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FIA veröffentlicht Klarstellung zum Umgang mit Fahrer-Äußerungen

Eine neue FIA-Richtlinie zu politischen Äußerungen der Fahrer sorgte zuletzt für Verwirrung und Ärger - Nun stellt der Verband klar, was sie in der Praxis bedeutet

FIA veröffentlicht Klarstellung zum Umgang mit Fahrer-Äußerungen
Wie von vielen Piloten und Teamchefs erhofft, hat die FIA ihr Vorgehen gegen politische und persönliche Äußerungen von Formel-1-Fahrern präzisiert und klargestellt, was bei Grand-Prix-Veranstaltungen toleriert wird und was nicht.

In einem am Freitag an die Teams verteilten Dokument mit dem Titel "Guidance on the Principle of Neutrality (Article 12.2.1.n of the ISC)" hat der Weltverband erklärt, wie die Ende 2022 veröffentlichte Aktualisierung des seit langem bestehenden Internationalen Sportkodex in der Praxis funktionieren wird.

Darin betont die FIA, dass es den Fahrern freisteht, ihre eigenen Überzeugungen zu äußern - allerdings nur zu bestimmten Zeiten und unter bestimmten Umständen.

Für die Zeit während des sportlichen Wettbewerbs, also auf der Strecke, auf dem Podium und bei der Fahrerparade, gilt allerdings, dass sie für die Diskussion bestimmter Themen vorab eine schriftliche Genehmigung einholen müssen.

Im Detail heißt es, dass es den Fahrern freisteht, "ihre Ansichten zu politischen, religiösen oder persönlichen Angelegenheiten vor, während und nach dem internationalen Wettbewerb in ihrem eigenen Bereich und außerhalb des internationalen Wettbewerbs zu äußern", etwa in sozialen Medien und während Medieninterviews.

Das schließt auch die FIA-Pressekonferenzen ein, allerdings sind solche Äußerungen dort explizit nur als Reaktion auf direkte Fragen akkreditierter Journalisten erlaubt.

Was ist politisch, religiös und persönlich?

Des Weiteren ist es den Teilnehmern nicht gestattet, während der Fahrerparade, des Spielens der Nationalhymne, den Gruppenfotos vor und nach der Saison sowie auf dem Podium politische, religiöse und/oder persönliche Aussagen zu machen, die gegen den allgemeinen Grundsatz der Neutralität verstoßen.

Die FIA hat auch Leitlinien dazu herausgegeben, was unter "politischen", "religiösen" und "persönlichen" Äußerungen zu verstehen ist, wobei die Rennkommissare der Formel 1 von Fall zu Fall entscheiden werden, ob ein Regelverstoß vorliegt.

Ein Beispiel für eine politische Äußerung, die gegen die Regeln verstößt, wäre demnach ein Fahrer, der "nicht genehmigte Äußerungen oder Kommentare über eine lokale, regionale oder nationale Regierung oder ihre Abteilungen oder Vertretungen" tätigt.

Als Regelverstoß in Bezug auf religiöse Äußerungen nennt der Dachverband "alles, was kritisch oder feindselig gegenüber den religiösen oder spirituellen Überzeugungen anderer ist". Davon ausgenommen sind "private, nicht provozierende religiöse Gesten, wie zum Himmel zeigen oder sich bekreuzigen."

Bei persönlichen Äußerungen geht es vor allem darum, dass die Wettbewerber Veranstaltungen "nicht als Plattform für persönliche Äußerungen jeglicher Art nutzen und damit gegen den allgemeinen Grundsatz der Neutralität verstoßen".

Die Erlaubnis für eine Aussage, die gegen Artikel 12.2.1.n verstoßen würde, müssen Fahrer "mindestens vier Wochen vor der betreffenden Veranstaltung" beantragen. "Verspätete Anträge werden von der FIA nur in Ausnahmefällen berücksichtigt", wobei jede erteilte Erlaubnis nur für eine Formel-1-Veranstaltung gilt.

Mit Genehmigung auf Nummer sichergehen

Es ist davon auszugehen, dass es bei Fahrerhelmen eine Grauzone geben wird. Sie sind auf der Rennstrecke natürlich sehr gut sichtbar und insofern mit den Kapitänsbinden beim Fußball vergleichbar. Hier sorgte während der letzten WM in Katar eine regenbogenfarbene "OneLove"-Binde für Aufsehen.

Das Tragen dieser Binde wurde von der FIFA damals gestoppt. Sie erklärte, dass ansonsten sportliche Sanktionen wie etwa eine Gelbe Karte verhängt werden würden.

Sollte Lewis Hamilton beim Grand Prix von Katar 2023 zum Beispiel wieder einen Helm mit Regenbogenfarben tragen wollen, wäre er wohl gut beraten, vorab eine entsprechende Genehmigung einzuholen, da er andernfalls einen Verstoß gegen Artikel 12.2.1.n und das Neutralitätsgebot riskieren würde.

Zu den konkretisierten Richtlinien, die an die Teams weitergegeben wurden, erklärt ein FIA-Sprecher: "Es wurde ein Leitfaden für Teilnehmer an internationalen Wettbewerben herausgegeben, der den Umfang der im Dezember vorgenommenen Aktualisierungen des Internationalen Sportkodex der FIA darlegt."

"Die Aktualisierungen zementieren die langjährige Verpflichtung der FIA, die Neutralität des Motorsports zu schützen, und werden insbesondere die Neutralität während der Schlüsselmomente aller Motorsportwettbewerbe sicherstellen, wie zum Beispiel Podien, Hymnen und offiziellen Aktivitäten 'auf dem Spielfeld'."

"Es werden keine zusätzlichen Einschränkungen für Einzelpersonen auferlegt, die ihre Meinung außerhalb dieser Zeiten äußern", bekräftigt der FIA-Verantwortliche.

"Der Leitfaden ändert nicht den Artikel 12.2.1.n des Internationalen Sportkodex. Es war notwendig, einen separaten Leitfaden zu erstellen, um die Umsetzung der Neutralitätsprinzipien in den vielen verschiedenen Motorsportdisziplinen zu erleichtern."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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