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Familiendrama und Machtkampf: Williams verliert Chefingenieur Smedley

Mit Rob Smedley verliert Williams die nächste Schlüsselperson: Wieso der Verweis auf private Gründe die halbe Wahrheit ist und worüber der Chefingenieur stolperte

Paddy Lowe, Williams Racing, and Rob Smedley, Head of Vehicle Performance, Williams Martini Racing, on the pit wall

Foto: Glenn Dunbar / Motorsport Images

Das ans Ende des Feldes zurückgefallene Traditionsteam Williams verliert mit Rob Smedley Ende 2018 auch seinen Chefingenieur. Das hat das Team in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Der britische Routinier, der sich als Renningenieur von Felipe Massa einen Namen gemacht hat, arbeitet seit 2014 in Grove und ist nach Aerodynamikchef Dirk de Beer und Chefdesigner Ed Wood bereits die dritte Schlüsselperson, die dieses Jahr das Team verlässt.

Nach 20 Formel-1-Jahren "verstehen und respektieren wir seine Entscheidung, Zeit mit seiner Familie und seinen Jungs zu verbringen", deutet die stellvertretende Teamchefin Claire Williams an, dass private Gründe hinter dem Rückzug stehen.

Und auch der Mann mit dem breiten nordenglischen Dialekt verweist auf seine Familie: "Es fühlt sich wie der richtige Zeitpunkt an, darüber nachzudenken, was ich in Zukunft machen werde. Ich freue mich jetzt wirklich darauf, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen, ehe ich über meine berufliche Zukunft entscheiden werde."

Smedleys familiäre Schicksalsschläge

All das ist nachvollziehbar, denn Smedley musste in den vergangenen Jahren einige persönliche Schicksalsschläge hinnehmen: 2017 starb sein Vater an Mesotheliom, einer seltenen Krebsart, die auf Kontakt mit dem Giftstoff Asbest zurückzuführen ist. Der 44-jährige Formel-1-Ingenieur organisierte daraufhin Charity-Veranstaltungen, deren Erlöse der Behandlung der Krankheit zugute kommen. Dazu kommt, dass Smedley und seine Ehefrau Lucy vor elf Jahren Tochter Minnie kurz vor der Geburt verloren haben.

Zuletzt waren Lucy Smedley und die beiden Söhne öfter mit im Fahrerlager, was darauf hindeutet, dass die Familie nun einen größeren Stellenwert in seinem Leben einnimmt. So ganz freiwillig ist der Rückzug von Williams dennoch nicht: Denn laut Informationen von 'Motorsport.com' spielte sich hinter den Kulissen des in Turbulenzen geratenen Teams diese Saison ein Machtkampf im Technikbüro ab.

 

Nach dem bitteren Rückfall zu Saisonbeginn ans Ende des Feldes stand der seit dem Vorjahr als Technikchef fungierende Ex-Mercedes-Mann Paddy Lowe auf dem Schleudersitz. Offenbar gab es bereits Verhandlungen über einen Abgang des Briten - und als Ersatz brachte sich Smedley, dessen Rolle schon Anfang 2017 durch einen zusätzlichen Fokus auf die langfristige Entwicklung des Teams aufgewertet worden war, in Stellung. Am Ende setzte sich aber Lowe, der nach wie vor das Technikbüro leitet, gegen Smedley durch.

Machtkampf bei Williams

Ein Rückschlag für den Chefingenieur, der seit zwei Jahrzehnten pausenlos mit dem Formel-1-Zirkus unterwegs ist und in seinen besten Zeiten mit Massa um die WM kämpfte. In Anbetracht der düsteren sportlichen Perspektive bei Williams und der internen Scharmützel darf es nicht verwundern, dass der Mann aus Middlesbrough nun die Nase voll hat und mehr Zeit mit seiner Ehefrau und den Söhnen Frankie und Felix, die zehn und sieben Jahre alt sind, verbringen möchte.

Man darf gespannt sein, ob Smedley eines Tages in die Formel 1 zurückkehren wird. In Erinnerung wird er den meisten wohl mit seinem legendären Funkspruch beim Deutschland-Grand-Prix 2010 bleiben, als er dem führenden Massa trotz des damaligen Stallorderverbots mit den Worten "Fernando is faster than you" den Befehl gab, seinen Teamkollegen Fernando Alonso vorbeizulassen.

 

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