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Ferrari-Teamchef Binotto: Aus Vettel spricht manchmal die Enttäuschung

Stille am Funk, Kritik am Team und Co.: Die Stimmung bei Ferrari wirkt ziemlich angespannt, doch alle Beteiligten versichern, dass es intern keine Probleme gebe

Wie schlecht ist die Stimmung zwischen Sebastian Vettel und Noch-Arbeitgeber Ferrari wirklich? Das lässt sich von außen nur schwer beurteilen, doch es gibt diverse Anzeichen dafür, dass die Beziehung - vorsichtig formuliert - schon einmal besser war. So krachte es in den vergangenen beiden Rennen in Silverstone und Barcelona zum Beispiel jeweils am Funk.

"Ich möchte nicht von Missverständnissen zwischen den Fahrern und der Boxenmauer sprechen. Wir ziehen es vor, [am Funk] offen zu sprechen", spielt Teamchef Mattia Binotto die Vorfälle bei 'Sky' herunter und erklärt: "Wir finden es richtig, dass beide Seiten Fragen stellen." In Silverstone waren es von Vettels Seite allerdings keine Fragen sondern eine klare Kritik.

Trotzdem verweist Binotto darauf, dass diese "Diskussionen" zuletzt auch zu den richtigen Entscheidungen geführt hätten. In Barcelona fuhr Vettel zum Beispiel mit nur einem Stopp durch und wurde so mit einem siebten Platz belohnt. Auch der betont übrigens, es gebe keine Probleme. "Es ist normal, dass man [am Funk] kommuniziert", zuckt er die Schultern.

Im TV könne das schnell anders wirken, weil nicht alle Funksprüche übertragen werden. Daher sei es für Beobachter von außen schwer, das "Gesamtbild" zu sehen. "Von meiner Seite hat sich nichts geändert", betont Vettel im Hinblick auf sein Verhalten am Funk. Das gelte übrigens auch für die Stille, die zuletzt auffallend oft am Ferrari-Funk herrschte.

"Man muss nicht die ganze Zeit reden ..."

"Wir sehen uns den ganzen Tag. Man kann den ganzen Tag miteinander sprechen, man muss nicht die ganze Zeit am Funk reden. Es hat sich nichts verändert", versichert Vettel, der zum Beispiel in Spanien während der gesamten Qualifikation kein einziges Wort am Funk sagte. Binotto betont, dass sich auch auf der anderen Seite der Boxenmauer nichts verändert habe.

"Es gibt immer Dinge, die wir besser machen können", weiß Vettel. Das sei rückblickend jedoch leicht zu sagen. "Das Wichtigste ist, dass wir uns [in Barcelona] entschieden haben, dieses Risiko einzugehen. Das hat sich ausgezahlt", zeigt er sich zufrieden. Allerdings betont er auch, dass man am Sonntag sowieso "nicht viel zu verlieren" gehabt habe.

"Wir dachten, dass es nicht möglich wäre, [mit einem Stopp] bis zum Ende zu fahren. Daher sagte man mir, ich solle pushen, was ich dann auch gemacht habe", erklärt Vettel. Als sein Team ihm dann sagte, er solle doch durchfahren, wurde der viermalige Weltmeister am Funk einmal etwas lauter, weil er mit den Reifen da bereits für einige Runden gepusht hatte.

Vettels Probleme noch lange nicht gelöst

Letztendlich sei es aber die richtige Entscheidung gewesen. "Wir hätten am Ende vier oder fünf Autos überholen müssen, wenn wir noch einmal gestoppt hätten", erklärt er. So konnte man sich darauf konzentrieren, die Position auf der Strecke zu halten. Allerdings bedeute dieser siebte Platz in Spanien nun nicht, dass man alle Probleme gelöst habe.

"Letztendlich muss man sagen, dass wir etwas Glück hatten. Natürlich war es eine gute Entscheidung, und wir haben die Reifen bis zum Ende gemanagt", erklärt Vettel. Aber Ziel sei es eigentlich, vor dem Mittelfeld zu liegen und nicht mit Teams wie Racing Point oder McLaren zu kämpfen. "Es gibt sicher noch Bereiche, an denen ich arbeiten muss", so Vettel.

"Wir versuchen vieles, um uns zu verbessern. Bislang haben wir noch keine Patentlösung gefunden, aber wir müssen es weiter versuchen", so der Deutsche, der bereits "Ideen" habe, wie es vorwärts gehen könnte. Klar scheint auf jeden Fall, dass er grundsätzlich ein Problem mit dem aktuellen Auto hat. Das habe nichts mit dem Set-up zu tun, betont auch Vettel selbst.

Binotto versichert: "Die Beziehung ist gut"

"In Silverstone sind wir mit weniger Flügel als [in Barcelona] gefahren - weil es einfach in der Natur der Strecke liegt", erklärt er und ergänzt: "Ich hatte in Silverstone Probleme, aber hier hatte ich auch welche. Es ist ein Auf und Ab. Manchmal ist es wirklich gut, manchmal nicht. Es gibt noch immer etwas, das wir verstehen müssen. Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns."

Wobei Vettel mit "uns" vor allem sich selbst meinen dürfte. Denn dass er nicht mehr die volle Unterstützung des Teams spürt, das wurde auch zuletzt wieder in einem Interview deutlich, als er mit einem Schmunzeln sagte, dass seine Meinung intern nicht mehr wichtig sei. Weil er Ferrari am Ende des Jahres verlässt, hat die Aussage aber durchaus einen wahren Kern.

"Ich denke, bei dieser Aussage spricht die Enttäuschung aus ihm, dass er in der nächsten Saison nicht mehr Teil des Teams sein wird", grübelt Binotto, der aber trotzdem klarstellt, dass es kein Problem gebe. "Die Beziehung ist gut. Sein Wochenende war ordentlich, auch wenn er es noch viel besser kann. Er hatte ein gutes Rennen", so der Ferrari-Teamchef.

Er hoffe, dass Vettel durch seinen siebten Platz in Barcelona etwas Selbstvertrauen tanken konnte. Er könnte es aktuell wohl gut gebrauchen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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