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Qualifyingbericht

F1-Quali Monza 2020: Hat der Windschatten für Hamilton entschieden?

Lewis Hamilton lässt sich im Windschatten von Valtteri Bottas zur Pole für den Grand Prix von Italien ziehen - Ferrari erlebt schlimmste Monza-Pleite seit vielen Jahrzehnten

Im ersten Qualifying nach dem Inkrafttreten der technischen Richtlinie TD037/20 hat unverändert Mercedes nach Belieben dominiert. Lewis Hamilton sicherte sich die Pole-Position für den Grand Prix von Italien in Monza, 0,069 Sekunden vor Teamkollege Valtteri Bottas und 0,808 Sekunden vor Carlos Sainz (McLaren).

Das gesamte Qualifying-Ergebnis gibt's hier!

Für Mercedes ist es die erste Doppel-Pole auf der Powerstrecke in Monza seit 2016, und das noch dazu mit der schnellsten Runde, die die Formel 1 je gesehen hat. Hamilton kam im Autodromo Nazionale Monza auf einen Schnitt von 264,362 km/h und übertraf damit den bisherigen Rekord von Kimi Räikkönen (damals Ferrari) vom Monza-Qualifying 2018.

Hamiltons Bestzeit von 1:18.887 Minuten war nur um 0,069 Sekunden schneller als die von Bottas, und das, obwohl der Finne dieses Wochenende laut Mercedes-Rhythmus als Erster auf die Strecke gehen und somit Windschatten spendieren musste. Im zweiten Sektor, den er in den Freien Trainings dominiert hatte, verlor er in Q3 0,101 Sekunden (sechs km/h am Messpunkt) auf Hamilton.

 

"Ich weiß nicht, wie es sonst ausgegangen wäre", fragt sich Bottas. Auf den Geraden nicht im Windschatten gezogen zu werden, habe natürlich "nicht geholfen", meint er achselzuckend. Im Hinblick auf Sonntag gibt er sich trotzdem nicht geschlagen: "Meine Longruns am Freitag waren gut, auch im Vergleich zu Lewis. Könnte ein gutes Rennen werden."

"Er ist immer so knapp dran", muntert 'ORF'-Experte Alexander Wurz den Finnen auf. "Stell dir vor, es würde Lewis nicht geben, dann würden wir alle vom Qualifying-König Bottas sprechen!" Hamilton weiß: "Valtteri war sehr, sehr nahe dran. Ich musste eine saubere Runde fahren, und mir sind in Q3 zwei saubere Runden gelungen."

Auch ohne "Party-Modus" ist Mercedes an der Spitze

Auch das Verbot des "Party-Modus" machte sich aus Mercedes-Sicht nicht wirklich bemerkbar. Wenngleich Mercedes-Kundenfahrer Sergio Perez (Racing Point) berichtet: "Es hat uns definitiv wehgetan, diese Extra-Power nicht zu haben." Für das Rennen glaubt er weniger an einen Rückfall: "Da sollte es okay sein."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff lächelt: "Unsere Abstände sind gleich geblieben oder sogar besser gegenüber dem einen oder anderen Konkurrenten, der dieses Thema vielleicht auch vorangetrieben hat. Wir sollten im Rennen eigentlich deutlich schneller sein über die gesamte Distanz. Wir können diesen Modus jetzt über das gesamte Rennen fahren. Das konnten wir vorher nicht."

Weitere Artikel zum "Party-Modus":

Perez ("Wenn ich gut fahre, holen wir das Podium") nahm nach dem ersten Q3-Run eigentlich Kurs auf den dritten Platz, wurde aber im letzten Moment noch von Sainz abgefangen. Der fuhr seine entscheidende Runde auf der allerletzten Rille: "Ich habe viel riskiert in den letzten Kurven. In die Ascari habe ich eigentlich viel zu spät reingebremst!"

Die dritte Reihe teilen sich in Monza Max Verstappen (Red Bull/+0,908) und Lando Norris (McLaren/+0,933). "Wir haben alle möglichen Flügelstellungen probiert, aber am Ende kam immer das Gleiche raus", seufzt Verstappen. "Am Ende kann man natürlich sagen, dass uns Power fehlt. Aber das darf keine Ausrede sein."

Fehler von Ricciardo, Albon im Glück

Der 22-Jährige lag mittendrin im hart umkämpften Feld der Mercedes-Verfolger. Zwischen Sainz auf P3 und Daniel Ricciardo (Renault) auf P7 lagen 0,169 Sekunden. "Die anderen haben eine Zehntel gefunden, und wir eine verloren", seufzt Ricciardo. Er hatte sich nach dem Abschlusstraining eigentlich noch als erster Mercedes-Verfolger gesehen.

Ricciardos Job im zweiten Q2-Run war eigentlich, Ocon im Windschatten ins Top-10-Finale zu ziehen. "Mich hat überrascht, dass ich auch ohne Windschatten nicht viel verloren habe", sagt Ricciardo. Das ging aber nur bis zu den Lesmos gut. Dort machte er einen Fehler, sodass seine zweite Q2-Runde kaputt war und Ocon (12.) auf sich allein gestellt.

 

Alexander Albon (9./+1,203) lieferte eines seiner besten Qualifyings bisher ab. Er verlor nur 0,295 Sekunden auf seinen Red-Bull-Teamkollegen Verstappen. Danach hatte es zunächst nicht ausgesehen: In Q1 zitterte er sich als 15. durch (0,035 vor Romain Grosjean), in Q2 als Zehnter (0,105 vor Pierre Gasly) - und seine erste Q3-Runde wurde wegen Track-Limits gestrichen (ohne Bedeutung).

Apropos Track-Limits: Die sorgten schon in Q1 für Diskussionen, als gleich sieben Zeiten gestrichen wurden. Ebenfalls heiß diskutiert wurden die Bummelfahrten im Kampf um den besten Windschatten. Das nahm nicht ganz so drastische Ausmaße an wie 2019. Aber drei Fahrer (Ocon, Räikkönen, Latifi) müssen trotzdem bei den FIA-Kommissaren vorsprechen.

Vettel scheidet schon in Q1 aus

Für Sebastian Vettel kam das Aus diesmal schon in Q1. Der Ferrari-Pilot lag an 17. Position, als der zweite Run in Angriff genommen wurde, und erwischte in der Windschatten-Lotterie einen Platz mitten im Pulk, hinter dem Williams von George Russell (19.). Zwar fuhr er im 21. der 24 Minisektoren, die die FIA misst, Bestzeit. Aber da lag er schon zu weit hinter einer Top-15-Zeit.

Am Ende fehlten 0,047 Sekunden auf den Cut. "War nicht gut getimt von uns. Ich war mitten im Pack und konnte nicht viel machen", sagt Vettel. Auf die Frage, warum er nicht früher oder später losgefahren sei, um seine schnelle Runde zu beginnen, antwortet er: "Weil ich warte, bis ich das Okay bekomme." Ein Fingerzeig in Richtung Ferrari-Crew.

 

Die wurde schwer gedemütigt. Teamkollege Charles Leclerc schaffte zwar den Sprung ins Q2, schied dort aber als 13. aus. Er konnte keinen einzigen Gegner mit einem anderen Motor schlagen. In Monza bringt Ferrari damit zum ersten Mal seit 1984 kein Auto in die Top 10. Und Vettels 17. Platz ist das erste Mal seit Giancarlo Baghetti 1966, dass ein Ferrari in Monza außerhalb der Top 15 steht.

"Wir sind ein bisschen schneller als die Autos um uns herum. Aber es wird schwer, da Boden gutzumachen", meint Vettel achselzuckend. Und auch Leclerc wirkte am Boxenfunk ernüchtert, als er nach seiner schnellsten Q2-Runde sagte: "That's the best I can do." Sinngemäß: "Mehr geht nicht mit diesem Auto."

F1-Paddock live: Der Qualifying-Samstag in Monza

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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