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Flavio Briatore: "Schumi"-Disqualifikation 1994 war eine "Hexenjagd"

Flavio Briatore kramt in Erinnerungen: Wie er sich an den Silverstone-Skandal 1994 erinnert und warum in Hockenheim Williams-Mechaniker Benetton-Shirts trugen

Damon Hill, Williams FW16 , führt vor Michael Schumacher, Benetton B194

LAT Images

25 Jahre ist es her, dass Michael Schumacher zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister wurde. Doch sein Weg zum Titel 1994 war steinig. Nach sechs Siegen und einem zweiten Platz in den ersten sieben Rennen nahm das Duell mit Damon Hill ausgerechnet bei dessen Heimrennen in Silverstone eine dramatische Wende. Und die schmerzt den damaligen Benetton-Teamchef Flavio Briatore noch heute.

Schumacher beendete den britischen Grand Prix als Zweiter, hätte damit in der Fahrer-WM mit 72:39 Punkte geführt. Doch es kam anders: Weil er seinen Erzrivalen Hill in der Aufwärmrunde zweimal überholt hatte, was damals nicht erlaubt war, wurde er mit der schwarzen Flagge disqualifiziert - und in weiterer Folge auch noch für zwei Rennen gesperrt.

Plötzlich war die WM wieder sperrangelweit offen. Am Ende, wissen wir heute, entschied ein einziger Punkt ...

Briatore ist heute noch "hundertprozentig" überzeugt davon, dass das eine "Hexenjagd seitens Max Mosley" war, also des damaligen FIA-Präsidenten. Seine Theorie: Für Mosley war die Kombination Schumacher/Benetton zu dominant. Um die WM künstlich spannend zu halten, ließen sich die Entscheider Schikanen einfallen, um Hill/Williams möglichst lange am Leben zu lassen.

Und er unterstellt dem Briten Mosley, dass er eher seinen britischen Landsleuten helfen wollte als einer deutsch-italienischen Kombination. Darüber spricht Briatore in Nico Rosbergs Podcast 'Beyond Victory'.

Vor allem stört er sich daran, dass die Strafe gegen Schumacher in Silverstone, obwohl das Vergehen bereits vor dem eigentlichen Start stattgefunden hatte, erst in Runde 14 ausgesprochen wurde. Zunächst als Fünf-Sekunden-Stop-&-Go. Schumacher ignorierte jedoch die Aufforderung, diese Strafe abzusitzen, und so wurde er mittels schwarzer Flagge komplett aus dem Rennen genommen.

Auch die schwarze Flagge wurde von Schumacher und Benetton aber ignoriert. Schumacher behauptete später, er habe sie nicht gesehen. Benetton rechtfertigte sich mit einem Missverständnis: Schumacher habe die Stop-&-Go-Strafe (zu spät) in Runde 27 abgesessen, also ging man davon aus, die Angelegenheit sei erledigt.

Briatore regt all das heute noch auf: "Die Polizei hält dich auch nicht erst 200 Kilometer später auf, um dir einen Strafzettel auszustellen, wenn sie dich geblitzt haben. Ganz egal, um welchen Zwischenfall es geht, er muss innerhalb von 15 Minuten an die Kommissare gemeldet werden. In dem Fall hat es 40 Minuten gedauert! (...) Wir wussten ja nicht einmal, worum es ging."

Im Nachgang des Silverstone-Rennens wurde die Angelegenheit zu einem handfesten Skandal. Die Rennkommissare bestraften Benetton für das Ignorieren der Fünf-Sekunden-Strafe sowie der schwarzen Flagge zunächst mit 25.000 US-Dollar Geldstrafe. Daraus wurde später vor dem FIA-Motorsport-Weltrat ein halbe Million Dollar - plus zwei Rennen Sperre für Schumacher und der Verlust des zweiten Platzes in Silverstone.

 

"Wir konnten uns die beiden Rennen aussuchen, in denen wir nicht antreten würden", erinnert sich Briatore. Eigentlich wäre ihm gleich der nächste Grand Prix am liebsten gewesen: Hockenheim. "Weil wir dort mit unserem Motor wegen der langen Geraden ohnehin keine Chance hatten", argumentiert er.

Aber ausgerechnet Schumachers Heimrennen auszulassen, im Jahr des vielleicht größten "Schumi"-Hypes, war aus emotionaler Sicht keine Option. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass Schumacher in Hockenheim wegen Motorschaden leer ausging.

Das Wochenende hatte aber noch eine ganz andere Facette. Nach dem Silverstone-Skandal lagen die Nerven zwischen den deutschen Schumacher- und den britischen Hill-Fans blank. In Hockenheim seien viele deutsche Fans "auf die Williams-Mechaniker losgegangen", sagt Briatore.

"Wir haben denen dann Benetton-Shirts gegeben, weil die Fans so sauer waren! So konnten sie die Strecke sicher verlassen", schildert Briatore und erinnert sich, dass Teamchef Frank Williams sogar mit Polizeieskorte aus dem Motodrom gebracht werden musste.

Schumacher hatte es nicht viel besser, aber aus ganz anderen Gründen: Er verkrümelte sich im Kofferraum seines Managers Willi Weber. Weil ihn sonst tausende Fans umzingelt hätten ...

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