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"Ferrari-Replika": Romain Grosjean genervt von Alonso-Kritik

Sensationelle dritte Startreihe für Haas in Melbourne: Wie das Team auf die Vorwürfe, man habe den Ferrari kopiert, reagiert und worauf man den Aufstieg zurückführt

Romain Grosjean, Haas F1

Foto: Sutton Images

Auch im Melbourne-Qualifying hat sich das kleine Haas-Team als vierte Kraft der Formel 1 präsentiert. Kevin Magnussen und Romain Grosjean belegten die Plätze sechs und sieben und rücken durch die Strafversetzung von Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo sogar um einen Platz in die dritte Startreihe vor. Kein Wunder, dass der Neid im Fahrerlager groß ist: Das US-Team sei nur deshalb so gut, weil man 70 Prozent der Teile von Ferrari beziehe, heißt es hinter vorgehaltener Hand.

Fernando Alonso sprach am Vortag aus, was sich viele denken, und giftete: "Sie haben ein Ferrari-Replika aus dem Vorjahr - und Ferrari hat im Vorjahr hier gewonnen." Eine Aussage, die bei Haas für Unmut sorgt. "Es ist jedes Mal das selbe, wenn wir schnell sind", ärgert sich Grosjean. "Das war schon im Vorjahr so - da waren wir der B-Ferrari. Dabei ist das Unsinn: Wir bauen unser eigenes Auto, und wenn wir den B-Ferrari hätten, dann wären wir so gut wie sie. Das ist nicht schön für die Menschen, die bei Haas arbeiten und den VF-18 gebaut haben."

Auch Teamchef Günther Steiner ärgert sich darüber, dass seiner Mannschaft von Alonso so wenig Respekt gegenüber gebracht wird. "Bevor man redet, sollte man wissen, worüber man eigentlich spricht", schimpft er. "Jeder darf seine Meinung haben, und ich habe meine. Wir können stolz auf unsere Leistung sein, denn wir tun nichts, was wir nicht tun sollten oder was nicht erlaubt wäre."

Magnussen wundert sich nicht: "Kenne McLaren"

An Magnussen, der sich selten ein Blatt vor den Mund nimmt, ist die Debatte auch nicht vorbeigegangen, zumal er ja selbst für McLaren fuhr und durch Alonso aus dem Cockpit gedrängt wurde. "Klar ärgert es ihn, dass wir vor ihm sind", spricht er seine Gedanken aus. "Ich wundere mich, warum das so ist, denn ich war bei McLaren, bin für das Team gefahren und habe deren Infrastruktur gesehen. Wenn man das mit uns vergleicht, dann muss einen das ärgern."

McLaren-Rennleiter Eric Boullier versucht, den Brand zu löschen und deeskalierend einzuwirken: "Es gibt Regeln, und wir müssen uns auf die Regelhüter verlassen, dass alle ordentlich arbeiten. Es stimmt, dass sie ordentliche Fortschritte gemacht haben, und sie sind ein kleines Team, das ein Naheverhältnis zu Ferrari hat. Einige Teile mögen sehr ähnlich aussehen, aber das ist vielleicht nur ein Zufall."

Aufhängung Ursache für Design-Ähnlichkeiten?

Dass es Designähnlichkeiten gibt, ist für Grosjean logisch. "Wir verwenden das gleiche Getriebe und die gleiche Aufhängung. Und jeder weiß, dass die Aufhängung den Luftstrom bestimmt, also ist es klar, dass es Ähnlichkeiten gibt." Doch bei Haas will man den Aufschwung nicht darauf reduzieren lassen.

"Das hat auch mit der Zeit zu tun", spielt Steiner darauf an, dass sein Team nun ins dritte Jahr geht. "Die Mannschaft muss zusammenwachsen, und es darf keine Schwachpunkte geben, denn das zieht alle runter." Schon im Vorjahr habe man Highlights gesetzt, "aber es war ein Auf und Ab, und wir wussten nicht warum. Um das in den Griff zu kriegen, benötigt es neue Leute und Abläufe. Das geht nicht von heute auf morgen."

Auch Magnussen ist aufgefallen, dass die kleine Truppe immer weiter wächst: "Wir übereilen es nicht, sondern engagieren gute Leute in den richtigen Bereichen." Doch nicht nur Haas aber sich verbessert, sondern auch die italienische Rennwagenschmiede Dallara, wo man den VF-18 gefertigt hat. "Wenn man sich dieses Jahr das Auto und die Qualität der Teile anschaut, dann fällt einem eine deutliche Verbesserung auf", meint der Däne. "Alles ist sauberer. Und das ist sehr wichtig, denn das Auto kann bei den CFD-Simulationen und im Windkanal noch so gut funktionieren, aber wenn das Auto dann nicht so ausschaut wie eigentlich gedacht, dann ist es nicht gut."

Grosjean: Eines der besten Autos meiner Karriere

Die Fortschritte sind offensichtlich. Aber nicht nur von außen und auf dem Zeitenmonitor, sondern auch aus Fahrersicht. "Diese Wintertests haben zu den besten gezählt, die ich je hatte", meint Grosjean, der 2013 mit Lotus sogar Podestplätze holte. "Und es ist nicht nur der beste Haas, sondern auch generell eines der besten Autos, die ich je gefahren habe."

Ein Bild, das sich auch in Melbourne zeigt. "Kevin hatte heute ein wirklich gutes Gefühl", verweist Grosjean auf seinen Teamkollegen. "Meines war wahrscheinlich ein bisschen weniger gut, aber wenn man trotz des Gefühls so gut dabei ist, dann ist das toll. Wenn wir jetzt noch die Updates hinkriegen, dann sehe ich keinen Grund, warum wir nicht auch in der verbleibenden Saison konkurrenzfähig sein sollen."

Dass es sogar noch weiter nach vorne gehen könnte, glaubt der Franzose aber nicht: "Je länger die Saison dauert, desto größer wird wohl der Abstand zu den Topteams werden. Wir können mit ihnen einfach nicht mithalten." Dennoch glaubt er, dass ein gutes Haas-Team im Vorderfeld eine Bereicherung für die Formel 1 darstellt: "Das zeigt, dass man kurz nach dem Einstieg gut aussehen kann und erfolgreich sein kann." Das könnte nach den Pleitejahren mit Caterham, Manor und HRT wieder mehr Teams in die Formel 1 locken. "Obwohl man natürlich sagen muss, dass wir nicht so weit wären, hätten wir in allem Bereichen von null starten müssen", gibt der Haas-Pilot zu.

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