Fernando Alonso nimmt Hamilton-Kritik zurück: "So denke ich nicht!"
Fernando Alonso nimmt seine Aussagen gegen Lewis Hamilton zurück und kritisiert die Formel 1 dafür, solche Funksprüche auszustrahlen: Er will jetzt nichts mehr sagen
Fernando Alonso hat sich von den Beleidigungen gegen Lewis Hamilton in der ersten Runde des Formel-1-Rennens in Belgien distanziert. Der Spanier hatte seinen ehemaligen Teamkollegen nach der Kollision in Les Combes als "Idioten" bezeichnet und gemeint, dass dieser nur wisse, wie man gewinnt, wenn er von ganz vorne startet.
Vier Tage später folgt aber die Rolle rückwärts: "Nein, nein, das denke ich nicht", stellt er klar. "Es gibt auch Fakten, dass das nicht so ist, aber so etwas sagt man im Eifer des Gefechtes schon einmal. Aber nichts, das ich gesagt habe, ist wahr." Er betont: "Lewis ist ein Champion, eine Legende unserer Zeit."
Entschuldigt habe er sich aber bei Hamilton für seine Aussagen noch nicht: "Aber das werde ich hoffentlich noch tun, wenn wir dann gemeinsam im TV-Pen stehen. Ich werde zu ihm gehen und mich entschuldigen, sollte er das so verstanden haben", so Alonso. "Ich habe absolut kein Problem mit ihm, sondern eine Menge Respekt."
Für Hamilton "keine große Sache"
Hamilton selbst sagt später in seiner Interviewrunde, dass sich Alonso noch nicht entschuldigt habe: "Wir standen im Pen direkt nebeneinander, aber nein", so der Mercedes-Pilot, der aber betont: "Für mich ist das keine Sache, für mich ändert sich nichts und es beeinflusst mich nicht im Geringsten."
Er selbst versuche dabei immer ein besserer Fahrer zu sein. "Es gibt viele junge Kids, die mir folgen. Die Schritte in meinem Verhalten sind wichtig. Ich versuche immer zu lernen und besser zu sein", so der Brite, der sich selbst noch einen kleinen Spaß erlaubte.
Nach dem Streit in Spa hatte Hamilton einen positiven Post auf Instagram geschrieben und dazu das Bild einer von ihm unterschriebenen Kappe gepostet - mit einer Notiz: "Für Fernando". "Das war einfach nur ein kleiner Spaß", lacht er. "Es ist schön, manchmal mit so etwas Spaß zu haben."
Die Kappe hat ihren Weg zu Alonso auch gefunden, denn der Spanier wurde im Fahrerlager gesehen, wie er mit der Kappe in der Hand herumgelaufen ist. Gut möglich, dass dabei auch gleich eine Entschuldigung ausgetauscht wurde.
Alonso: Bei britischen Fahrern ist das anders ...
Trotzdem findet Alonso, dass solche Beleidigungen immer zu sehr aufgebauscht werden, wenn sie gegen britische Fahrer fallen. "Sie sagen viele Dinge zu Checo (Sergio Perez; Anm. d. Red.), zu Carlos [Sainz], zu mir", so Alonso. "Und wenn man etwas zu Latino-Fahrern sagt, ist alles etwas spaßiger, aber sagt man etwas über andere, dann ist alles immer etwas ernster."
"Aber ja, ich entschuldige mich dafür, was ich gesagt habe. Ich habe nicht das gedacht, was ich gesagt habe", stellt er klar und sieht den Vorfall als Rennzwischenfall an. "Und mit dem Adrenalin und der Tatsache, dass wir endlich mal um die Plätze zwei oder drei gekämpft haben, habe ich dann diese Aussagen getroffen, die ich nicht hätte sagen sollen."
"Unsere Medienzeit ist vor dem Rennen und nach dem Rennen. Und vor dem Rennen und nach dem Rennen habe ich gesagt, was ich denke. Und am Funk habe ich etwas gesagt, das ich nicht so meine", so der Alpine-Pilot.
Alonso will ab jetzt still sein
Gleichzeitig kritisiert Alonso, dass überhaupt alles raus an die Öffentlichkeit drängt: "In jedem Sport, ob im Fußball oder beim Tennis, kannst du etwas Privatsphäre mit deinem Team haben", sagt er und versteht, warum gerade solche Funksprüche gezeigt werden: "Alle Funksprüche sind etwas 'spicy', weil der Sport etwas Würze im Rennen haben möchte."
"Sie haben nie gebracht, dass wir auf 'Diff 5' gehen sollen, denn das ist uninteressant. Und darüber sprechen wir in jeder Runde. Ich verstehe das", so Alonso, der aber daraus seine Konsequenzen zieht: "Ich bleibe ab jetzt still", sagt er. "Ich versuche nicht Teil einer Show zu sein, der ich nicht zustimme."
"Leider muss man die Maßnahmen ergreifen, um zu vermeiden, dass man im Eifer des Gefechts Dinge verbreitet, die man eigentlich nicht denkt. Und das ist, die ganze Zeit ruhig zu bleiben."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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