Formel 1 Abu Dhabi 2018: Eine Sekunde Vorsprung für Red Bull
Max Verstappen dominiert das erste Freie Training beim Saisonfinale in Abu Dhabi, Robert Kubica hingegen landet abgeschlagen auf dem letzten Platz
Das Red-Bull-Team, das den Grand Prix von Abu Dhabi seit 2013 nicht mehr gewonnen hat, dominierte das erste Freie Training beim Saisonfinale. Max Verstappen stellte eine Bestzeit von 1:38.491 Minuten auf und hatte am Ende der Session 0,961 Sekunden Vorsprung auf Valtteri Bottas (3./Mercedes).
Zwischen den beiden landete Daniel Ricciardo (+0,454) im zweiten Red Bull. Allerdings muss der große Zeitabstand relativiert werden: Während Verstappen seine Bestzeit auf Hypersoft fuhr, drehte Bottas seine schnellste Runde auf den härteren Supersoft-Reifen. Außerdem waren die Asphalttemperaturen in der prallen Wüstensonne nicht repräsentativ, schließlich werden Qualifying und Rennen unter Flutlicht gefahren.
Weltmeister Lewis Hamilton (+1,052) belegte den vierten Platz. Er fuhr nur auf der Nase mit der Startnummer 1, hatte sonst aber weiterhin die (auch offiziell bei der FIA registrierte) Startnummer 44 abgebildet. Dank einer Ausnahme-Erlaubnis seitens des Verbandes.
Positiv aus Mercedes-Sicht: Hamiltons angeschlagener Motor von Brasilien hat die ersten 26 Runden des Wochenendes unbeschadet überstanden. In Brasilien hatten die Ingenieure einen Defekt im variablen Einlass-System festgestellt. Aus diesem Grund muss Hamilton in Abu Dhabi mit konservativen Motoreinstellungen fahren. Außerdem wurden - im erlaubten Rahmen - einige Teile aus der Peripherie aus Sicherheitsgründen ausgetauscht.
Für Sebastian Vettel (Ferrari) begann das Wochenende mit Rang acht. Der Deutsche hatte 1,962 Sekunden Rückstand auf Verstappen und 0,036 auf Teamkollege Kimi Räikkönen (7.).
Robert Kubica, Williams FW41, leaves the garage
Foto: Glenn Dunbar / LAT Images
Abseits der drei Topteams waren alle Augen auf Robert Kubica gerichtet, der, inzwischen als Stammfahrer für 2019 bestätigt, den Williams von Sergei Sirotkin testen durfte. Wie der 33-Jährige praktisch einhändig alles mit links bedient und teilweise in Kurven einhändig fährt, lieferte faszinierenden Stoff für die Onboard-Analysen im internationalen Fernsehen.
Kubica fuhr 26 Runden ohne nennenswerten Fehler, lag aber am Ende 4,501 Sekunden hinter der Spitze und 0,679 Sekunden hinter dem Vorletzten, Fernando Alonso (McLaren). Aber: "Robert", nimmt ihn Teamchefin Claire Williams in Schutz, "ist ein ganz anderes Programm gefahren." Und zwar schon im Hinblick auf 2019.
Ansonsten fiel auf, dass Esteban Ocon (Force India/+1,611) und Kevin Magnussen (Haas/+1,744) mitten in die Weltspitze fuhren. Carlos Sainz (9./Renault/+2,097) beendete die Session vorzeitig, weil er mit dem Set-up bereits zufrieden war. Sein Teamkollege Nico Hülkenberg (12./+2,532) tat sich etwas schwerer und probierte unterschiedliche Frontflügel-Varianten aus.
Ein Dreher von Sainz am Ende der Session blieb ohne Folgen. Jener von Marcus Ericsson (17./Sauber/+3,437) nach gut einer halben Stunde nicht: Der Schwede verlor auf dem "Astroturf" ausgangs der ersten Kurve die Kontrolle und knallte in die Leitplanken. Sein Frontflügel blieb zwar dran, knickte aber ab, sodass er zur Reparatur an die Box fahren musste.
Und dann war da noch eine kleine Schrecksekunde bei Toro Rosso, als Pierre Gasly (11./+2,180) ein paar Minuten vor dem Ende mit qualmendem Motor an die Box kam. Dabei roch es nach verbrannten Kabeln, was ein Problem mit der Peripherie der Antriebseinheit vermuten lässt.
Für Alonsos Abschiedsvorstellung, das lässt sich nach FT1 schon festhalten, wird's nichts mit einem absoluten Top-Ergebnis. Denn McLaren war neben Sauber das langsamste Team. Und Sauber traut man noch eher eine Steigerung zu, wenn's ab 13:55 Uhr MEZ deutscher Zeit mit dem zweiten Freien Training weitergeht ...
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