Williams verkündet Sargeant für 2023: Was er für die Superlizenz tun muss
Williams-Junior Logan Sargeant wird in Mexiko und Abu Dhabi noch einmal hinter das Steuer des FW44 greifen, um seine Chance auf eine FIA-Superlizenz zu erhöhen
Das Williams-Formel-1-Team hat verkündet, dass Logan Sargeant an zwei weiteren Formel-1-Trainingseinheiten für Williams und am Nachsaison-Test in Abu Dhabi teilnehmen wird, um den Erhalt seiner Superlizenz für 2023 zu erleichtern.
Teamchef Jost Capito bestätigt zudem, dass der Amerikaner das Williams-Cockpit für 2023 neben Alexander Albon erhalten wird, sofern er die 40 nötigen Superlizenzpunkte zusammenbekommt.
"Wir glauben, dass er bereit ist, Rennen zu fahren", sagt der Williams-Teamchef in der FIA-Pressekonferenz am Samstag. "Unter der Bedingung, dass er genügend Superlizenzpunkte hat, wird er nächstes Jahr unser zweiter Fahrer sein."
Sargeant könnte erster amerikanischer F1-Vollzeitfahrer seit 2007 werden
Sargeant wäre der erste amerikanische Vollzeitfahrer in der Formel 1 seit Scott Speed im Jahr 2007 für Toro Rosso fuhr. Alexander Rossi hatte gegen Ende der Saison 2015 fünf Einsätze für Marussia, war aber nie Vollzeitfahrer.
Der Formel-2-Pilot Sargeant gab sein Formel-1-Debüt auf heimischem Boden beim Großen Preis der USA am Freitag in Austin. Der Amerikaner wird die Nachfolge von Nicholas Latifi bei Williams im nächsten Jahr antreten, benötigt aber derzeit eine Top-Fünf-Platzierung in der Formel 2, um genügend Punkte für eine Superlizenz zu sammeln.
Obwohl die Formel-2-Saison erst in Abu Dhabi zu Ende geht, wird Williams Sargeants Bemühungen um eine Superlizenz unterstützen, indem man ihn sowohl in Mexiko als auch in Abu Dhabi im ersten Freien Training einsetzen wird. Sargeant wird auch beim Rookie-Test zwei Tage nach dem Großen Preis von Abu Dhabi dabei sein.
Sargeant kann sich mit Trainingseinsätzen P8 in der Formel 2 leisten
Sargeant wird dabei Albon am kommenden Wochenende in Mexiko vertreten, bevor er Latifi am Ende der Saison in Abu Dhabi ablöst. Da Sargeant am Freitag auf dem Circuit of the Americas mehr als 100 Rennkilometer absolvierte und sich dabei keine Verwarnung einhandelte, erhielt er einen zusätzlichen Punkt für seine Superlizenz und steht damit bei 31 Punkten, wobei er insgesamt 40 benötigt.
Sollte er in Mexiko und Abu Dhabi ebenfalls saubere Sessions abliefern, wird Sargeant zwei weitere Punkte dazubekommen, womit er bei 33 stehen würde. Das bedeutet, dass er in der Formel-2-Wertung bis auf den siebten Platz zurückfallen und trotzdem eine Superlizenz erhalten könnte.
Sargeant liegt derzeit mit 135 Punkten auf dem dritten Platz der Meisterschaft, hat aber nur zwölf Punkte Vorsprung auf Liam Lawson, der auf dem siebten Platz liegt und theoretisch wäre sogar ein Abrutsch auf den zehnten Platz möglich.
Der Williams-Junior hat aber noch ein weiteres Ass im Ärmel. Bis dato hat er für seine Formel-2-Kampagne 2022 noch keine Strafpunkte erhalten. Wenn er sich in Abu Dhabi keinen Strafpunkt einhandelt, würde er zusätzlich noch einmal zwei Superlizenzpunkte bekommen, wodurch er nun schon einen achten Platz in der Formel 2 verkraften könnte, sofern er die Punkte für die zwei zusätzlichen Trainingssessions bei Williams ergattern kann.
Steht Mick Schumacher jetzt vor dem Formel-1-Aus?
Neben Capitos Aussagen macht auch die Vorgehensweise von Williams deutlich, dass der hauseigene Junior Favorit auf das Cockpit neben Albon ist, da das britische Team nach Sargeants Einsatz am Freitag in Austin gar nicht mehr dazu verpflichtet wäre, noch weitere Male einen Rookie ins Auto zu setzen.
In Barcelona übernahm Nyck de Vries bereits den Sitz von Alexander Albon, womit die zwei obligatorischen Rookie-Einsätze erfüllt sind. Sollte Sargeant die Superlizenzpunkte nicht zusammenbekommen, gilt Mick Schumacher als aussichtsreicher Kandidat für eine Verpflichtung seitens Williams, da gemunkelt wird, dass der Deutsche sein Haas-Cockpit an Nico Hülkenberg verlieren wird.
"Das war einer der schönsten Momente in meiner bisherigen Karriere. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich in Mexiko und Abu Dhabi weitere Zeit im FW44 verbringen darf. Mein Ziel ist es, das Beste aus jeder Minute im Auto und mit dem Team zu machen und auf den Fortschritten aufzubauen, die ich in Austin und während meiner Zeit im Simulator in Grove gemacht habe."
"Natürlich liegt mein Fokus darauf, meine Formel-2-Saison in Abu Dhabi in der bestmöglichen Position zu beenden, und ich bin mir sicher, dass meine Zeit im FW44 mich scharf und bereit für das Formel-2-Finale machen wird."
Williams: "Unterstützen Logan bei seiner Superlizenz"
Williams-Sportdirektor Sven Smeets fügt hinzu: "Logan zeigte bei seinem FT1-Debüt in Austin ein hohes Maß an Verständnis und lieferte nützliches Feedback, das dem Team bei den Vorbereitungen für den Rest des Wochenendes hilft."
"Wir geben Logan in Mexiko und Abu Dhabi weitere Gelegenheiten, sich in das Team zu integrieren, sowohl im Freien Training als auch beim 'Young Driver Test'. Wir arbeiten hart daran, Logan bei seinen Bemühungen um den Erwerb der FIA-Superlizenz zu unterstützen."
"Es ist großartig, dass wir als Team Logan wertvolle Zeit hinter dem Steuer des FW44 bieten können, um seine Entwicklung als Williams-Akademie-Fahrer fortzusetzen und seine Talente zu nutzen. Wir freuen uns darauf, zu sehen, wie sich Logan in dieser Saison weiterentwickelt und sein letztes Saisonrennen in der Formel 2 absolviert."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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