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Vor 41 Jahren: James Hunt siegt – und verliert den Sieg

Die britische Rennlegende James Hunt gewann den Formel-1-GP in Brands Hatch 1976, doch am grünen Tisch wurde ihm der Sieg kurz darauf wieder abgenommen.

Crash: Clay Regazzoni, Ferrari 312T2; James Hunt, McLaren M23

Crash: Clay Regazzoni, Ferrari 312T2; James Hunt, McLaren M23

LAT Images

Brands Hatch, 18. Juli 1976: James Hunt hat den Grand Prix von Großbritannien in Brands Hatch gewonnen. Doch diesen Sieg sollte er nicht behalten dürfen.

Clay Regazzoni, Ferrari 312T2, crashes into Niki Lauda, Ferrari 312T2
Der Startcrash in Brands Hatch

Foto: LAT Images 

2 Monate nach dem Rennen wurde ihm sein Triumph gestrichen. Denn sein McLaren war in einen Startcrash verwickelt gewesen. Dieser Unfall in der 1. Kurve hatte einen Rennabbruch zur Folge gehabt. Unter den damaligen Regeln mussten Fahrzeuge, die an einem Unfall beteiligt gewesen waren, eine komplette Runde unter eigenem Antrieb zurücklegen.

Hunt hatte jedoch ein schwer beschädigtes Auto. Kein Wunder: Beim Crash in Kurve 1 war sein Auto nach einer Berührung mit dem sich drehenden Ferrari von Clay Reggazoni aufgestiegen. Bei der Landung hatte sich die Aufhängung von Hunts Fahrzeug verbogen. Der Brite nutzte daraufhin die Kurzanbindung zur Boxengasse von der Cooper Straight.

Ferrari wies zudem darauf hin, dass Hunts Fahrzeug noch vor dem offiziellen Abbruch von den Mechanikern geschoben worden sei.

Hunt gewann das Rennen mit einem hastig reparierten Auto. Doch am Ende stand die Disqualifikation. Der Sieg ging damit an seinen großen WM-Rivalen Niki Lauda – und der Titelkampf mündete im berühmten Finale in Fuji. Dort kämpften Lauda und Hunt um alles.

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Das WM-Finale in Fuji

Beim Finale war Hunt auf die Schützenhilfe der Veranstalter angewiesen. Denn aufgrund des heftigen Regens war die Durchführung des Grand Prix gefährdet. McLaren aber brauchte das Rennen unbedingt, um mit Hunt eine Chance zu haben, Lauda in der WM-Gesamtwertung noch abzufangen.

Die Geschichte dieses letzten Rennens der Formel-1-Saison 1976 ist bekannt. Doch es gibt 2 Anekdoten, die den damals Beteiligten bis heute in Erinnerung geblieben sind. McLaren-Truckie Roy Reader und Mechaniker Dave Ryan blicken zurück auf einen denkwürdigen Tag.

James Hunt, McLaren M23 Ford
James Hunt, McLaren M23 Ford

Foto: LAT Images

Reader berichtet: "Es wurde allmählich dunkel. Wir befürchteten, wenn das Rennen nicht bald startete, würde gar nicht gefahren werden. Die Wolken hingen über der Strecke, es regnete und es wurde immer später. Die Bedingungen waren furchtbar."

Dann aber motivierte ein Mitglied der McLaren-Crew die Fans auf den Rängen. Und auf einmal war es schwierig geworden für die Verantwortlichen, das Rennen abzusagen.

"Ferrari wollte das Rennen nicht fahren", sagt Ryan. "Es waren üble Bedingungen. Wir hingegen wollten das Rennen absolvieren. Also versuchten wir, die Zuschauer in Stimmung zu bringen. Es war volles Haus, aber die Japaner saßen einfach nur da."

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"Einer unserer Mechaniker, Lance Gibbs, ging rüber zur Boxenmauer. Er hatte seine große Pfeife mit dabei. Und damit mischte er die Zuschauer auf. Es dauerte nicht lange, da waren sie voll dabei."

"Ich glaube: Das hat dazu beigetragen, dass das Rennen noch gestartet wurde. Es bestand wirklich die Möglichkeit, dass nicht gefahren würde. So aber hatten wir diesen Grand Prix, und Ferrari war nicht begeistert. Der Rest ist Geschichte."

Drama beim Boxenstopp

Lauda, der früher in der Formel-1-Saison 1976 bei seinem Unfall am Nürburgring schwere Verletzungen erlitten hatte, empfand die Bedingungen als zu gefährlich. Er fuhr fast sofort zurück an die Box und gab auf. Hunt hingegen blieb auf der Strecke, die immer weiter abtrocknete.

Dann wurde es dramatisch: Er kam mit einem Reifenschaden zurück an die Box.

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Eigentlich hätte dies eine Routineaufgabe für die Boxencrew sein müssen. Doch McLaren stieß auf Probleme. Just an der Stelle des Fahrzeugs, für die Ryan verantwortlich war.

Ryan erklärt: "Es gab eine große Diskussion. Niemand wollte die Verantwortung dafür haben, James an die Box zu holen. James sollte entscheiden. Er fuhr und fuhr auf der immer trockener werdenden Strecke – und er fiel zurück."

"Irgendwann kam er schließlich herein, aber dann hatte er einen Reifenschaden links vorn. Das war blöderweise meine Ecke des Fahrzeugs. Damals führten wir Boxenstopps durch, aber eigentlich rechnete niemand damit. Wir hatten auch nur kleine Wagenheber dabei."

"Der Plan war, den Wagenheber unter dem Querlenker anzusetzen und diesen gerade hoch genug anzuheben, um den Reifen zu wechseln. Wir hatten es oft genug trainiert, aber nie mit einem platten Reifen. Das war natürlich nicht so clever."

"Am Ende hob die Mannschaft die komplette Frontpartie des Fahrzeugs in die Höhe und wir konnten das Rad austauschen. James fuhr wieder hinaus und auf den 3. Platz, der ihm reichte, um Weltmeister zu werden.

"In meinen Augen", sagt Ryan, "war James der letzte einer Ära. 1976 war er in unserem Auto einfach sensationell unterwegs. Er hatte viel Spaß und tat immer das, was er tun wollte. Jetzt geht das nicht mehr."

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