Fiese Schikane mit Randstein: Boxeneinfahrt am Limit?
Die Boxeneinfahrt von Miami könnte für die Fahrer zum Stolperstein werden: Offen ist noch, ob die fiese Schikane mit Randstein im Renntempo gefahren wird
Die Formel-1-Fahrer glauben, dass die Boxeneinfahrt in Miami am Sonntag zu einer großen Herausforderung werden wird. Denn die besteht aus einem Links-Rechts-Komplex mit zwei Randsteinen am Scheitelpunkt, nachdem die Fahrer mit hohem Tempo durch die Kurve 18 gefahren sind.
Donnerstagnachmittag Ortszeit hatte die FIA weder die Linie aufgemalt, noch das Schild aufgestellt, ab wo das Tempolimit von 80 km/h gilt. Das legt auch fest, wie die Fahrer die unangenehme Schikane fahren müssen.
Das wurde am Freitagmorgen nachgeholt. Ursprünglich sollte die Boxengasse erst nach der Schikane beginnen, doch nach einer Streckenbegehung hat Rennleiter Niels Wittich entschieden, die Linie aus Sicherheitsgründen vor der Schikane zu platzieren.
Das heißt, dass die Fahrer schon für das Schild bremsen müssen, und nicht erst am Limit für den Kurvenkomplex. Doch auch das könnte die Fahrer zu einer kniffligen Situation führen.
Denn selbst mit dem Tempolimit von 80 km/h werden die Fahrer versuchen, die schnellste Linie zu finden. Die führt über die Randsteine, was die Gefahr eines Abflugs birgt, wenn man sie falsch trifft.
"Es ist eng, aber es hängt davon ab, wie stark wir schneiden können", sagt Pierre Gasly. "Ich habe im Simulator geübt. Wir haben die Streckenbegrenzungen nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern wirklich das Maximum aus den Streckenbegrenzungen herausgeholt, was die Sache einfacher macht."
"Aber wenn wir überhaupt keine weißen Linien überfahren dürfen, dann wird es sicherlich sehr schwierig werden", so der Franzose.
Sein AlphaTauri-Teamkollege Yuki Tsunoda findet gut, dass die Schikane in der Boxeneinfahrt Randsteine am Scheitelpunkt besitzt anstatt nur aufgemalter Linien, die man einfach abkürzen könnte. "Ich mag das", sagt der Japaner. "Es ist besser als weiße Linien. In Sachen Konstanz und Fairness ist das eine gute Sache."
"Wenn du natürlich zu stark über den Randstein fährst", fügt er an, "dann springst du raus, und wenn du über die weiße Linie fährst, bekommst du eine Strafe. Für mich es gut. Es ist echt eng, aber du musst ja sowieso abbremsen. Ich finde die Schikane gut."
Der Japaner glaubt aber nicht, dass man viele Fehler sehen wird, denn es komme darauf an, wie stark die Fahrer in der Boxeneinfahrt pushen. "Und es ist besser, auf der Strecke zu pushen als außerhalb. Darum denke ich nicht, dass es viele Fehler geben wird."
Das Haas-Duo Mick Schumacher und Kevin Magnussen spricht sich dafür aus, das Tempolimit schon vor der Schikane zu platzieren: "Ich weiß nicht, wo sie das 80-km/h-Schild aufstellen", sagt der Däne. "Wenn es danach ist, dann wird es ziemlich am Limit sein. Aber ich schätze, sie machen es davor."
"Ich denke, es geht nur darum, ob die Fahrer mit Vollgas durchfahren", sagt Schumacher. "Wir müssen also abwarten." Wenigstens gebe es in Miami das Sprintformat nicht, sodass die Fahrer drei Trainingssessions zum Üben haben. Und im Notfall könnte man noch einmal Änderungen vornehmen.
"Mit dem Speedlimit von 80 km/h könnte man aber ohne Probleme durchfahren", meint Schumacher.
Mit Bildmaterial von Adam Cooper/Motorsport Network.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.