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Ferrari am Freitag mit Aero-Updates: Vettel ist gerne ein Optimist

Sebastian Vettel schildert, welche hilfreichen Informationen er in den Freien Trainings in Ungarn sammeln konnte - Updates vor allem an den Bargeboards

Die Scuderia Ferrari landet am Trainingsfreitag in Ungarn im Gesamtklassement auf den Rängen drei (Sebastian Vettel, +0,166 Sekunden) und sieben (Charles Leclerc, +0,955 Sekunden). Im Gepäck hat das Team einige neue Teile im Bereich der Bargeboards, die dem SF90 vor allem in den Kurven auf dem Hungaroring Abtrieb verleihen sollen.

"Es hat alles funktioniert, das ist gut, aber es war jetzt kein großer Schritt", berichtet Vettel nach den beiden Trainings. Wie gut ist das Paket des SF90 in Ungarn? "Das wird sich zeigen. Wir haben Lust drauf, die letzten Rennen, in denen es einen Trend nach oben gab, hier zu bestätigen", ist er motiviert.

Auf dem Papier sei der kurvenreiche Hungaroring allerdings nicht Ferraris beste Strecke, wiederholt er sich. Denn nur im ersten Sektor kann Ferrari auftrumpfen, just in jenem Bereich mit der einzigen langen Geraden. "Wir haben uns heute Morgen noch schwer getan, alles ins richtige Arbeitsfenster zu bringen", gesteht er.

Thema Reifen: Neue Erkenntnisse auf dem Intermediate

Besonders die Reifen fordern Ferrari. Dennoch konnte Vettel am Vormittag auf 0,166 Sekunden an die Bestzeit von Lewis Hamilton heranfahren. Am Nachmittag sorgte ein leichter Regenschauer für wenig Fahrbetrieb. Der Deutsche ging dennoch auf den Intermediates auf die Strecke. Auf jenem Reifen war er bereits in Deutschland gefahren und konnte daher die dort gewonnen Erkenntnisse vergleichen.

"Ich glaube, phasenweise war es in Hockenheim sehr gut, phasenweise hat uns aber auch der Speed gefehlt. Da gibt's noch Einiges aufzuarbeiten. Heute Nachmittag war in dieser Hinsicht interessant, weil man einen Versuch auf Intermediates fahren konnte." Es ging ihm dabei nicht um die Rundenzeit (P13 mit +1,4 Sekunden), sondern um den Erkenntnisgewinn.

Auf dem Intermediate tat sich der Heppenheimer vor wenigen Tagen bei seinem Heimrennen noch schwer. "Es war ein wenig kühler hier als in Hockenheim, daher haben die Inters ein wenig anders reagiert. Ich hatte sogar ein besseres Gefühl heute als letzte Woche."

 

Allerdings gibt er auch zu bedenken, dass man Rennen im Regen nur schlecht simulieren kann: "Weil das im Rennen total anders ist, wenn alle zur gleichen Zeit draußen sind. Da reagiert die Strecke doch anders als im Training, wo nur vereinzelt Autos fahren."

Wo genau Ferrari steht, lässt er offen. "Insgesamt haben wir noch ganz schön was zu tun." Aufgrund der nicht repräsentativen Bedingungen am Nachmittag konnten die Teams nur sehr wenige Erkenntnisse gewinnen. Was Vettel dennoch festhält: "Uns fehlt im Moment noch ein wenig der Speed." Es gebe noch Luft nach oben.

Grundsätzlich präsentiert sich der 32-Jährige nach seinem zweiten Platz im Heimrennen als Optimist. Das Podium hat ihm Aufwind gegeben, das ist auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto aufgefallen: "Kein Zweifel, wir haben uns sehr gefreut für ihn. Ich denke, das war sehr wichtig für ihn, so ein Rennen in Deutschland zu feiern mit den Fans dort."

Vettel hat Mercedes auf der Rechnung

"Ich denke, es ist wirklich langweilig, wenn man ein Pessimist ist. Da klappt nie etwas", schmunzelt Vettel und klärt die internationalen Medienvertreter darüber auf, dass dies nicht unbedingt eine deutsche Eigenschaft sei.

"Ich glaube sogar, dass die Deutschen im Durchschnitt eher pessimistisch eingestellt sind. Vielleicht bin ich da nicht ganz so deutsch", lacht er und stellt fest: "Es ist klar, was das Auto braucht. Jetzt müssen wir es hinbekommen, das ist die schwierigere Aufgabe."

Sowohl im Trockenen wie auch im Nassen sieht er vor allem die Silberpfeile in der Favoritenrolle. "Ich denke, wir sind in beiden Bedingungen dabei, aber Mercedes hat gleich von Beginn an sehr stark ausgesehen. Mal sehen." Bereits in Deutschland ist ihm aufgefallen, wie gut der W10 unter anderem mit dem Intermediate umging.

 

Foto: Andrew Hone / LAT Images

Teamkollege Charles Leclerc konnte sich am Freitagnachmittag auf Rang sieben (+0,998 Sekunden) zwar vor Vettel einreihen, im Gesamtklassement lag er allerdings vier Plätze hinter dem Deutschen - die meisten Fahrer setzten ihre persönlich schnellste Zeit des Tages im ersten Training.

Das sei insgesamt "kein einfacher" Tag gewesen, schildert er. "Ich hatte ziemlich große Probleme mit der Balance. Da müssen wir auf meiner Seite noch daran arbeiten und das versuchen zu verbessern." Generell habe er Schwierigkeiten mit dem Grip gehabt. "Ich werde außerdem an meinem Fahrstil arbeiten, damit ich morgen einen großen Schritt machen kann."

Einen Schritt vorwärts erhofft sich das Team auch von einigen aerodynamischen Updates, die man zum letzten Rennen vor der Sommerpause gebracht hat. Bei den Bargeboards hat nun auch die Scuderia einen Bumerang-Flügel angebracht. Im Bereich hinter den Vorderrädern hat das Team zu Saisonbeginn noch auf eine weniger überladene Konstruktion gesetzt.

Neue Aero-Updates von Ferrari unter der Lupe

Nachdem das Team die Entwicklungsrichtung nach anfänglichen Schwierigkeiten angepasst hat, wurde nun auch in diesem Bereich vieles verfeinert. Mit dem neuen Frontflügel in Frankreich hat die Mannschaft eine Kurskorrektur vorgenommen, weitere neue Teile kamen in den darauf folgenden Rennen hinzu.

Nun wurde mit dem Bumerang-Flügel ein nächster Schritt gesetzt. Das obere Ende des Elements wurde mit einem Flügelchen an der Seite verbunden. Am anderen Ende ist zu sehen - markiert mit den roten Pfeilen auf Giorgio Piolas Foto - wie der Flügel am darunter liegenden angebracht ist.

Die beiden Flügel sind kontinuierlich im selben Abstand angebracht und mit einer Strebe aus Metall verbunden, um eine Biegung zu verhindern. Der Bumerang-Flügel liegt in diesem Jahr besonders im Trend, da sich 2019 besonders viel in der Entwicklung und Komplexität der Bargeboards getan hat.

Ferrari SF90

Der neue Bumerang-Flügel am Ferrari von Sebastian Vettel

Foto: Giorgio Piola

Die Metallplatte, die durch den gelben Pfeil markiert ist, scheint die Hinterkante für eine Öffnung zu sein, die Luft von unterhalb nach oben führt - womöglich um Luft, die unter höherem Druck steht, abzusaugen. Denn wenn Wirbel auf dem inneren Bereich des Frontflügels entstehen, dann fließen diese weiter Richtung Bargeboards.

Bei diesem Übergang bildet sich eine Blockade zwischen der turbulenten Luft vom Rad und der Vorderseite des Unterbodens. Der Bumerang-Flügel scheint so geformt zu sein, um diese Luftwirbel einzufangen und unterhalb der Seitenkästen-Lufteinlässe zu halten, um diese dann rund um die Außenseite zu pushen.

Außerdem produziert der Flügel selbst ebenso kleine Verwirbelungen, da die Flügel nicht mit den seitlichen Elemente am Seitenkasten verbunden sind. Das konnte schon bei anderen Designs auf dem Grid gesehen werden.

Ferrari SF90

Detail am neuen Bumerang-Flügel des SF90

Foto: Giorgio Piola

Das lässt darauf schließen, dass Ferrari den Luftfluss stärken möchte, der vom Auto nach außen geschoben wird. Dadurch minimiert das Team die Turbulenzen am Unterboden und baut damit Performance am Diffusor auf.

Die Schwäche des SF90, das Verhalten in den Kurven, konnte in den vergangenen Rennen ein wenig behoben werden, obwohl der Ferrari immer noch Defizite in diesem Bereich aufweist, vor allem im Vergleich zum Mercedes W10.

Diese Änderungen an der Bargeboard-Sektion scheint der konzertierte Versuch zu sein, weitere Performance zu gewinnen, da das Team weiterhin auf den ersten Saisonsieg des Jahres wartet.

Mit Bildmaterial von LAT.

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