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Fernando Alonso wehrt sich: "Hatte fünf wunderbare Jahre bei Ferrari"

Fernando Alonso wird vorgeworfen, seine Karriere sei eine Fehlplanung- Der Spanier kontert - Hamilton glaubt jedoch: "Er hätte mehr Titel einfahren können"

Fernando Alonso, McLaren, in the drivers parade

Fernando Alonso, McLaren, in the drivers parade

Andy Hone / Motorsport Images

Fernando Alonso ist für sein unglückliches Händchen bei der Karriereplanung bekannt. Der stolze Spanier wird auch in seiner vermeintlich letzten Formel-1-Saison noch als einer der besten Fahrer der Königsklasse geschätzt, obwohl er seit 2013 kein Rennen mehr gewonnen hat und in der Titel-Hierarchie weit hinter Sebastian Vettel und seinen Ex-Teamkollegen Lewis Hamilton gerutscht ist. Der 37-Jährige scheint dennoch keiner entgangenen Chance nachzuweinen. Er verteidigt seine Entscheidungen. Hamilton glaubt hingegen, dass sein Ex-Rivale zu sehr von sich selbst überzeugt war.

Alles begann mit einer neckischen Bemerkung eines spanischen Formel-1-Fans auf Twitter. Dieser schrieb zu der Trainer-Entscheidung von Real Madrid: "Gratuliere, Fernando Alonso! Jemand hat es tatsächlich geschafft, eine noch schlechtere Entscheidung zu treffen als du." Der Spanier möchte diesen Vorwurf nicht so stehenlassen und kontert mit: "Wie zu Beispiel?" Daraufhin wirft ihm der User vor, er hätte sich seine Karriere durch Fehlentscheidungen bei der Teamwahl selbst "verpfuscht". Außerdem spricht er von einer Negativserie von 2007 bis 2017.

Alonso wurde bereits vielfach dafür kritisiert, dass er ein Formel-1-Team nicht führen, zu politisch agieren und die Stimmung vergiftet hinterlassen würde. Zwar hat dies sein Intimus Flavio Briatore bereits entkräftet und behauptet, Alonso sei ein gleich guter Teamführer wie einst Michael Schumacher gewesen. Dennoch hält sich die Überzeugung im Fahrerlager hartnäckig, dass Alonso heute weitere WM-Titel sein Eigen zählen könnte, hätte er mehr Feingefühl und Gespür in Sachen Teamwahl walten lassen.

Alonso kontert: "Bin stolz und konnte als Pilot reifen"

"Ich hatte fünf wunderbare Jahre bei Ferrari. Und in jenen Jahren, in denen NUR Mercedes gewinnen konnte, war ich in der Lage, mich bei den 500 Meilen von Indianapolis zu beweisen, das 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu gewinnen und als Pilot zu reifen", kontert der zweifache Weltmeister und Le-Mans-Sieger dem Twitter-User und damit auch seinen Kritikern allgemein.

Er fügt hinzu: "Manchmal denke ich, dass die Daten und Fakten vergessen werden! Das Wichtigste ist doch, dass derjenige, der diese Dinge erlebt hat ... glücklich und stolz ist. Nur das zählt." Alonso hat sich damit abgefunden, dass er als 32-facher Grand-Prix-Gewinner und zweifacher Weltmeister in die Geschichte eingehen wird. Er hat sich neue Ziele außerhalb der Königsklasse gesucht: die Triple Crown. Den Monaco-Sieg und Le-Mans-Triumph hat er bereits auf der Habenseite, fehlt noch der Indy-500-Ring. Damit würde er als erst zweiter Pilot Geschichte schreiben und mit Legende Graham Hill gleichziehen.

Jener Pilot, der zum Stolperstein für Alonso wurde, ist heute der gefeierte Weltmeister: Lewis Hamilton. Der Brite konnte in seiner Rookie-Saison dem Spanier auf dem Zenit dessen Karriere Paroli bieten. Das Jahr 2007 wird vielfach als Wendepunkt angesehen, schließlich folgten darauf durchwachsene Jahre bei Renault.

Hamilton: "Er hätte noch viel mehr Titel einfahren können"

Erst sein Wechsel zu Ferrari im Jahr 2010 sollte zunächst Hoffnung geben, doch nach zwei bitteren WM-Niederlagen gegen Sebastian Vettel in den Jahren 2010 und 2012 musste Alonso einsehen, dass auch seine Zeit bei der Scuderia abgelaufen ist. Es folgte die wohl dunkelste Periode seiner Schaffenszeit, McLaren-Honda. Das Debakel besiegelte den Abstieg des einstigen britischen Traditionsrennstalls in die Bedeutungslosigkeit - und damit auch Alonsos letzte Chance auf den erträumten dritten WM-Titel.

"Ich denke mir, er hätte noch viel mehr Titel einfahren können", blickt Hamilton auf die Karriere seines Kontrahenten. "Es ist ja nicht so, dass er die Möglichkeiten dazu nicht gehabt hätte. Er war ein Topfahrer und er konnte fast überall hingehen. Und Entscheidungen [über den Karriereverlauf] sind eben ein Schlüssel zum Erfolg", weiß Hamilton aus eigener Erfahrung. Er selbst hat sich nach McLaren für die damaligen Neueinsteiger Mercedes entschieden - was nicht überall auf Verständnis stieß.

Hamilton hat den Aufstieg der deutschen Marke zum Formel-1-Dominator seit 2013 mitgeprägt. War das pures Glück? "Ich denke nicht, dass Glück im Spiel war, als ich in das Team kam. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und mir viel Zeit genommen", schildert er seinen Entscheidungsprozess. Er habe viele Meinungen eingeholt und die Vor- und Nachteile abgewogen. Und Hamilton hält auch fest: "Ich hatte auch andere Optionen, aber als ich mit Ross zusammensaß, war das äußerst interessant." Der damalige Mercedes-Teamchef konnte Hamilton davon überzeugen, dass Mercedes den Aufstieg zum Topteam schaffen kann.

Alonso "dachte, er kontrolliere den Fahrermarkt"

"Mercedes-Benz ist so eine Kultmarke. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sie verlieren werden", gibt der fünffache Weltmeister preis. Denn: "Das sind Racer. Honda hat zwar einen großen Erfahrungsschatz, aber das sind keine Racer wie Mercedes", glaubt er. Alonso hatte sich jedoch von der romantischen Vorstellung, mit McLaren-Honda wie einst Ayrton Senna oder Alain Prost WM-Titel und Siege in Serie feiern zu können, anstecken lassen.

"Mit seinen Entscheidungen bringt man sich in Stellung. Ich glaube, dass er gedacht hat, dass er den Fahrermarkt kontrolliert, aber dann sind ja auch noch Seb und ich da", ist Hamilton überzeugt. "Sobald er seinen Platz [bei Ferrari] aufgegeben hatte, hat Seb zugeschlagen. Und [Red Bull] hat den Platz mit Max besetzt - und er dachte sich auf einmal: 'Oh, scheiße. Es gibt keinen Platz mehr für mich'." Red Bull dementiert, dass es konkrete Angebot an den Spanier gab. Dieser behauptet hingegen, es gab sechs ...

Darauf angesprochen, ob er es bereue, dass Fernando Alonso in den vergangenen Jahren nicht im konkurrenzfähigen Ferrari gesessen ist und gegen ihn um WM-Titel gekämpft hat, meint der Brite: "Nein, ich bereue es nicht." Hamilton kennt das Gefühl, gegen Alonso anzutreten. Noch heute sagt er über die Saison 2007: "Das war eines der härtesten Jahre meines Lebens. Es war wirklich schwierig, aber wenn ich jetzt zurückblicke, dann schätze ich es sehr. Obwohl ich wünschte, ich hätte damals schon gewusst, was ich heute weiß."

Mit fünf WM-Titeln und 71 Siegen hat der Brite den Spanier bereits deutlich überholt. Dennoch betont er: "Ich habe sehr viel Respekt vor ihm. Er ist ein phänomenaler Fahrer. Er wird nach wie vor sehr geschätzt dafür, wie er gefahren ist und wie er sich außerhalb verschiedenen Kategorien gestellt hat." Ende 2018 endet das Kapitel Formel 1 für den Spanier. Er glaubt, dass das die richtige Entscheidung war: "Alles, von dem ich in der Formel 1 je geträumt habe, ist eingetroffen."

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