Formel 1 2017: Mercedes denkt über Teamorder nach
Angesichts der Stärke von Ferrari bei den ersten 3 Rennen der Formel-1-Saison 2017 schließt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff eine Stallorder zwischen Lewis Hamilton und Valtteri Bottas nicht mehr aus.
Foto: LAT Images
Nach 3 vergleichsweise bequem eingefahrenen WM-Titeln in den Jahren 2014, 2015 und 2016 stellt sich Mercedes in der Formel-1-Saison 2017 auf einen schwierigeren Titelkampf ein. Denn erstmals in der Hybrid-Ära sind es nicht nur Mercedes-Piloten, die sich im Kampf um die WM-Führung duellieren.
Nach 3 Rennen liegt Ferrari-Pilot Sebastian Vettel dank seiner 2 Saisonsiege und einem 2. Platz an der Spitze der Fahrerwertung. Mercedes-Speerspitze Lewis Hamilton rangiert nach einem Saisonsieg und 2 Mal Platz 2 mit 7 Punkten Rückstand an 2. Stelle. Die Konstrukteurswertung führt Ferrari mit 3 Punkten Vorsprung auf Mercedes an.
Angesichts dieser Vorzeichen denkt man bei Mercedes darüber nach, den jahrelang gepflegten Stil des freien Fahrens zu überdenken und zwischen Hamilton und Teamkollege Valtteri Bottas für klare Verhältnisse zu sorgen. Man denkt über die Anwendung einer Teamorder nach. Beim Grand Prix von Bahrain am Sonntag erhielt Bottas die Anweisung, Hamilton passieren zu lassen. Doch um Vettel am Sieg zu hindern, kam diese zu spät.
Toto Wolff: "Die Situation ist jetzt anders"
"Wir mögen diesen Gedanken überhaupt nicht, denn das ist nicht das, was wir in den vergangenen Jahren gemacht haben. Die Situation ist jetzt aber anders", spricht Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auf das Thema Stallorder an und fügt hinzu: "Wir müssen es zunächst genau analysieren, was das für uns bedeutet."
Wolffs Gedankengang: "Wir würden am liebsten beiden Fahrern am Start des Rennens gleiche Chancen geben. Das sind wir ihnen schuldig." Doch in Anspielung auf den Grand Prix von Bahrain am Sonntag erinnert der Mercedes-Motorsportchef: "Was im Rennen passiert ist, hat man gesehen. Wir haben die Anweisung herausgegeben – sogar zweimal. Wir hatten das Gefühl, dass es die einzige Chance wäre, das Rennen zu gewinnen."
Letztlich verpasste Hamilton den Sieg um 6,6 Sekunden. Einen Großteil des Rückstands fing sich der Brite in der Anfangsphase ein, als er für das Blockieren von Daniel Ricciardo (Red Bull) in der Boxengasse eine 5-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekam.
Aber: Eine einfache Regel, wonach derjenige Mercedes-Pilot, der weiter vorn startet, im Rennen bevorzugt wird, ist nicht nach dem Geschmack Wolffs. "Das wäre zu hart. Das wäre das Gegenteil von dem, was wir all die Jahre gemacht haben", sagt der Mercedes-Motorsportchef und unterstreicht: "Für uns ist es wichtig, dass beide beim Start des Rennens gleiche Chancen haben."
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