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FIA-Boss Jean Todt relativiert Mercedes-Dominanz in der Formel 1

Die Mercedes-Dominanz in der Formel 1 seit 2014: FIA-Präsident Jean Todt erklärt, warum Siegesserien im Spitzensport keine Seltenheit sind, sondern allgegenwärtig

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09 EQ Power+

Foto: Glenn Dunbar / Motorsport Images

Und wieder ein "Doppelsieg" für Mercedes in der Formel 1. Zum fünften Mal in Folge seit 2014 hat die Sternmarke aus Stuttgart beide WM-Titel im Grand-Prix-Sport erzielt. Viele Beobachter sprechen angesichts dieser Dominanz von "Langeweile", weil eben immer nur Mercedes gewinne. Doch Jean Todt als Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA) sieht das anders. Siegesserien seien im Spitzensport überhaupt keine Seltenheit, sagt er im Gespräch mit der 'Welt am Sonntag'.

Todt nennt Beispiele, die seine These belegen sollen: "Bayern München führt nicht drückend überlegen die Fußball-Bundesliga an, zum ersten Mal seit sechs Jahren. In Frankreich dominiert Paris Saint-Germain seit sechs Jahren die Meisterschaft und hat nun nach 13 Spielen schon wieder 13 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten. Und Usain Bolt hat zehn Jahre lang weltweit den Sprint über 100 und 200 Meter beherrscht." Die Mercedes-Dominanz in der Formel 1 sei also kein Einzelfall.

"Jede Sportart ist sehr eng mit überragenden Leistungen verbunden", meint Todt. "Natürlich wünschen wir uns alle, dass die Dinge ein bisschen abwechslungsreicher verlaufen, unterhaltsamer. Und wenn ich einen Zauberstab hätte, würde ich mir wünschen, dass [die Formel 1] ein bisschen weniger vorhersehbar ist, dass wir Rennen mit einer engeren Leistungsdichte erleben."

Dominanzen gab es in der Formel 1 schon immer

Allerdings gehöre es "historisch zum Wesen der Formel 1", so Todt, dass manchmal Fahrer oder Teams für lange Zeit überlegen sind. "Ein Beispiel: Ich war immer ein Fan von Jim Clark. Was hat er gemacht? Er hat permanent mit Lotus gewonnen. Er war total überlegen. Aber hat sich jemand beklagt? Ich kann mich erinnern, dass Clark wegen seiner überragenden Leistung bewundert wurde. Aber deswegen wurde die Formel 1 nicht kritisiert."

Jim Clark und Lotus dominierten die Formel 1 in den 1960er-Jahren

Jim Clark und Lotus dominierten die Formel 1 in den 1960er-Jahren

Foto: Motorsport Images

Dennoch sei die FIA als Entscheidungsträger gefragt, sich mit dem Wunsch nach mehr Abwechslung zu befassen, meint Todt. "Man kann und muss Mercedes gratulieren, weil sie den besten Job gemacht haben. Dennoch: Für den Sport – und ich will Mercedes nichts Böses – hoffe ich, dass eines Tages irgendein Team in der Lage ist, sie sportlich mehr herauszufordern und sogar noch besser zu sein."

2018 wäre es beinahe so weit gewesen: Ferrari setzte Mercedes vor allem zu Saisonmitte zu. Dann aber riss das Silberpfeil-Werksteam wieder die Kontrolle und die WM-Führung an sich. Formel-1-Sportchef Ross Brawn bewertet dies als weiteres Zeichen von Stärke seitens Mercedes. "Toto Wolff und sein Team haben es geschafft, Panik zu vermeiden, als ihnen klar wurde: Es braucht mehr als ursprünglich gedacht, um Ferrari zu schlagen." Dies müsse man dem Werksteam hoch anrechnen.

Bottas als "Schönheitsfehler" in der Mercedes-Bilanz

"Wenn du lange erfolgreich bist, dann wirst du leicht selbstgefällig. Das ist fast unausweichlich. Dem kannst du nur entgehen, wenn du immer wieder nachlegst", erklärt Brawn, früher selbst Technischer Direktor in der Formel 1 – unter anderem zur Schumacher-Zeit bei Ferrari. "Ich erinnere mich gut: Jedes Jahr dachten wir an die folgende Saison. Es ging bei null los. Und du wusstest: Dass du bis dahin stark gewesen warst, gab dir [im neuen Jahr] keinerlei Zeitvorsprung. Denn in der Formel 1 darfst du nie nachlassen."

Valtteri Bottas fuhr 2018 nicht auf dem Niveau von Lewis Hamilton

Valtteri Bottas fuhr 2018 nicht auf dem Niveau von Lewis Hamilton

Foto: Motorsport Images

Und Mercedes habe 2018 auch Schwächen gezeigt, meint Brawn. "Der einzige Schönheitsfehler, wenn man denn einen sehen will, war die Leistung von Valtteri Bottas." Der Finne habe ein "schwieriges Jahr" gehabt, erklärt der Formel-1-Sportchef. "Valtteri hatte mehrmals Siegchancen, doch Pech oder Teamentscheidungen standen Topergebnissen im Wege. Und am Jahresende schien er deshalb etwas neben der Spur zu sein."

In der Tat erzielte Bottas seit dem Kanada-Grand-Prix im Juni kein besseres Ergebnis mehr als sein Teamkollege Lewis Hamilton, der ihn in auf dem Weg zum WM-Titelgewinn in der Fahrerwertung mit 408:247 Punkten entsprechend deutlich distanzierte. Mehr noch: Bottas gelang so nur P5 hinter Hamilton, Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen und Max Verstappen – und das mit dem vermeintlich besten Auto des Jahres.

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