckentemperatur war etwas höher als noch im Freien Training.

Könnte das der entscheidende Faktor gewesen sein? "Die Strecke ist ein bisschen wärmer geworden. Ein paar Grad machen einen ziemlichen Unterschied im Set-up, und ich glaube, das kommt uns entgegen", vermutet Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Sergio Perez auf P2: Wie geht das?

Sogar bei Red Bull ist man über die Steigerung des Mexikaners überrascht. Wie wenig man ihm zugetraut hatte, belegt die Tatsache, dass er in Q2 im Gegensatz zu Verstappen mit Soft statt Medium auf Zeitenjagd geschickt wurde. Ein frühes Aus wie in Bahrain sollte nicht noch einmal passieren.

"Seine Qualifying-Performance hier ist wirklich überraschend", gesteht Marko. "Den Rennspeed kennen wir. Den hat er schon in Bahrain bewiesen. Aber diese Steigerung kam etwas unerwartet. Umso erfreulicher!"

Dabei wirkte Perez selbst mit seiner Leistung gar nicht so zufrieden: "Ich bin noch nicht da, wo ich stehen möchte", sagt er in der FIA-Pressekonferenz unmittelbar nach dem Qualifying. "Aber ich sitze mal hier. Das ist ein gutes Zeichen, dass es in die richtige Richtung geht."

Norris neben der Strecke: Wie kann das passieren?

Aufgrund der leidigen Tracklimits wurden auch im Qualifying wieder reihenweise Rundenzeiten gestrichen. Selbst in Q3 war Norris nicht der einzige "Übeltäter". Lance Stroll brachte sogar das Kunststück zustande, beide schnelle Runden wegen der Tracklimits zu verlieren. Der Aston-Martin-Pilot wäre aber wohl so oder so Zehnter und Letzter geworden.

Lando Norris, McLaren MCL35M

Lando Norris, McLaren MCL35M

Foto: Charles Coates / Motorsport Images

Norris erklärt sein Versehen in der Piratella so: "Letztendlich war es mein Fehler. Ich habe Mist gebaut. Aber von außen sieht es manchmal leichter aus, innerhalb der weißen Linie zu bleiben. Sich mit so hoher Geschwindigkeit mal ein paar Zentimeter zu verschätzen, das passiert."

Trösten kann er sich damit, seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo bis dahin klar in den Schatten gestellt zu haben. Phasenweise lag fast eine Sekunde zwischen den beiden McLaren-Piloten. Wegen der aberkannten Zeit belegte Norris am Ende P7; 0,049 Sekunden hinter seinem neuen Teamkollegen.

Wie hat sich Sebastian Vettel geschlagen?

Teamchef Otmar Szafnauer hatte vor dem Qualifying von einem Top-10-Platz geträumt. Den schaffte zwar Stroll, aber nicht Vettel. Die erste Q2-Runde wurde dem viermaligen Weltmeister wegen Tracklimits gestrichen. Die zweite reichte nur zu Platz 13, 0,256 Sekunden hinter seinem Teamkollegen, der genau den Cut markierte.

Im Mittelsektor war Vettel sogar um einen Tick schneller als Stroll. Im ersten und dritten aber verlor er jeweils gut eine Zehntelsekunde. "Ich bin nicht ganz zufrieden mit meinen Runden. Aber wenn's so knapp zugeht, machen halt schon Kleinigkeiten den Unterschied", sagt er.

"Und was das Renntempo angeht, sind wir ganz okay aufgestellt, denke ich. Ich fühle mich im Auto immer besser. Was vielleicht noch ein bisschen fehlt, ist das Vertrauen, eine Runde auch mal richtig laufen zu lassen."

Immerhin war er in prominenter Gesellschaft: Mit Carlos Sainz (11./Ferrari) und Fernando Alonso (15./Alpine) schieden zwei weitere prominente Fahrer in Q2 aus, denen man Chancen auf einen Q3-Einzug eingeräumt hatte.

Für Alonso war es übrigens die erste Niederlage in einem Qualifying-Teamduell seit Malaysia 2017.

Und Mick Schumacher?

Sehr gut. Zwar war der 18. Platz als Ergebnis erwartbar. Aber 1,607 Sekunden Rückstand auf Bottas' Q1-Bestzeit ist achtbar. Seinem Teamkollegen Nikita Masepin nahm der Haas-Rookie 0,518 Sekunden ab. Und zwischenzeitlich schnupperte er, an 16. Stelle liegend, sogar kurz am ersten Q2 seiner Karriere. Dafür fehlten letztendlich 0,447 Sekunden.

"Ich glaube, dass wir zufrieden sein können", sagt Schumacher in einem ersten Interview mit 'Sky'. "Natürlich gibt es noch ein Zehntel hier oder da, das ich liegen lassen habe. Leider. Zum Beispiel in der Variante Alta. Da bin ich ein bisschen zu schnell rein und wollte zu viel. Dann kam das Auto einfach nicht mehr rum um die Kurve."

Im Qualifying-Duell führt er trotzdem bereits mit 2:0.

Wie kam es zum Crash von Yuki Tsunoda in Q1?

Der Japaner war auf seiner allerersten fliegenden Runde im ersten Sektor richtig flott unterwegs. 15 Fahrer hatten nach sechs Minuten schon eine Zeit im ersten Sektor registriert, und Tsunoda war Zweitschnellster, 0,175 Sekunden hinter Lando Norris (McLaren), aber 0,245 Sekunden schneller als sein Teamkollege Pierre Gasly.

In der Variante Alta nahm sein Qualifying aber ein jähes Ende. "Es war zu 100 Prozent ein klassischer Fahrfehler", analysiert 'ORF'-Experte Alexander Wurz. "Hat schon begonnen mit der Wahl des Bremspunkts." Dadurch wurde das Heck des AlphaTauri unruhig, Tsunoda traf den Randstein innen hart und konnte einen Dreher nicht mehr verhindern - der dann in der Mauer endete.

 

Tsunoda selbst gibt zu, "am Kurveneingang zu sehr gepusht" zu haben. "Dadurch wurde das Auto instabil, ich hatte plötzliches Übersteuern und krachte in die Mauer", sagt er. "Meine Zwischenzeiten waren sehr gut. Schade, denn ich glaube, dass das Auto dieses Wochenende großes Potenzial hat."

Das Heck seines Autos wurde bei dem Einschlag, der für ihn selbst glimpflich ausging, regelrecht weggerissen, sodass man sogar das Getriebe sehen konnte. Gut möglich, dass das für das Rennen am Sonntag einen Komponententausch erforderlich machen wird. So oder so wird er, weil er bis dahin noch keine ganze Runde absolviert hatte, als Letzter starten.

Gab es sonst Überraschungen?

Zum Beispiel das Williams-Team. Wir in der Redaktion trauten unseren Augen nicht, als wir auf der zweiten Q3-Runde von George Russell in mehreren Minisektoren Pink aufleuchten sahen (steht für absolute Bestzeit). Am Ende fehlten weniger als zwei Zehntelsekunden auf Stroll. Wo Russell die Zeit noch verloren hat, ist bisher nicht klar. Auch Nicholas Latifi schaffte den Einzug in Q2.

Dort scheiterte auch Carlos Sainz. "Ich habe mich eigentlich das ganze Wochenende ziemlich schnell gefühlt", seufzt der Ferrari-Pilot, dessen Teamkollege Charles Leclerc Vierter wurde. "Aber ich hatte schon das ganze Wochenende das Gefühl, dass ich nie alle drei Sektoren in eine saubere Runde bekomme, und das hat sich im Qualifying wiederholt. Ich schätze, da fehlen mir einfach noch ein paar Kilometer."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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