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Qualifyingbericht

Formel 1 Baku 2018: Räikkönen verschenkt Pole an Vettel!

Im entscheidenden Moment wirft Kimi Räikkönen wieder die Nerven weg, weshalb sich Sebastian Vettel in Aserbaidschan den Pole-Hattrick sichert

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Foto: Steven Tee / Motorsport Images

Sebastian Vettel hat sich beim Grand Prix von Aserbaidschan in Baku im vierten Qualifying der Saison 2018 zum dritten Mal die Pole-Position gesichert. Allerdings musste er diesmal bis zum Schluss zittern, denn bis zur zweiten Zwischenzeit sah es so aus, als würde ihn sein Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen vom ersten Platz verdrängen.

Ergebnis: Qualifying in Baku

Aber es wird langsam zur Gewohnheit, dass der "Iceman" gar nicht mehr so cool ist, wenn's um solche Entscheidungen geht. Wie schon zuletzt in Schanghai schien die Pole-Position nach absolut schnellsten Sektoren 1 und 2 für ihn angerichtet, ehe er sie im letzten Sektor mit einem unnötigen Fahrfehler aus der Hand gab.

Der Drift in Kurve 16 sah zwar spektakulär aus, kostete aber eine Sekunde. Das tut an der Stelle besonders weh, weil danach der Schwung für die lange Gerade fehlt. 'ORF'-Experte Alexander Wurz nimmt Räikkönen in Schutz: "Der Hinterreifen ist dort schon am Ende. Sonst wärst du davor nicht zweimal 'purple'."

Dabei hatte ihm Vettel die Tür zur Pole selbst weit geöffnet: "Meine erste Runde war nicht ganz perfekt und ich wusste, dass die Strecke schneller wird. Also musste ich noch eine schnelle Runde hinbekommen", berichtet er. "Dann hatte ich in Kurve 3 einen Verbremser und wusste nicht, ob ich geradeaus fahren soll oder nicht."

Damit war eine Zeitenverbesserung unmöglich; Vettel musste seine Runde abbrechen. Und von anderer Seite als Räikkönen drohte keine akute Gefahr. Das Thema Lewis Hamilton hatte sich bereits bei der zweiten Zwischenzeit erledigt. "Im Mittelteil, in diesem kleinen, winkeligen Zeug, sind wir nicht gut", seufzt Mercedes-Sportchef Toto Wolff.

Doch im Vergleich zum Freitag steht Mercedes nach dem Qualifying besser da als befürchtet. "Wir haben uns richtig zurückgerauft", findet Wolff. "Gestern waren wir nirgends, heute Früh in der Mitte, und jetzt sind wir wieder dabei." Nämlich gleich mit zwei Autos: Valtteri Bottas (+0,339) wurde hinter Vettel und Hamilton (+0,179) Dritter.

"Sie waren schon das ganze Wochenende am schnellsten", sagt Hamilton über Ferrari. "Sie haben dieses Wochenende einfach ein phänomenales Auto. Wir sind aber mittendrin. Und Baku ist die fünftbeste Strecke zum Überholen, also werde ich morgen alles versuchen, Seb das Leben so schwer wie möglich zu machen."

Dabei schien Ferrari nicht unverwundbar. Bis zu Vettels Bestzeit am Samstagmorgen war von den roten Flitzern nicht viel zu sehen gewesen. Und in Q3 leistete sich Räikkönen nicht nur einen Fehler, sondern gleich zwei (zuvor auch schon in Q2). Weil seine erste Runde suboptimal war, landete er letztendlich nur an sechster Stelle. Vettel brachte zumindest einen sauberen Versuch über die Linie.

So blieben für Red Bull, in den Freitags-Longruns noch erste Kraft und damit im Rennen durchaus mit Chancen, die Positionen vier (Daniel Ricciardo/+0,413) und fünf (Max Verstappen/+0,496). Ricciardo hatte sich mit Mühe als Zehnter durch Q2 geschummelt, leistete sich im ersten Q3-Run einen Mauerkuss. Am Ende profitierte er dafür von Räikkönens Windschatten.

"Das hat ein, zwei Zehntel gebracht", glaubt Teamchef Christian Horner. Dafür kämpfte Verstappen mit der Balance: "Ich bekam die Vorderreifen nicht auf Temperatur. Und wenn du überall ein bisschen untersteuerst, wirst du auf einem Stadtkurs härter bestraft als woanders", erklärt der 20-jährige Niederländer.

"Best of the Rest" war dismal Esteban Ocon vor Sergio Perez. Force India bestätigte damit die starken Leistungen aus den Freien Trainings. "Ich bin fast ein bisschen enttäuscht, denn auf meinen Teamkollegen und sogar auf Räikkönen hat nicht viel gefehlt", seufzt Perez, der 1,049 Sekunden Rückstand auf die Spitze hatte, 0,024 auf Ocon und 0,057 auf Räikkönen.

"Wir waren eindeutig das schnellste Mittelfeld-Team", findet der Mexikaner. Ocon stimmt zu: "Wir sind da, wo wir hingehören." Aber auch Renault ist zufrieden damit, beide Autos in den Top 10 zu haben: "Das ist auf einer Strecke, die nicht zu unseren besten zählt, eine gute Nachricht", sagt Carlos Sainz (10.), der auf Nico Hülkenberg (9./Getriebestrafe) wieder drei Zehntelsekunden verlor.

Stark verbessert präsentierte sich das Williams-Team: Lance Stroll wurde Elfter, Sergei Sirotkin trotz Crash im dritten Freien Training Zwölfter. Auf Q3 fehlte nur eine Zehntelsekunde. 13. wurde Fernando Alonso (McLaren), 14. Überraschungsmann Charles Leclerc (Sauber). Die starke Leistung des monegassischen Rookies hatte sich schon in der Longrun-Analyse angekündigt.

Pierre Gasly, Scuderia Toro Rosso STR13 locks up
Pierre Gasly, Scuderia Toro Rosso STR13 locks up

Foto Sutton Images

Die Schrecksekunde des Tages gab's in Q1: "What the fuck!", plärrte Pierre Gasly am Boxenfunk, als er mit 320 Sachen an seinem Toro-Rosso-Teamkollegen Brendon Hartley vorbeischoss, der im Bummeltempo mitten auf der Strecke fuhr und auch noch ratlos hin und her zuckte, als er Gasly im Rückspiegel sah.

Ein Missverständnis, das beinahe in einer Katastrophe geendet wäre: "Unglaublich. Das wäre wirklich eine Katastrophe gewesen, wenn die sich berührt hätten", atmet Niki Lauda auf. Hartley entschuldigt sich für sein Blackout: "Tut mir leid. Ich wollte aus dem Weg gehen, habe mich aber für die falsche Seite entschieden. Ich komme mir ziemlich blöd vor!"

Was Gasly nicht wissen konnte, als er am Funk "Inakzeptabel!" schrie: Hartley hatte sich einen Reifenschaden zugezogen und konnte deshalb nicht schneller fahren. Dass er aber mitten auf der Ideallinie fuhr und nicht zur Seite ging, kann man ihm durchaus vorwerfen. Die Strafe brachte das Ergebnis: P19 für Hartley, P17 für Gasly.

 

Polesitter Sebastian Vettel, Ferrari
Polesitter Sebastian Vettel, Ferrari

Foto Sutton Images

20. und Letzter wurde Romain Grosjean (Haas). Den ersten Ausritt in den Notausgang überstand der Franzose noch unbescholten, nach dem zweiten klemmte aber sein Getriebe. "Da ist was gebrochen", funkte er - und stieg wenig später frustriert aus. Ebenfalls in Q1 out: Stoffel Vandoorne (McLaren), der in letzter Minute von Stroll rausgeworfen wurde.

Das Rennen könnte nun zur Neuauflage des Duells Hamilton gegen Vettel werden, das 2017 in Vettels berühmtem Rammstoß eskaliert ist. Beide sind nach einem schwierigen Freitag optimistisch, gewinnen zu können - die fabelhaften Longruns von Red Bull hin oder her. Über Nacht haben nämlich sowohl Mercedes als auch Ferrari etwas gefunden.

"Gestern sind wir nur gerutscht, also haben wir Set-up, Bodenhöhe, so ziemlich alles umgestellt", verrät Hamilton. "Wir haben wirklich viel geändert. Und das rechnet sich jetzt." Ganz ähnlich bei Vettel: "Wir haben das Auto über Nacht verändert und sind dadurch noch schneller geworden", sagt der Polesetter.

Der Grand Prix von Aserbaidschan in Baku startet am Sonntag um 14:10 Uhr. Bereits ab 13:40 Uhr tickern wir live auf unseren Schwesternseiten Motorsport-Total.com und Formel1.de. Der Paddock-Live-Ticker ist dort schon ab 11:00 Uhr verfügbar. Den gibt's aber nur in der Desktop-Version und nicht in den mobilen Apps.

Video: Der Baku City Circuit

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