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Qualifyingbericht
Formel 1 Portimao

F1-Qualifying Portugal 2021: Tracklimits kosten Verstappen die Pole!

Fragen & Antworten zum Qualifying in Portimao: Warum Verstappens Tracklimits-Strafe so ärgerlich ist und wie Vettel plötzlich pinke Minisektoren setzen konnte

Valtteri Bottas (Mercedes) hat im Qualifying in Portimao zurückgeschlagen und sich die Poleposition für den Grand Prix von Portugal gesichert - und musste dafür nicht einmal die schnellste Runde fahren! Die hatte Max Verstappen (Red Bull) erzielt, doch dem wurde seine Bestzeit von 1:18.209 wegen eines Verstoßes gegen die Tracklimits aberkannt.

Somit stehen zwei Mercedes-Fahrer in der ersten Startreihe, vor Verstappen, der sich im zweiten Q3-Run immerhin noch auf den dritten Platz verbessern konnte. Sergio Perez wurde Vierter, gefolgt von Carlos Sainz (Ferrari) und Esteban Ocon (Alpine).

Sebastian Vettel musste sich nach der Session zwar Kritik von Verstappen anhören, aber das wird er verschmerzen. Zum ersten Mal seit Silverstone 2020 schaffte er wieder den Einzug ins dritte Qualifying.

Mick Schumacher (Haas) wurde 19.

Zum Thema:

- Qualifying-Ergebnis

- Weitere Statistiken

- Qualifying-Stallduelle 2021

Bestzeit, aber nicht auf Pole: Wie geht das?

Verstappen fuhr zu Beginn des dritten Qualifyings eine Runde von 1:18.209 Minuten und setzte sich damit zunächst an die Spitze, vor Bottas (1:18.348) und Hamilton (1:18.355). Die Zeit wurde ihm aber gleich wieder gestrichen. In Kurve 4 hatte er die Tracklimits überschritten.

Ärgerlich, dass Verstappen nicht über die Tracklimits fuhr, weil er sich raustragen hat lassen, um die Rundenzeit zu maximieren. Sondern er musste in der Kurve die Lenkung kurz aufmachen, um ein Übersteuern abzufangen.

"Ich hatte eine ziemliche Schrecksekunde in Kurve 4", schildert er. Helmut Marko wird bei 'ServusTV' konkreter: "Er hat von hinten einen Windstoß bekommen, dadurch hat es ihn rausgetragen."

Trotzdem war Verstappen zu dem Zeitpunkt noch optimistisch: "Okay. Ich schätze, dann machen wir das Gleiche einfach nochmal?", meinte er am Boxenfunk. Doch das gelang ihm nicht ganz. Er konnte seine Rundenzeit aus dem ersten Versuch nicht wiederholen. Am Ende fehlten vier Zehntelsekunden.

Warum hat sich Verstappen über Vettel geärgert?

Am Ende seiner zweiten Q3-Runde lief Verstappen auf den Aston Martin auf, der seine schnelle Runde gerade anfing. "Wenn du im letzten Sektor ein Auto vor dir hast, stört das einfach. Besonders, wenn der Grip sowieso schon so schlecht ist und mit dem Wind, den wir hier haben. Hat viel Zeit gekostet", ärgert er sich.

Allerdings sei der Vollständigkeit halber erwähnt, dass Verstappen schon in den ersten beiden Sektoren Rückstand auf die Poleposition hatte und langsamer war als in der Runde davor. Vettel die Schuld zu geben, hat also den Beigeschmack einer Ausrede. Marko macht das auch nicht: "Der war beschäftigt damit, sein Auto auf der Strecke zu halten."

Auch an Lando Norris war Verstappen zuvor letztendlich sauber vorbeigekommen - obwohl McLaren Norris per Boxenfunk ausdrücklich instruiert hatte, Verstappen, der zu dem Zeitpunkt noch keine Rundenzeit hatte, "keinen Gefallen" zu tun. "Sehr sportlich, die Mercedes-Riege", kritisiert Marko süffisant.

Max Verstappen, Red Bull Racing RB16B

Max Verstappen, Red Bull Racing RB16B

Foto: Zak Mauger / Motorsport Images

Warum war Vettel plötzlich so stark?

Nach eher durchwachsenen Trainings und einer mäßig überzeugenden ersten Q1-Runde ging dem Aston-Martin-Piloten plötzlich der Knopf auf. Q1 beendete er mit 0,681 Sekunden Rückstand auf Bottas an achter Stelle.

Verantwortlich für den Aufschwung waren möglicherweise veränderte Einstellungen am Auto. "Wir haben am Set-up was verändert, weil es im Training so ausgesehen hat, dass wir aus dem Soft nicht alles rauskriegen", erklärt Teamchef Otmar Szafnauer gegenüber 'ServusTV'.

Vettel meisterte Q1 souverän und setzte in Q2 gleich im ersten Run eine Bestzeit von 1:18.970 Minuten. Die reichte für P9, sodass die verpatzte zweite Runde nicht ins Gewicht fiel.

Der erste Sektor der zweiten Q2-Runde war übrigens vielversprechend: Drei der acht Minisektoren des ersten Sektors leuchteten für Vettel pink auf - oder, anders ausgedrückt: Dort war in Q2 niemand schneller als er!

Auf seiner Q3-Runde (Vettel hatte nur noch einen frischen Reifensatz) begann Vettel ebenfalls mit zwei pinken Minisektoren. Da profitierte er von Verstappens Windschatten. Trotzdem blieb er letztendlich um fast eine Sekunde hinter seiner Q2-Zeit zurück.

Es sei schön gewesen, "mal länger drin zu bleiben im Qualifying und nicht so früh schon auszuscheiden", sagt Vettel. Die Pace sei "ganz gut" gewesen. In Q3 habe er sich wegen eines "kleinen Fehlers", möglicherweise ausgelöst durch zunehmenden Wind, "ein bisschen vertan. Aber sonst war es heute okay."

Für Vettel ist der erste Sieg im teaminternen Stallduell gegen den Sohn des Eigentümers, Lance Stroll, eine besondere Genugtuung. Denn Aston Martin hatte für Portimao nur ein technisches Update produziert, und trotzdem schied Stroll bereits in Q1 aus.

Allerdings lag das zumindest laut Szafnauer nicht nur an der fahrerischen Performance: "Sieht danach aus, dass Lance auf seiner Runde Verkehr hatte. Und wenn die Zeitabstände so eng sind wie hier, dann kann das passieren."

 

Wie lief's für Mick Schumacher?

Zu Beginn "sehr gut", wie er selbst sagt: "Mit dem ersten Satz waren wir 16." Aber auf seiner zweiten Q1-Runde konnte sich der Deutsche nicht verbessern. Im ersten und zweiten Sektor der Runde lag er vor seinem eigenen Delta. "Im dritten habe ich leider alles verloren", ärgert er sich.

"Weil der Reifen dann nicht mehr da war, ich aber ein bisschen Wind von hinten gekriegt habe. Das hat mich in so eine Rotation reingesetzt, dass ich die Rundenzeit einfach nicht mehr halten konnte", analysiert Schumacher.

Immerhin stellte er im teaminternen Stallduell gegen Nikita Masepin auf 3:0. Der Russe konnte sich auf seiner zweiten Runde im Gegensatz zu Schumacher steigern. Trotzdem betrug die Differenz letztendlich 0,460 Sekunden.

Vor Q1: Warum die Hektik in der Bottas-Box?

Bis wenige Minuten vor Beginn des Qualifyings herrschte emsiges Treiben in der Box des Mercedes-Piloten. "Das ist das Letzte, was du so kurz vorher sehen willst", weiß 'Sky'-Experte Nico Rosberg. Als es losging, fuhr Bottas aber ganz normal mit.

Wir haben direkt bei Mercedes nachgefragt, was da los war. Offenbar wurde über Mittag festgestellt, dass ein Sensor falsche Daten liefert. Der musste ausgetauscht werden. Weil er schwer zugänglich war, mussten die Mechaniker dafür aber das Getriebe erst rausnehmen und dann wieder einbauen. Hoher Aufwand für einen Pfennigdefekt.

 

Warum fuhr Mercedes den zweiten Q3-Run auf Medium?

Das weiß das Team nicht einmal selbst so richtig. "Ich glaube nicht, dass das die richtige Entscheidung war", meint Hamilton. Weder er noch Bottas konnten sich in ihrer zweiten Q3-Runde steigern. Die erste waren sie auf Soft gefahren.

Überhaupt hatte der drehende Wind dafür gesorgt, dass die Q3-Zeiten schlechter waren als jene in Q2. Bottas war der Einzige, der sich in Q3 steigern konnte. Er wurde dafür mit der Poleposition belohnt.

Dass Hamilton letztendlich 0,007 Sekunden fehlten, kann der siebenmalige Weltmeister verkraften. Verstappen vor sich zu wissen, hätte ihn wahrscheinlich mehr gestört. "Meine Runden waren heute einfach nicht besonders sauber", analysiert er gelassen.

Was war der Grund für Ricciardos Ausscheiden in Q1?

Das hat sich der McLaren-Pilot wohl selbst zuzuschreiben. "Wir hatten kein technisches Problem", sagt Teamchef Andreas Seidl im Interview mit 'Sky'. Ebenfalls in Q1 schieden Stroll, Nicholas Latifi (Williams) und die beiden Haas-Rookies aus. Ricciardo fehlten 0,042 Sekunden auf den Cut (George Russell). Russell wäre beinahe sogar ins Q3 aufgestiegen und wurde Elfter.

Was war bei Sergio Perez los?

Eigentlich lief es für den Mexikaner gar nicht so schlecht. P4 und 0,144 Sekunden Rückstand auf Verstappen sind viel besser als alles, was Alexander Albon je abgeliefert hat. Trotzdem ist er mit seiner Performance nicht zufrieden.

"Das war nicht mein bestes Qualifying", sagt Perez. Er habe keinen Rhythmus gefunden, zu wenig Grip gehabt. Und er meint selbstkritisch: "Ich habe das Auto nie richtig in den Griff bekommen."

 

Gleich in Q1 war er einmal neben der Strecke. Die Situation ging aber glimpflich aus.

Ocon so viel schneller als Alonso: Was war da los?

Fast eine Sekunde nahm der Franzose seinem Alpine-Teamkollegen in Q2 ab. Ocon belegte am Ende den sechsten, Alonso den 13. Platz. Ein konkretes Problem konnte der Spanier nicht benennen. Allerdings ist er verwundert darüber, dass er im Vergleich zu den Freien Trainings plötzlich so stark abgefallen ist. "Wir waren ohne Benzin im Tank langsamer als davor", sagt Alonso.

Wie geht's jetzt weiter?

Im Ticker "Paddock live" berichtet Ruben Zimmermann noch bis in die Abendstunden hinein die heißesten News direkt von unserem Team vor Ort in Portimao. Und nicht vor 20:00 Uhr folgt dann auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de die Analyse des Qualifyings im F1-Livetalk mit Chefredakteur Christian Nimmervoll. Also am besten jetzt Kanal abonnieren und Glocke aktivieren, um zum Start pünktlich benachrichtigt zu werden!

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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