F1-Technik: Updates, die Red Bull zum Singapur-Favorit machen
Mit welchen technischen Neuerungen Red Bull Racing am Singapur-Wochenende der Formel 1 2017 antritt und bei wem man sich dabei orientiert hat.
Foto: Giorgio Piola
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Vor dem Hintergrund des Technischen Reglements für die Formel-1-Saison 2017, das den Fokus wieder mehr auf die Aerodynamik und weniger auf den Antrieb legt, galt Red Bull Racing im Winter als Favorit. Doch der bisherige Saisonverlauf hat gezeigt, dass das Team mit dem anfangs schwierigen RB13 einem Rückstand hinterher fuhr und versucht hat, diesen Rückstand mit cleveren Updates sukzessive zu reduzieren.
Kann eine Rennstrecke wie der Stadtkurs in Singapur, auf dem es allen voran auf das Chassis ankommt, im Zusammenspiel mit weiteren neuen Teilen dafür sorgen, dass es Red Bull an diesem Wochenende ernsthaft mit Mercedes und Ferrari aufnehmen kann? Die beiden Trainings am Freitag lassen dies erwarten. Sehen wir uns die Singapur-Updates am RB13 einmal genauer an.
Etwas Altes
Dank der vollumfänglichen Rückkehr von Stardesigner Adrian Newey ins Team, sind Red Bull im bisherigen Saisonverlauf große Schritte gelungen. Newey, der sowohl für sein Gespür für noch so kleine Details bekannt ist, als auch für seine Gabe, die Limits des Reglements voll auszuloten, lief zuletzt häufig mit seinem Stift und seinem roten Notizbuch durch die Boxengasse, um Ideen von anderen Autos aufzusaugen und sofort Skizzen anzufertigen.
Etwas Neues
Für das Singapur-Wochenende hat Red Bull einen neuen T-Flügel dabei. Die ursprüngliche Version dieses Flügels wurde beim Grand Prix von Spanien im Zuge eines großen Update-Pakets eingeführt. Der neue T-Flügel weist nun in allen horizontalen Elementen Einschnitte auf. Zudem sind die äußeren Abschlusskanten nun, ganz dem Vorbild anderer Teams, gebogen. Mit diesen beiden Maßnahmen wird der Luftstrom in Richtung Heckflügel dahingehend effizienter, dass sich das Auto bei niedrigen Geschwindigkeiten einfacher manövrieren lässt.
Etwas Abgekupfertes
Die besten Ideen in der Formel 1 ist oft diejenigen, die man vom Konzept her von anderen übernommen und dann auf die eigenen Bedürfnisse angepasst hat. In Fall der Windabweiser hat sich Red Bull seit Beginn der Saison 2017 am Vorbild Ferrari orientiert und entsprechende Anpassungen vorgenommen.
Das neue, am weitesten außen stehende Element der Windabweiser-Konstruktion am RB13, wurde von Max Verstappen im 1. Freien Training am Freitag probiert. Dabei war es mit FlowViz-Farbe eingesprüht. Die Ähnlichkeiten zum entsprechenden Teil am Ferrari SF70H waren dennoch sofort erkennbar. Ziel ist es, die Luft effizienter nach hinten zu leiten.
Etwas Blaues?
Das einzige Glück, das Verstappen im bisherigen Saisonverlauf hatte, war kein Glück, sprich Pech. Von den 13 Saisonrennen bis Singapur hat der Niederländer gerade mal 6 beendet. Mit den neuen Teilen am RB13 war Verstappen im Auftakttraining in Singapur aber Drittschnellster, während Teamkollege Daniel Ricciardo die Zeitenliste anführte.
Im 2. Training belegte Red Bull mit Ricciardo und Verstappen sogar die Plätze 1 und 2. Diese starke Vorstellung am Freitag nährt den Verdacht, dass es das Team aus Milton Keynes an diesem Wochenende ernsthaft mit Mercedes und Ferrari aufnehmen kann.
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