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Ferrari: Wechsel auf harte Reifen war die "richtige Entscheidung"

Bei Ferrari geht man davon aus, dass Charles Leclerc auf den Medium-Reifen Probleme bekommen hätte - Für Mercedes waren die harten Pneus keine Option

Ferrari setzte in Monza auf eine andere Strategie als Mercedes - mit Erfolg. Während Lewis Hamilton und Valtteri Bottas nach dem ersten Stint auf Soft auf die Medium-Reifen wechselten, entschied sich die Scuderia bei Charles Leclerc für die harten Pneus. "Beim Boxenstopp auf die harten Reifen zu wechseln, war unserer Meinung nach die richtige Entscheidung", so Teamchef Mattia Binotto.

"Natürlich war es damit schwieriger, die Position direkt nach dem Stopp zu verteidigen", weiß er. Daher sei es der "Schlüssel" zum Rennsieg für Leclerc gewesen, seine Position in den ersten Runden nach dem Stopp gegen Hamilton zu halten. Das schaffte der Monegassen - auch wenn er sich dabei am Rande der Legalität bewegte. "Die Strategie war gut", zeigt sich auch Leclerc zufrieden.

"Natürlich war unsere Situation schwierig, weil beide Mercedes hinter uns waren, und ich war der einzige Ferrari", erinnert er. Weil sich Sebastian Vettel mit einem Dreher selbst aus dem Rennen genommen hatte, hatte Mercedes die Möglichkeit, die Strategien zu splitten. So kam Hamilton in Runde 19 von 53 als erster der führenden Piloten zum Stopp. Leclerc folgte eine Runde später, Bottas erst in Runde 27.

Undercut einzige Chance für Mercedes

"Wir wussten, dass der Overcut nicht funktioniert", erklärt Teamchef Toto Wolff, und Chefingenieur Andrew Shovlin ergänzt: "Wir mussten mit Lewis den Undercut versuchen, als sich hinter den Renaults eine Lücke ergab." Ein noch früherer Stopp wäre laut Wolff schwierig gewesen, weil man sonst im Verkehr wieder herausgekommen wäre.

Das wollte man auf jeden Fall vermeiden. "Leider funktionierte dieser [Undercut] aufgrund des niedrigen Reifenabbaus hier nicht so gut wie auf anderen Strecken", erklärt Shovlin. Die eine Runde war nicht genug, um Hamilton an der Box an Leclerc vorbei zu bringen. Der Weltmeister lag 1,6 Sekunden hinter Leclerc, als er im 19. Umlauf zum Service kam.

Als Leclerc eine Runde später stoppte, kam der Ferrari-Pilot unmittelbar vor Hamilton wieder auf die Strecke. "Lewis zeigte ein gutes Manöver in Kurve eins, aber Charles verteidigte sich aggressiv, und realistisch betrachtet war dies die beste Chance auf den Sieg für Lewis", so Shovlin.

"Er verlangte den Reifen für einen Großteil des Stints alles ab, weshalb es wenig überraschend war, dass sie gegen Ende anfingen abzufallen", erklärt er. Am Ende gingen Hamiltons Reifen ein, und er verlor sogar noch den zweiten Platz an Bottas, der deutlich später gestoppt hatte. Wäre es für den Briten eventuell auch eine Möglichkeit gewesen, auf Hard zu wechseln?

Harte Reifen keine Option für Hamilton

"Wir haben am Morgen [vor dem Rennen] über den harten Reifen gesprochen", verrät Wolff, und Hamilton selbst bestätigt: "Ich habe am Morgen gefragt, ob ich die harten Reifen verwenden kann. Aber sie haben Nein gesagt." Denn Mercedes hatte den harten Reifen am Freitag nicht ausprobiert. Trotzdem habe Hamilton bereits vor dem Rennen angezweifelt, ob der Medium bis zum Ende halte.

Verschlimmert wurde die Situation dadurch, dass er so lange hinter Leclerc feststeckte und sich damit seine Reifen zusätzlich ruinierte. "Heute war es wärmer [als am Freitag], daher war der [harte] Reifen gut. Ich glaube aber ehrlich gesagt, dass unsere Pace auf dem Medium viel schneller war", grübelt Wolff. Das habe sich jedoch nicht gezeigt, weil Hamilton einfach nicht an Leclerc vorbei kam.

"Wenn man jemandem über mehrere Runden so dicht folgen kann wie Lewis, [...] dann sieht man, dass der Medium der bessere Reifen war", so Wolff. Hamilton sieht es ähnlich und erklärt: "Wenn ich auf Hard gewechselt wäre, dann hätte ich vielleicht die Pace gehabt, um Zweiter zu werden." Dann wären seine Pneus am Ende des Rennens vermutlich nicht so eingegangen.

Ferrari hätte mit Medium Probleme bekommen

"Aber ich denke nicht, dass ich dadurch die Position mit Charles getauscht hätte. Sie waren heute einfach etwas zu schnell", räumt Hamilton ein. Aus Mercedes-Sicht hätte man im Kampf um den Sieg also nicht viel anders machen können. "Es gab keine strategischen Optionen mehr", zuckt Wolff die Schultern. Eine Spazierfahrt war es für Leclerc aber keinesfalls.

Denn auch seine harten Reifen bauten gegen Rennende ab. "Der harte Reifen war ziemlich schwierig zu managen", berichtet der Sieger. Nach den ersten Runden habe sich der Hard "ziemlich gut" angefühlt. "Aber dann verloren alle vier Reifen Grip. Dann hatte ich leichte Probleme mit blockierenden Vorderreifen, und gegen Ende wurde das Heck immer lockerer", verrät Leclerc.

"Da wurde ich dann etwas langsamer. Sie waren in keinem sehr schlechten Zustand. Ich vermute, sie wären noch einige Runden so geblieben. Aber es stimmt, dass ich besonders hinten links Probleme hatte", so der Monegasse, der mit dem Medium wohl noch größere Probleme bekommen hätte. "Der Abbau [des Soft] war am Ende des Stints nicht kritisch", verrät Binotto.

"Aber er war da, und wir wussten, dass wir am Ende des Rennens eine bessere Pace haben, wenn wir den harten Reifen aufziehen", erklärt er und ergänzt: "Gegen Ende hatten wir so etwas mehr Luft zum Atmen. Wir wussten, dass der Verschleiß der Medium-Reifen kritisch sein würde. [...] Deshalb haben wir uns für die harten Reifen entschieden. Ich finde, es war eine mutige Entscheidung, aber es war die richtige."

Weitere Co-Autoren: Adam Cooper. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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