Ferrari-Präsident: Budgetobergrenze funktioniert in der Formel 1 nicht
Ferrari-Präsident Sergio Marchionne glaubt nicht, das eine Budgetobergrenze in der Formel 1, wie sie die neuen Besitzer Liberty Media vorgeschlagen haben, funktionieren kann.
Foto: Ferrari
"Die Formel 1 ist ein extrem teurer Sport. Es gibt Werksteams wie Renault und Mercedes, große Unternehmen, die sich viel umfangreicher auf die Entwicklung konzentrieren können und das wird für die Kosten sehr gefährlich", sagte Sergio Marchionne.
Laut der britischen Tageszeitung The Telegraph wollen die neuen Besitzer der Formel 1, Liberty Media, eine Budgetobergrenze einführen, um die Abstände zwischen den großen und den kleinen Teams zu verringern. Ferrari und Red Bull Racing haben bereits 2009 angedroht, dass sie aussteigen würden, wenn die damals diskutierte Grenze von ca. 50 Millionen Euro eingeführt würde.
Man müsse aber auf alle Fälle daran arbeiten, dass die Kosten reduziert würden, gab Marchionne zu. "Dabei hängt auch viel von uns ab und wie wir uns an diese Anforderungen anpassen. Ich glaube aber nicht, dass eine Budgetobergrenze funktionieren würde. Das Problem ist, dass wir mit diesen Beschränkungen nur auf sehr wenigen Gebieten am Auto arbeiten könnten, um es konkurrenzfähig zu machen."
Die bisherigen Anstrengungen, die Kosten zu senken, wie günstigere Motoren oder die Limitierung der Windkanalnutzung, seien "völlig ineffektiv" gewesen, betonte er. Ferrari habe die Kosten dadurch jedenfalls nicht gesenkt.
"Wenn ich mir alte Berichte anschaue, was wir vor 10 Jahren und auch noch früher ausgegeben haben, folgere ich daraus, dass Ferrari nie mit Ausgaben gegeizt hat", erklärte Marchionne. "Ob das Budget sinnvoll ausgegeben wurde oder nicht, weiß ich nicht. Trotz aller Anstrengungen der FIA, die Kosten zu begrenzen, haben die Teams immer einen Weg gefunden, Geld auszugeben.
"Das ist das alte Problem für alle, die versuchen der Entwicklung der Autos Beschränkungen aufzuerlegen: Wenn Bereiche offengelassen werden, dann konzentrieren sich die Ausgaben auf diese. Wenn ich die vergangenen 4 oder 5 Jahre anschaue, dann haben wir nicht einen Euro gespart", gab er zu. "Wir haben unsere Ausgaben nur auf andere Bereiche konzentriert. Im Prinzip ist das sehr nobel, als Folge bekommt man dann aber nicht die nötigen Ergebnisse."
Mit Informationen von Franco Nugnes und Roberto Chinchero
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