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Fahrer des Tages: Schwacher Trost für Lando Norris

Lando Norris kämpft mit stumpfen Waffen im Grand Prix von Frankreich um den Verbleib in den Top 10 - Hydraulikproblem erschwert den Sonntag

Lando Norris ist für viele Formel-1-Fans der Fahrer des Tages in Frankreich. Der Brite zeigte schon im Qualifying mit Startplatz fünf auf. Im Rennen musste er sich zunächst hinter seinem Teamkollegen Carlos Sainz einreihen, ehe ihn gegen Rennende der Defektteufel einholte. Trotz eines massiven Hydraulikproblems schleppt er sich noch als Zehnter über den Zielstrich - dank der Ricciardo-Strafe wird er am Ende sogar noch Neunter.

"Ich hatte ein Problem an der Hydraulik rund 20 Runden vor Rennende, was immer schlimmer und schlimmer wurde", beginnt der 19-Jährige seine Analyse. "Das Auto wurde schwierig zu fahren, ziemlich unvorhersehbar."

In Runde 44 funkte der Brite, dass er ein Problem beim Hochschalten habe. Schon drei Runden davor kündigt sich die technische Misere an. In Runde 41 wird ihm gesagt, dass er sein DRS nicht mehr verwenden dürfe.

Seidl: "Der Auftrag war, das Rennen zu überleben"

"Lando, wir managen ein kleines Problem. Wir können DRS nicht benutzen, selbst wenn es verfügbar ist. Wir können DRS nicht benutzen", ließ sein Renningenieur ihn wissen. Er durfte den Klappflügel das restliche Rennen über nicht mehr verwenden.

"Ich habe echt schlechte Upshifts. Sehr aggressiv", funkte Norris wenig später. "Okay Lando, das ist Teil des Problems. Wir können im Moment nichts tun. Geh bestmöglich damit um." Dem Rookie wurde für die letzten Runden mitgeteilt, auf was er sich einstellen könne.

"Das Auto wird instabil werden wegen des Diffs. Und dann wird die Lenkung schwerer werden. Das werden deine Probleme. Du musst dich konzentrieren. Gib dein Bestes." Das versuchte der zu jenem Zeitpunkt noch Siebtplatzierte mit aller Kraft.

 

Andreas Seidl bestätigt, dass sich das Team ernste Sorgen gemacht hat, ob es Norris überhaupt ins Ziel schaffen würde. "Leider trat ein Hydraulikproblem an Landos Auto auf. Von da an war der Auftrag an die Ingenieure und an Lando, das Rennen zu überleben. Was sie geschafft haben."

Der McLaren-Teamchef zählt auf, welche Bereiche am MCL34 des Briten von dem Problem betroffen waren: "Zuerst DRS, dann die Servolenkung und die Schaltung. Und die Bremsen. Vielleicht war es ein Leck. Aber das müssen wir erst analysieren." Das Problem trat wohl aufseiten von McLaren und nicht von Motorenpartner Renault auf.

Norris bestätigt nach dem Kampf: "Die Bremse war sehr unbeständig. Das Hoch- und Runterschalten war furchtbar. Ich weiß aber nicht genau, wann das Problem aufgetreten ist und ob es zunächst ein kleines Problem war, das dann einfach schlimmer wurde."

Norris reagiert mit Sarkasmus auf Auszeichnung

Alles, was mit der Hydraulik verbunden ist - die Lenkung, Gänge, Traktion, Differential, Bremsen - alles wurde "viel schlimmer" und schließlich zu einem großen Problem, schildert der Neuling. Besonders die Lenkung sei ein Problem geworden.

"Die wurde immer schwieriger zu bedienen, speziell in Kurve 11, wo man die Servolenkung braucht. Die hat sich verabschiedet, die Traktion und das Diff ebenso - also ich hatte sehr viele Probleme, was nicht sehr angenehm war. Am Ende hat uns das Platz sieben gekostet, das ist frustrierend - die Ränge sechs und sieben wären für unser Team cool gewesen. Das hätten wir verdient."

Während in Runde 41 als die ersten Probleme auftraten Daniel Ricciardo im Renault noch vier Sekunden Rückstand auf den McLaren hatte, minimierte sich der Abstand in zehn Runden auf wenige Zehntelsekunden. In der allerletzten Runde folgte der Angriff des Australiers, der hinter sich noch Nico Hülkenberg und Kimi Räikkönen mitbrachte.

 

Norris stand unter enormen Druck und hatte schließlich auf der Mistral-Geraden keine Chance im unterlegenen Fahrzeug. "In der letzten Runde hat es nicht gereicht. Als Daniel im DRS war, mussten wir die Position aufgeben", so Seidl. Er ist beeindruckt davon, wie der jüngste Fahrer im Feld in seinem erst achten Rennen mit den Schwierigkeiten umgegangen ist.

Ebenso viele Fans waren beeindruckt, daher wurde Norris am Ende des Rennens auch zum offiziellen "Fahrer des Tages" gekürt. Ein kleiner Trost für den verlorenen siebten Rang. Sarkastisch merkt er an: "Ich bin Fahrer des Tages geworden, natürlich bin ich überglücklich!" Ob er die Auszeichnung allerdings verdient habe, wisse er nicht.

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"Aber das werde ich natürlich annehmen. Ich habe alles getan, was in meiner Macht stand." Schon nach dem Start musste sich Norris verteidigen. Er gab eine Position an seinen Teamkollegen ab und musste sich wenig später gegen Sebastian Vettel im Ferrari verteidigen.

Internes Teamduell geht an Sainz

"Ich habe eine Position nach dem Start verloren. Ich war da einfach nicht in der besten Position verglichen zu Carlos auf der Außenseite." Er habe studiert, was im Vorjahr in Kurve 1 (Crash Bottas-Vettel) passiert ist, und fuhr daher ein wenig vorsichtig.

"Ich war auf der Außenseite von Carlos und kam da nicht ganz so gut vorbei. Es gibt am Ausgang von Kurve 2 diesen großen gelben Baguette-Randstein und mein Plan sah vor, nicht schon in der ersten Runde da drüber zu fahren. Daher musste ich zurückstecken und so habe ich eine Position verloren."

Deshalb steckte er das gesamte Rennen über - bis zu seinen Schwierigkeiten - im Heck des Spaniers. In Runde 37, er hielt seinen Abstand zu Sainz weiterhin bei eineinhalb Sekunden, reichte es Norris schließlich. Er funkte: "Ich kann nichts machen. Ich warte, bis Carlos etwas macht. Also bitte sagt ihm, er soll die Pace anziehen. Ich stecke einfach hinter ihm fest."

"Im gesamten Rennen war ich innerhalb von zwei Sekunden an Carlos dran. Es hat einfach keinen Sinn ergeben, ranzufahren, zu riskieren, meine Reifen zu beschädigen, weil das schon ein recht langer Stint war auf den harten Reifen." Schließlich war Norris bereits in Runde 18 beim Boxenstopp.

 

Sainz gibt er aber nicht die Schuld für die missliche Situation. "Ich hatte einfach das Gefühl, dass wir sehr gut unterwegs sind. Ich war auf einem langen Stint und hatte die Reifen wirklich gut unter Kontrolle. Wir haben zu keinem Zeitpunkt irgendetwas riskiert."

"Wir haben für solche Fälle klare Regeln", stellt Teamchef Seidl klar. "Für uns ist wichtig, dass wir als Team funktionieren. Beide haben ständig auf ihre Reifen geachtet. Wir haben Carlos gesagt, so schnell zu fahren, dass Lando nach hinten genug Puffer hat."

Schließlich konnte Sainz die Pace wieder ein wenig erhöhen. "Wir wollten einfach mit beiden Autos ins Ziel kommen, mit guten Reifen am Ende, daher habe ich die Pace gemanagt", verteidigt sich der Spanier. "Als Ricciardo näher an Lando rankam, hat mich das Team gebeten, die Pace anzuziehen."

Ihm wurde schließlich gesagt, welche Rundenzeiten er fahren soll, dadurch entspannte sich die Situation wieder. "Ich habe mich daher nicht gestresst gefühlt, weil ich das Rennen kontrolliert habe. Meine 34.6-Runde hat bewiesen, dass ich die Pace nur verwaltet habe."

"Carlos hat die Pace dann angezogen, daher war alles okay", merkt auch Norris nach dem Rennen an, dass es keine Unstimmigkeiten zwischen den beiden gibt. Das interne Duell wurde schließlich von den technischen Problemen überschattet. Sainz beendete das Rennen auf dem sechsten Rang, Norris dank der Ricciardo-Strafe auf Rang neun.

Mit Bildmaterial von LAT.

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