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Fassungslos am Boxenfunk: Drama um Lando Norris

McLaren-Pilot Lando Norris verliert eine Runde vor Rennende im Grand Prix von Belgien Motorleistung und rollt mit einem Defekt aus: Null Punkte!

"Ich verliere viel Zeit auf den Geraden. Irgendetwas stimmt da nicht", funkte Lando Norris eine Runde vor Rennende in Belgien. Nur wenig später meldete er: "Ich verliere Power." Während sein Renningenieur ihn noch dazu aufforderte weiterzufahren, schrie der Brite in den Teamfunk: "Ich kann nicht! Das Auto ist beschädigt!" Auf dem aussichtsreichen fünften Platz liegend musste er seinen McLaren am Streckenrand parken.

"Das Rennen war heute einfach eine Runde zu lang", stellt der Rookie nach dem Belgien-Grand-Prix fest. Den Defekt kann er nicht aufklären. "Ich habe gemerkt, wie ich ein wenig Leistung verliere, was ich am Boxenfunk gemeldet habe. Dann in der letzten Schikane wurde es schlimmer."

Das Team werde den Ausfall untersuchen. "Ich konnte nichts tun. Das war einfach ein Defekt." Teamchef Andreas Seidl bestätigt: "Wir arbeiten mit den Kollegen von Renault an der Analyse." Die Situation mit zwei Ausfällen sei natürlich frustrierend, muss der Deutsche zugeben.

"Habe mir die Onboards des Vorjahres angesehen"

Er möchte aber erst die Analyse des Defekts abwarten, bevor er dem französischen Hersteller den schwarzen Peter zuschiebt. "Es ist wichtig, eine transparente, offene Beziehung zu haben. Wir werden alles analysieren und das Problem gemeinsam lösen." Er glaubt jedenfalls nicht, dass der Ausfall mit der Motoren-Spec zu tun hat.

Norris war noch auf einer älteren Spezifikation unterwegs, während Sainz die neue Ausbaustufe eingebaut bekam. "Ich denke nicht, dass das zusammenhängt", meint Seidl. "Es war der Spec-B-Motor, der hatte aber noch genügend Laufleistung drauf, das war nicht das Problem."

Bevor der Brite seinen Wagen so knapp vor Rennende abstellen musste, war er auf Kurs zu Platz fünf. "Ja, er hatte Glück in Kurve 1, aber wenn man sich die Pace anschaut, waren wir gut unterwegs auf den Reifen und der Strategie."

 

Aufgrund des Zwischenfalls zwischen Verstappen und Räikkönen in La Source konnte sich Norris auf einen Schlag von Startplatz elf auf Rang fünf verbessern. "Ich konnte Magnussen beim Anbremsen innen überholen", erklärt er und verrät: "Ich habe mir Onboards aus den Vorjahren angeschaut."

"Da sah die Innenlinie ein wenig besser aus. Ich denke, ich habe meine Hausaufgaben gemacht." Denn so setzte er sich vom Rest des Mittelfeldes ab. Die Konkurrenz von Racing Point und Toro Rosso hielt er auf Abstand. Zwischendurch sei das Rennen fast ein wenig "langweilig" gewesen.

"Wir hatten das Rennen total unter Kontrolle." Das habe man so gar nicht erwartet, gibt Seidl zu. McLaren war plötzlich wieder viertschnellste Kraft. Besonders Änderungen, die am Samstag vor dem Qualifying an Norris' Auto vorgenommen wurden, verhalfen zu der starken Leistung.

Norris scherzt: "Während dem Rennen TV geschaut"

"Ich denke, wir haben zwischen dem dritten Training und Qualifying ein paar gute Schritte gemacht. Das hat uns in die richtige Richtung gebracht. Wir wussten aber nicht, wie es mit der Rennpace aussieht. Wir wussten nicht, was wir erwarten konnten."

Doch Norris hielt sich tapfer hinter den Top 4. Nur als die Racing-Point-Boliden plötzlich hinter ihm lagen, wurde er "nervös". Er wusste, dass mit ihnen zu rechnen war. "Doch der Abstand wurde immer größer", freute er sich. "Deren Pace war das gesamte Wochenende über deutlich besser als unsere."

Er fand sich in der komfortablen Situation wieder, dass er nicht pushen oder verteidigen musste. Vor seinem Ausfall hatte er 17 Sekunden Vorsprung vor Sergio Perez und 38 Sekunden Rückstand auf die Spitze. "Ich habe während des Fahrens auf die Leinwände geschaut, um zu sehen, was passiert", lacht der Neuling.

Ihm entgingen durch den Ausfall am Sonntag zehn wertvolle WM-Punkte. Allerdings wird das nebensächlich, wenn man an die schrecklichen Szenen des Vortages denkt. Auch Norris zeigt sich nach dem Rennen tief betroffen über den Unfalltod von Anthoine Hubert.

"Das hat mich ziemlich mitgenommen", gesteht Norris. "Es kann so schnell alles schieflaufen. Ich glaube, dass das in der Vergangenheit mit all den Unfällen eher erwartbar und regelmäßig passiert ist." Noch im Vorjahr fuhr der 19-Jährige selbst in der Formel 2. "Das hätte jeden treffen können, auch mich", wird ihm bewusst.

"Wenn ich daran denke, dann schüttelt es mich. Manche mögen das ja eher verdauen, aber ich nicht. Ich will so etwas nicht einmal denken." Dennoch habe ihn das heute während des Rennens nicht beschäftigt. Für den Rookie stand außerdem fest, dass er das Rennen bestreiten werde. "Das ist mein Job."

Norris ein "sicherer Fahrer als viele andere"

"Ich werde mein Leben weiterhin leben und auch manchmal Dinge tun, die ich nicht will. Ich wollte das Rennen fahren, weil ich es liebe. Dennoch fühle ich mit allen, die gestern involviert waren, mit." Er selbst habe Hubert nicht besonders gut gekannt, schildert Norris. "Wir sind nie gegeneinander gefahren, aber das ändert nichts. Er war ein Racer, wie wir alle. Und hatte einfach Pech."

Seine Herangehensweise an das Rennfahren hat er deshalb nicht geändert. "Ich glaube, dass ich ein sicherer Fahrer bin als viele andere. Ich nehme weniger Risiko. Ich muss mein Schicksal in die Hände der anderen legen. Wir müssen einfach alle ineinander vertrauen. Zwar passiert so ein Unfall wie gestern extrem selten, aber es könnte auch in der Formel 1 passieren - in jeder Serie."

Mit Bildmaterial von LAT.

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