Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Formel-1-Technik: Das neue Ferrari-Paket für mittleren Abtrieb

Ferrari hat zur Formel-1-Saison 2017 große Fortschritte gemacht. Der Ferrari SF70H funktioniert unter allen Bedingungen. Dennoch hat das Team beim Grand Prix von Kanada in Montreal ein neues Aerodynamik-Paket eingeführt.

Ferrari SF70H: Heckflügel, GP Kanada

Ferrari SF70H: Heckflügel, GP Kanada

Giorgio Piola

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Ziel dieser Maßnahme war, Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen mit einem Update zu versorgen, das die Autoleistung auf Rennstrecken für mittleren Abtrieb verbessert. Neu am Fahrzeug waren am Circuit Gilles Villeneuve unter anderem die seitlichen Luftleitbleche am Seitenkasten, der Unterboden und auch der Heckflügel.

Ferrari SF70H, floor

Luftleitbleche am Seitenkasten

Das spezielle und innovative Design der Seitenkästen am 2017er-Ferrari war schon mehrfach Gegenstand unserer Analysen. Doch den seitlichen Luftleitblechen haben wir bisher noch nicht allzu viel Aufmerksamkeit zukommen lassen. Dabei weisen diese Elemente ein einmaliges Design auf.

Von außen betrachtet wirken diese Luftleitbleche recht simpel. Es gibt aber einige sehr interessante Merkmale wie verstärkte Kanten oder Lamellen, die dem Luftdruck entgegenwirken sollen.

Außerdem ist die Ferrari-Variante dieser besonderen Luftleitbleche weniger hoch als die Ausführungen vergangener Jahre. Doch dieses "Defizit" macht die Lösung durch ihre Breite und ihre detaillierte Ausgestaltung wett.

Ferrari SF70H turning vanes comparison, Canadian GP

Für Kanada wurde die Bodenplatte der Luftleitbleche angepasst. Ein Loch in der Mitte hat eine neue Form erhalten, womit der Luftstrom eine andere Richtung erhält (Bild oben).

Ferrari SF70H, sidepods detail

Unterboden

In den vergangenen Saisons wurde mehr und mehr Arbeit in das Design des Unterbodens vor den Hinterrädern investiert. Die Teams wollen den Luftverwirbelungen an der Hinterachse vorbeugen und verhindern, dass Luft seitlich in den Diffusor einströmt, wenn sich die Hinterräder in den Kurven verformen.

Die meisten Teams setzen inzwischen auf zahlreiche L-förmige Einschnitte im Unterboden. Auch Ferrari macht es so. Die Form, die Ausrichtung und die Anzahl der Einschnitte kann aber einen großen Einfluss darauf haben, wie wirkungsvoll das Gesamtdesign ist. Daher ist es keine Überraschung, dass gerade diese kleinen Elemente von Strecke zu Strecke an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden.

Ferrari hat in Montreal einen zusätzlichen, 4. Einschnitt in den Unterboden eingelassen (Bild oben, rote Pfeile). Vor der Abschlusskante des Unterbodens, die nach oben gebogen ist, kann ein weiterer, quer zur Fahrtrichtung verlaufender Einschnitt ausgemacht werden.

Durch diese Löcher im Unterboden kann Luftdruck von unten nach oben oder oben nach unten entweichen und so den Luftstrom um das Hinterrad herum verändern. Diese Luft schirmt so gewissermaßen das Hinterrad ab und verhindert, dass der um das Auto verlaufende Luftstrom seinen Weg in den aerodynamisch sensiblen Diffusor-Bereich findet, wo er die Abtriebserzeugung stören könnte.

Ferrari SF70H rear wing comparison, Canadian GP

Heckflügel

Ferrari hat beim GP Kanada zudem einen neuen Heckflügel eingeführt. Das Hauptprofil ist in Löffelform angelegt, also leicht gebogen. Eine ähnliche Anordnung wird von Mercedes bereits seit geraumer Zeit in der Formel-1-Saison 2017 verwendet.

Aufgrund der neuen Form, die nun weiter nach vorn drängt, musste Ferrari zudem die Heckflügel-Halterung verändern. Die beiden Haltestreben sind jetzt auf der Unterseite des Flügels angebracht (links im Bild) und nicht mehr über die sogenannte Schwanenhals-Lösung (rechts im Bild).

Ergänzt wird der neue Heckflügel durch veränderte Endplatten. Nun ist auch Ferrari auf den Trend von offenen Lamellen aufgesprungen. Toro Rosso hatte bereits 2016 als 1. Team in der Formel 1 auf diese Designvariante gesetzt.

Neu ist auch die Form des sogenannten T-Flügels am Ende der Motorhaube, der dieses Mal in Schwarz statt in Weiß verwendet wurde. Mit dem T-Flügel generiert Ferrari zusätzlichen Abtrieb, vor allem aber soll das Bauteil die Anströmung des Heckflügels verbessern.

In Montreal kam darüber hinaus eine weniger aggressive Form des sogenannten Monkey-Seats am Ende des Auspuffs zum Einsatz. Der Pfeil im rechten Bild zeigt die Version aus Monaco, wo der Monkey-Seat ganz auf Abtrieb getrimmt war. In Kanada diente das Bauteil vorrangig der Glättung des Abgasstroms.

Vorheriger Artikel F1-Kolumne von Felipe Massa: Auch 2018 in der Formel 1 fahren!
Nächster Artikel Mercedes: Immer noch Fragezeichen bezüglich des F1-Autos

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland