Ex-F1-Champion Jacques Villeneuve: Sebastian Vettel ist selbst schuld
Jacques Villeneuve gibt Sebastian Vettel die Alleinschuld für den Startunfall beim Großen Preis von Singapur 2017 - Er hofft auf eine Signalwirkung für junge Fahrer.
Die Rennkommissare haben keine Strafen für den Startcrash beim Großen Preis von Singapur 2017 verteilt, doch die Schuldfrage erhitzt weiterhin die Gemüter der Formel-1-Welt. Viele zeigen dabei mit dem Finger auf Sebastian Vettel, der mit seinem Linienwechsel vor das Auto von Max Verstappen den Unfall ausgelöst haben soll. So auch Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve, der gegenüber Motorsport.com dem Deutschen schwere Vorwürfe macht: "Da hat er ganz alleine Schuld. So zieht man nicht rüber."
"Wenn man beim Start dermaßen rüberzieht, gibt es eine Chance, dass etwas passieren kann", so der 46-jährige. Dass Vettel Räikkönen im Spiegel nicht sehen konnte, entschuldige dabei nichts: "Das spielt keine Rolle. Man macht das einfach nicht. Er konnte nicht wissen, ob da zwei oder sogar drei Autos waren. Er wusste, dass er einen schlechten Start hatte. Deshalb hat er die Linie gewechselt. Er hat gehofft, dass sie dadurch langsamer werden. Aber stattdessen ist er in einen Unfall geraten."
Villeneuve, der Vettel gerade erst für seine Verdienste für Ferrari gelobt hat, befindet auch die Entscheidung der Rennkommissare für richtig, niemanden zu bestrafen: "Er hat sich selbst doch schon genug bestraft. Das war eine Strecke, auf der Ferrari viele Punkte hätte holen müssen." Ähnlich wie Gerhard Berger will aber auch der Weltmeister von 1997 von einer Vorentscheidung in der Weltmeisterschaft nichts wissen: "Es sind noch 6 Rennen zu fahren, da kann alles passieren."
Jacques Villeneuve hofft, dass Sebastian Vettels Schicksal auf dem Marina Bay Circuit für junge Fahrer zum abschreckenden Beispiel wird, denn die Linienwechsel beim Start sind ihm schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge: "Wir sehen das mittlerweile in jedem Rennen. Sie tun das am Start immer wieder, auch in Formel 4 und Formel 3. Wie man sieht, zahlt man den Preis dafür. Wenn man um eine Meisterschaft kämpft, kann man keine derartigen Risiken eingehen."
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