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Ferrari in Russland stark: "Bester Longrun in dieser Saison"

Die Scuderia Ferrari scheint nach drei Siegen in Serie auch in Russland hungrig zu sein: Leclerc lobt "besten Longrun" 2019, Vettel sucht noch seinen Rhythmus

Schafft Ferrari in Russland die nächste Überraschung? Die Roten könnten auf der Mercedes-Paradestrecke zum vierten Sieg in Serie ansetzen. Besonders Charles Leclerc war mit der Rennpace am Freitagnachmittag in Sotschi sehr zufrieden. Sebastian Vettel hadert noch ein wenig mit dem Rhythmus. Im Gesamtklassement reihen sich die beiden auf den Rängen zwei (+0,335 Sekunden) und fünf (+1,039) ein.

Lewis Hamilton, der in Russland in fünf Jahren dreimal siegen konnte, hat die Favoritenrolle bereits an Ferrari abgegeben. "Ja, kann er ja machen. Ich hoffe, er behält dann auch recht", schmunzelt Vettel nach dem zweiten Training. Sein Nachmittag sei ein wenig "zerrupft" gewesen, berichtet er.

Der viermalige Weltmeister hat "nicht wirklich" in den Rhythmus gefunden. "Der eine Schuss mit den neuen Reifen war nicht gut, hat nicht geklappt. Aber morgen wenn der Rhythmus dann besser ist, dann sollte das auch wieder kommen, also mache ich mir keine Sorgen."

Vettel rätselt: "Das war ein wenig komisch"

Er baute in seinen schnellen Versuch einen Fehler ein, weshalb sein Rückstand auf über eine Sekunde anwuchs. "Man lotet die Grenzen aus, dann probiert man halt auch manchmal ein bisschen später zu bremsen und manchmal ist es halt zu spät", lacht er.

Die Leistung soll man nicht überbewerten, schließlich habe er die Trainings genutzt, um am SF90 zu experimentieren. "War dann nicht immer ganz einfach, die Kurve zu treffen. Aber wie gesagt, es ist ja wichtig, dass man am Freitag was probiert."

Was genau das war, will der Heppenheimer jedoch nicht verraten. Teamkollege Leclerc bringt ein wenig Licht ins Dunkel: "Es ist ziemlich knifflig, [das Auto richtig abzustimmen], da die Strecke in den ersten beiden Sektoren recht schnell ist, im dritten Sektor hingegen sehr langsam", schildert er die Schwierigkeit.

 

Foto: Zak Mauger / LAT Images

Vor allem die Hinterreifen seien daher im letzten Sektor nicht mehr im besten Zustand. "Es gibt daher recht einen großen Unterschied bei der Balance vom ersten bis zum letzten Sektor, da muss man den richtigen Kompromiss für die beste Rundenzeit finden. Wir haben das in beide Richtungen heute getestet."

Während Leclerc seinen Weg gefunden hat, bleibt beim Deutschen ein "eigenartiges" Gefühl. "Das war ein wenig komisch. Ich steige noch nicht komplett dahinter warum, aber wir haben ja auch noch ein bisschen Zeit. Manchmal kommt auch nach ein oder zwei Stunden erst die Auflösung im Kopf."

Sieben Zehntelsekunden haben dem Singapur-Sieger im Quali-Versuch auf Leclerc gefehlt, obwohl der Monegasse selbst mit der Balance in den schnellen Runs nicht ganz zufrieden war. In den vergangenen acht Rennen seit Vettels letzter Pole-Position in Kanada war der 21-Jährige jeweils schneller im Zeittraining.

Leclerc nach Pole-Serie: "Bin nicht unschlagbar"

"Ich glaube nicht, dass wir so weit weg waren", verteidigt sich der Deutsche. "Das Bild trügt ein bisschen." Leclerc auf der anderen Seite sieht sich keineswegs im Vorteil auf einer Runde: "Ich fühle mich nicht unschlagbar. An dem Tag, an dem das der Fall sein sollte, werde ich wohl geschlagen werden."

Der zweifache Saisonsieger weiß: "In diesem Sport darfst du dich niemals unschlagbar fühlen. Jeder will dich schlagen. Ich fokussiere mich auf mich selbst. Ich hatte in den letzten drei Rennen einen guten Lauf, aber das heißt nicht, dass das auch an diesem Wochenende so sein wird."

Gelingt dem Monegassen in Russland die vierte Pole-Position in Folge? Sein Schlüssel zum Erfolg: "Ich versuche, so viel wie möglich an meinem Fahrstil zu arbeiten in den Trainings. Ich habe meine Herangehensweise ein wenig geändert seit acht Rennen, das scheint besser zu laufen seither."

 

Foto: Jerry Andre / Sutton Images

Mit seiner Leistung am Freitag ist er jedenfalls zufrieden. Besonders betont er: "Die Rennpace sah sehr stark aus." Nachsatz: "Wir waren stark im Renntrimm, das war glaube ich sogar der stärkste Longrun in einem zweiten Training seit Saisonbeginn. Das ist positiv."

Ferrari konnte in der Rennsimulation mit der Konkurrenz von Red Bull und Mercedes mithalten. Leclerc drehte gegen Ende des zweiten Trainings einen Longrun auf den Reifenmischungen Medium und Soft, wie auch Max Verstappen. Der Niederländer war auf dem gelben Pneu im Durchschnitt um drei Zehntelsekunden schneller.

Allerdings fuhr Leclerc fünf Runden mehr. Auf dem weichen Reifen im zweiten Stint lag der Ferrari um etwas mehr als eine Zehntelsekunde voran. Teamkollege Vettel fuhr einen Longrun auf Soft und dann Medium, wie auch Lewis Hamilton. Der Deutsche war rund drei Zehntel schneller auf dem weicheren Pneu.

"Red Bull hat sehr stark ausgesehen"

Im zweiten Stint war der Mercedes-Pilot hingegen um rund zwei Zehntel schneller - das Feld ist an der Spitze sehr ausgeglichen. "Red Bull scheint recht stark zu sein, es wird daher schwierig und ein enger Kampf - obwohl sie eine Strafe haben", weiß Leclerc.

Vettel fügt hinzu: "Red Bull hat in beiden Trainings sehr stark ausgesehen, besonders im dritten Sektor. Ich denke, wir können uns bei der Balance verbessern, das Auto besser aufstellen." In der offiziellen Freitagsanalyse von Liberty Media scheinen die Bullen an der Spitze der Qualifying-Pace auf.

Ferraris Rückstand auf die Österreicher wird mit 0,1 Sekunden im Durchschnitt beziffert, Mercedes' mit einer halben Sekunde auf einer schnellen Runde. Die meiste Zeit können die Roten weiterhin auf den Geraden (0,4 Sekunden) aufholen, gefolgt von den langsamen Kurven. Am meisten verlieren sie in den mittelschnellen Passagen (0,2 Sekunden).

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel fehlten am Freitag sieben Zehntel auf den Teamkollegen

Foto: LAT

"Ich glaube nicht, dass wir heute das schnellste Auto hatten", schätzt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, fügt aber auch hinzu: "Wir waren sicherlich konkurrenzfähig, das ist uns wichtig. Wir sind in Singapur ein fantastisches Qualifying gefahren, jetzt war es wichtig, das zu bestätigen."

Das betont auch Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies: "Wenn man neue Teile an das Auto bringt, hofft man immer, dass sie bestmöglich funktionieren. Und ja, wir waren ein wenig überrascht, dass wir die Lücke so sehr schließen konnten. Hier werden wir sehen, ob es überall funktioniert, oder ob noch viel mehr Arbeit notwendig ist."

In Russland erhofft sich Ferrari Antworten darauf, ob die Singapur-Pace eine Eintagsfliege war oder ob man diese Performance auch in den restlichen Saisonrennen zeigen kann. Binotto ist außerdem nicht entgangen, wie gut der SF90 im Renntrimm gelaufen ist: "Wir waren schnell und konkurrenzfähig mit viel Sprit, generell sind wir heute daher glücklich."

Regen oder Trocken-Quali? "Beides gut für uns"

Ein Fragezeichen steht hinter den Bedingungen am Qualifying-Tag. Manche Wetterprognosen gehen von Regenschauer aus. Das freut Leclerc: "Das letzte Mal im Regen sind wir in Deutschland gefahren, da waren wir schnell. Beide Bedingungen sind gut für uns."

Auch Vettel ist unbesorgt. Denn obwohl es am Samtag nass und am Sonntag wieder trocken werden könnte, habe das keine große Auswirkung auf die Abstimmung des Fahrzeuges: "Dieses klassische Regen-Set-up gibt es eh nicht mehr, daher versucht man das Auto so abzustimmen, dass es passt."

Nachsatz: "Wenn es im Trockenen passt, dann passt es in der Regel auch im Nassen. Insgesamt weiß ich, dass das Auto gut ist. Wir müssen das nur richtig zusammenbringen. Und dann ist es morgen egal, ob es hier trocken oder nass ist."

Nicht nur Sonne oder Regentropfen werden am Samstag entscheiden, auch der Windschatten könnte wieder ein Thema werden. Zuletzt in Italien lief das "Ziehen" unter den Ferrari-Teamkollegen bekanntlich nicht nach Wunsch.

"Der Windschatten ist hier in Russland ziemlich wichtig. Das müssen wir für das Qualifying vorbereiten, auch wenn es nass wird. Den Windschatten müssen wir demnach berücksichtigen", betont Binotto. Man darf gespannt sein, ob sich Leclerc diesmal rechtzeitig bei Vettel revanchieren wird ...

Mit Bildmaterial von LAT.

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