Formel-1-Technik: Updates am Red Bull RB13 in Singapur
In starker Anlehnung an das Vorbild am Ferrari SF70H fuhr der Red Bull RB13 am Singapur-Wochenende mit neuen Windabweisern vor. Matt Somerfield und Giorgio Piola analysieren.
Foto: Giorgio Piola
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Der Grand Prix von Singapur ist für Red Bull seit jeher ein gutes Pflaster. Der enge und winklige Stadtkurs kommt den Autos des Teams, deren großes Plus in aller Regel das Chassis ist, seit Jahren entgegen. Nachdem der Red Bull RB13 am vergangenen Wochenende alle 3 Freien Trainings dominiert hatte, war klar, dass er nicht nur perfekt zur Strecke passt, sondern auch, dass dem Team generell wieder einmal Fortschritte gelungen sind.
Die vollumfängliche Rückkehr von Adrian Newey ins Tagesgeschäft hat sicherlich einen großen Anteil am jüngsten Red-Bull-Aufschwung. Zuvor hatte sich das Designgenie zweigleisig auf das Formel-1-Team und auf andere Projekte, wie etwa den Aston Martin Valkyrie, konzentriert. Doch nach dem schwachen Saisonbeginn 2017 wurde Newey in Milton Keynes wieder komplett ins Formel-1-Geschäft zurückbeordert.
Newey ist bekannt dafür, dass er mit Stift und Notizblock durch die Boxengasse läuft, um Design-Ideen anderer Teams sofort in Form von Skizzen festzuhalten. Insofern darf sich Ferrari durchaus stolz fühlen, dass Newey diesmal eines der Designs aus Maranello als Vorlage für neue Teile an den Boliden des eigenen Teams herangezogen hat.
Selbst Sebastian Vettel ließ es sich nicht nehmen, im Streckeninterview nach seiner Pole-Position am Samstag auf die neuen Teile am Red Bull hinzuweisen und zu sagen: "Das sind unsere. Die sehen aus wie eine Kopie, oder?" Vettel verwies dabei natürlich auf die neuen Windabweiser, die dem Red Bull RB13 für das Singapur-Wochenende gewachsen sind.
Der neue Windabweiser am Red Bull RB13, der mehr als nur eine gewisse Ähnlichkeit mit jenem am Ferrari SF70H hat, sitzt an der inzwischen im gesamten Feld sehr beliebten Stelle des Autos. Den Anfang dieses Trends hatte Mercedes im vergangenen Jahr am F1 W07 gemacht.
Was Red Bull betrifft, so hatte das Anbringen des neuen Windabweisers nach Ferrari-Vorbild weitere Konsequenzen. So musste der davor sitzende große Windabweiser verändert werden. Es wurde eine neue, nach außen ragende Bodenplatte angebracht (blauer Pfeil im Bild unten), die die gesamte Konstruktion nun unterbricht, wie im oberen Kreis zu erkennen ist.
Zwar mögen die Windabweiser am Ferrari und am Red Bull auf den ersten Blick wie Zwillinge aussehen, doch einen großen Unterschied gibt es dennoch. Während die Abrisskante am Ferrari recht brutal daherkommt, ist sie am Red Bull in Lamellenform gestaltet (rote Pfeile). Davon verspricht sich Red Bull eine größere Effizienz des neuen Teils in einem größeren Geschwindigkeitsfenster als es bei Ferrari, wo es den Abweiser bereits seit Saisonbeginn gibt, der Fall ist.
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