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Fernando Alonso: "Würde mein 23-jähriges Ich einhändig besiegen"

Weshalb sich Fernando Alonso mit 40 Jahren deutlich konkurrenzfähiger fühlt als zu Beginn seiner Formel-1-Karriere warum er auch lockerer geworden ist

Beim Sprintqualifying in Silverstone überraschte Fernando Alonso mit einer starken Startphase, beim Grand Prix in Ungarn mit einer beeindruckenden Defensivfahrt gegen Lewis Hamilton. Aber fühlt sich der zweimalige Formel-1-Weltmeister zur Hälfte seiner Comeback-Saison wieder voll da? Alonso selbst meint, er sei "noch immer nicht wieder bei hundert Prozent im Auto". Er lerne weiterhin Neues dazu.

Tatsächlich habe ihn der Gewöhnungsprozess überrascht, räumt Alonso ein. Er war vor Saisonbeginn von "drei oder vier Rennen" ausgegangen, um sein früheres Niveau in der Formel 1 zu erreichen.

"Imola hatten die anderen Fahrer schon im [Herbst] davor besucht, aber für mich war es neu. Portimao war das dritte Rennen. Also dachte ich mir, bis Barcelona würde ich vielleicht bei hundert Prozent sein", sagt Alonso.

Ab Baku: Alonso dreht das Duell gegen Ocon

Es habe jedoch bis zum Stadtrennen in Baku gedauert, dem sechsten WM-Lauf, bis sich Alonso selbst wieder völlig heimisch gefühlt habe im Formel-1-Auto. Und diese Einschätzung deckt sich mit den Zahlen aus dem Direktvergleich zu seinem Teamkollegen bei Alpine, Esteban Ocon.

Bis Baku hatte Ocon im teaminternen Duell klar die Nase vorne, führte mit 4:1 im Qualifying und mit 5:0 im Rennen. Dann aber drehte Alonso auf und erzielte ab Baku und bis Silverstone je fünf Mal die besseren Positionen in Qualifying und Rennen.

Erst in Budapest setzte es wieder Niederlagen für Alonso, hin zum aktuellen Zwischenstand von 6:5 und 5:6, auch durch den Überraschungssieg von Ocon im Rennen.

Warum Alonso keine Zweifel hatte

Zweifel habe er aber nie gehabt, betont Alonso, schon gar nicht vor seinem Comeback in der Formel 1. Im Gegenteil: "Wenn du nicht mehr dabei bist und die Rennen im Fernsehen verfolgst, dann denkst du wahrscheinlich, du könntest dieses Überholmanöver oder jene Leistung beim Start anders gestalten", erklärt er.

Fernando Alonso, Lewis Hamilton

Fernando Alonso begeisterte in Ungarn mit seinem defensiven Fahren gegen Lewis Hamilton

Foto: Motorsport Images

"Du hast das Selbstvertrauen, dass du gewisse Dinge besser machen kannst, wenn du nur erst wieder im Auto sitzt. Natürlich aber kannst du auch von anderen Fahrern lernen. Genau das habe ich in den ersten Rennen gemacht."

Und das sei ein Unterschied zwischen ihm und einem Rookie: Er könne aufgrund seiner langjährigen Erfahrung viel besser mit aktuellen Impulsen umgehen und diese gewinnbringend auf der Rennstrecke einsetzen, so Alonso weiter. Sein Alter von 40 Jahren spiele dabei keine Rolle.

Alonso wettert gegen Altersdiskussion

Überhaupt scheint ihn die Diskussion dazu zu stören. Alonso sagt: "Da scheint es eine Verwirrung zu geben, in welchem Alter ein Sportler seine Leistung erbringen kann. Wir sind hier nicht bei der Tour de France oder den Olympischen Spielen oder dem Fußball, wo du mit 23 Jahren deinen Leistungshöhepunkt hast."

Dann fällt ein bemerkenswerter Satz: "Wenn ich jetzt gegen mein 23-jähriges Ich antreten würde, ich würde es einhändig besiegen."

Der Alonso des Jahres 2021 ist demnach deutlich besser als der Alonso des Jahres 2004, so behauptet es zumindest Alonso selbst. Denn er meint: Er habe seinem jüngeren Ich heute so vieles voraus.

"Es gilt eben nicht: Je jünger du bist, umso schneller bist du. So funktioniert die Stoppuhr nicht im Motorsport", sagt Alonso.

Wie sieht die nahe Zukunft von Alonso aus?

Er erkenne aber einen Trend hin zu neuen Namen in der Formel 1, ohne konkret zu werden. Alonso meint nur: "Manche Leute wollen neue Hoffnungsträger sehen und Namen loswerden, die sie Woche für Woche sehen. Ich sehe mich selbst aber noch sehr lange fahren."

Was die Zukunft für ihn bereithält? Mindestens noch ein weiteres Jahr bei Alpine in der Formel 1, bis Ende 2022. Was darüber hinausgeht, ist noch offen. Übersicht: Welche Cockpits für 2022 noch zu haben sind!

Alonso: "Wenn [weiter] Formel 1, dann prima. Wenn nicht Formel 1, dann werde ich mir ein paar der verbliebenen Herausforderungen außerhalb der Formel 1 suchen, um eines Tages hoffentlich der kompletteste Fahrer im Motorsport zu sein."

Alonso auf den Spuren von Graham Hill

Zumindest zwei der drei großen Erfolge für die sogenannte Triple-Crown im Motorsport hat Alonso bereits erzielt: Er war Formel-1-Weltmeister und hat auch die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Graham Hill hat ihm jetzt nur noch den Sieg im Indianapolis 500 voraus, als einziger Fahrer, der bisher alle drei Errungenschaften sein Eigen nennen kann.

Und Alonso hat es auch schon probiert in Indianapolis: 2017 startete er von P5 ins Rennen und führte sogar für einige Runden, schied dann aber mit Motorschaden aus. Beim zweiten Versuch 2019 scheiterte Alonso hingegen an der Qualifikation für das berühmte Rennen.

Dafür stellte sich Alonso 2020 der Rallye Dakar und damit einem ganz anderen Abenteuer. Nachdem er die Wettfahrt über weite Strecken in den Top 10 verbrachte, kam Alonso am Ende auf Gesamtrang 13.

Bis 2022 fährt Alonso in der Formel 1 - mindestens

Dergleichen liegt nun aber wieder auf Eis: Alonso konzentriert sich wieder auf die Formel 1 und darauf, mit Alpine den nächsten Schritt zu machen. Vielleicht gelingt unter dem neuen Reglement für 2022 der erhoffte Sprung unter die Spitzenteams?

Fernando Alonso

Formel-1-Fahrer Fernando Alonso: Bis mindestens 2022 sitzt er bei Alpine im Sattel

Foto: Motorsport Images

Alonso selbst gibt sich vorsichtig optimistisch: "Natürlich arbeiten wir am nächstjährigen Projekt. Es ist aber noch sehr früh. Niemand weiß seine Zahlen einzuschätzen, weil man keinen Vergleich hat. Wir sind realistisch, brennen aber auch auf den Februar. Denn dann wird man einige Überraschungen erleben, wenn die Autos der Öffentlichkeit vorgestellt werden."

Alonsos neue Lockerheit

Schon jetzt aber sind viele Beobachter überrascht, wie locker sich Alonso in der Formel 1 präsentiert. Keine Spur von der Verbissenheit früherer Tage, der Spanier ist zu einem echten Teamplayer geworden.

Alonso selbst gibt zum Beispiel an, Geld alleine habe ihn nicht zurück in die Grand-Prix-Szene gebracht. Er habe bei Alpine "nicht zu sehr verhandelt", so meint er.

O-Ton: "Ich war zufrieden damit, was mir das Team angeboten hat. Da gab es keine Diskussionen. Es gab keine Gehaltsverhandlung oder dergleichen. Ich bin hier, um Leistung zu bringen und dem Team zu helfen, und nicht, um irgendwas zu fordern. Diese Phase meiner Karriere liegt hinter mir."

Weitere Co-Autoren: F. Cleeren. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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