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Ferrari: Selbst kleiner Budgetverstoß kann halbe Sekunde bringen

Mattia Binotto mahnt, Verstöße gegen den Kostendeckel ernst zu nehmen, denn schon eine geringfügige Überschreitung könnte 0,5 Sekunden pro Runde wert sein

Ferrari: Selbst kleiner Budgetverstoß kann halbe Sekunde bringen

Die Formel-1-Teams warten darauf, dass der Automobil-Weltverband FIA am Mittwoch bekannt gibt, welche Teams die Budgetobergrenze des vergangenen Jahres unterschritten und welche sie überschritten haben. Während des jüngsten Grands Prix von Singapur gab es zahlreiche Spekulationen darüber.

Während es hieß, dass ein Team eine geringfügige verfahrenstechnische Überschreitung zu verzeichnen hätte, soll ein anderes weit über dem erlaubten Limit gelegen haben.

Aston Martin und Red Bull sahen sich mit Andeutungen konfrontiert, dass sie die Teams seien, die gegen die Regeln verstoßen haben könnten. Aber beide Teams spielten solche Gerüchte herunter und beharrten in dem Zusammenhang darauf, dass die FIA sie nicht über irgendwelche Probleme informiert habe.

Die rivalisierenden Teams sind naturgemäß sehr an den Ergebnissen der FIA-Prüfungen interessiert, und vor allem daran, wie ernst der Dachverband einen eventuellen Verstoß nehmen wird. Schließlich geht davon auch einige wichtige Signalwirkung aus.

Auch geringer Verstoß hat große Wirkung

Eine fünfprozentige Überschreitung des eigentlich festgelegten Limits von etwa 145 Millionen Dollar wird offiziell als "geringfügiger" Verstoß eingestuft. Doch Ferrari betont, dass die Vorteile, die sich aus der Möglichkeit ergeben, auch nur ein paar Millionen mehr auszugeben, bereits enorm sein können.

"Wir sollten bis Mittwoch warten, bevor wir ein Urteil fällen", sagt Mattia Binotto bei 'Sky Italia'. "Aber unabhängig von der Summe, über die wir sprechen, ist es wichtig zu verstehen, dass, selbst wenn es sich um vier Millionen handelt, die unter 'geringfügigen Verstöße' fallen, vier Millionen nicht geringfügig sind."

"Für uns sind vier Millionen der Entwicklungsanteil für eine ganze Saison. Vier Millionen bedeuten siebzig Leute in einer technischen Abteilung, die Lösungen finden und produzieren können, die bis zu einer halben Sekunde pro Runde wert sein können."

Binotto: "Es ist definitiv eine Schande"

Selbst wenn es sich also formell um einen "kleinen Verstoß" handelt, seien das keine Peanuts, hält der Ferrari-Teamchef fest. "Wir sprechen hier von einer halben Sekunde", bekräftigt er, "und dieser Vorteil wird in die folgenden Saisons übertragen."

"Denn obwohl er 2021 begann, bringt er 2022 und 2023 immer noch einen Wettbewerbsvorteil. Also ist das eindeutig eine wichtige Sache. Das setzt die Glaubwürdigkeit aufs Spiel. Ich hoffe, dass jeder mit dieser Aufgabe richtig umgegangen ist, denn sonst wird es ein sehr großes Problem sein, das zu bewältigen ist."

Ohnehin sei es nicht ideal, dass der Kampf um die Weltmeisterschaft 2021 jetzt noch diskutiert wird: "Es ist definitiv eine Schande, dass wir im Oktober der nächsten Saison darüber sprechen, gerade weil es neben den Auswirkungen auf die letztjährige Meisterschaft auch Auswirkungen auf die aktuelle hat."

Wie Binotto betont auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff, dass sich zusätzliche Ausgaben direkt auf die Leistung der Teams auswirken - und kritisiert den Begriff "geringfügig".

"Ist es ein sogenannter geringfügiger Verstoß? Denn ich denke, das Wort ist wahrscheinlich nicht korrekt", sagt er. "Wenn du fünf Millionen mehr ausgibst und immer noch unter 'geringfügig' läufst, hat das trotzdem einen großen Einfluss auf die Meisterschaft."

Wolff: Eines der Top-Teams hat überzogen

"Um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln, beobachten wir natürlich genau, welche Teile von den Top-Teams bei jedem einzelnen Rennen an die Strecke gebracht werden - für die Saison '21 und die Saison '22", spricht Wolff über die detaillierte Analyse, die sein Team über die Upgrades der Konkurrenz durchgeführt hat.

Mit einem eindeutigen Ergebnis: "Wir können sehen, dass es zwei Spitzenteams gibt, die in etwa gleich viel ausgeben, und ein anderes Team, das mehr ausgibt." Ein ungenanntes Team habe demnach viel mehr als seine Rivalen an den Start gebracht.

"Wir wissen genau, was wir ausgeben: dreieinhalb Millionen pro Jahr für Teile, die wir ans Auto bringen. Man kann also sehen, welchen Unterschied es macht, wenn man weitere 500.000 Dollar ausgibt. Es wäre ein Unterschied", erklärt der Mercedes-Teamchef.

"Wir haben keine Leichtbauteile für das Auto hergestellt, um unser Übergewicht loszuwerden, weil wir einfach nicht das Geld dafür haben. Wir können kein leichteres Chassis einführen, weil wir dann zwei Millionen mehr ausgeben müssten. Sie sehen also, dass jede zusätzliche Ausgabe einen Leistungsvorteil bringt."

Die FIA wird am Mittwoch jenen Teams, die unter der Obergrenze für 2021 lagen, ihre Konformitätsbescheinigungen ausstellen. Sie bestätigen, dass die Vorschriften eingehalten wurden. Wer die Grenze überschritten hat, wird wohl einer separaten Anhörung unterzogen, um zu entscheiden, welche Sanktionen folgen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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