Formel-1-Chef bleibt hart: Keine Extrawürste für Ferrari
Chase Carey zeigt sich von Ferraris Ausstiegsdrohungen unbeeindruckt - Zwar will er eine Lösung mit Sergio Marchionne finden, sich aber nichts von Ferrari diktieren lassen
Chase Carey, Formel1-Chef, Sergio Marchionne, Ferrari-Präsident
Sutton Images
Der schwelende Konflikt zwischen den Formel-1-Machern und dem wichtigsten Team der Königsklasse des Motorsports bekommt neues Futter: Chase Carey stellt klar, dass Ferrari bei der Suche nach den Formel-1-Regeln ab 2021 wie alle anderen Teams behandelt werden wird. Ferrari genießt noch bis Auslaufen der gegenwärtigen Verträge Ende 2020 ein Vetorecht bei Reglementsfragen.
Chase Carey ist erst im Dezember einen Schritt auf Ferrari zugegangen: Nachdem Sergio Marchionne mehrfach gedroht hat, die Formel 1 mit Ferrari zu verlassen, wenn die Formel-1-Regeln ab 2021 nicht im Sinne der Roten sind, sprach Carey davon, dass er "Kompromisse finden" wolle. Derzeit gibt es bei der Frage nach dem künftigen Motorenreglement Renault-Quellen zufolge "verhärtete Fronten".
Nun stellt Carey aber klar, dass diesen Kompromissen enge Grenzen gesetzt sein werden. "Ferrari ist einzigartig und hat Legenden-Status, aber wir müssen sie wie alle anderen Teams auch behandeln ", sagt der 64-Jährige gegenüber der 'Corriere della Sera'. "Wir können uns einigen, aber das hauptsächliche Ziel ist nicht verhandelbar: Das Interesse der Fans kommt an erster Stelle."
Bei Ferrari wird man diese Worte nicht gerne hören, schließlich ist das Team seit mehreren Jahren stark privilegiert. Neben dem Vetorecht erhält Ferrari auch zusätzliche Einnahmen aus den Geldtöpfen der Formel 1. Die Verträge wurden noch von Bernie Ecclestone verhandelt. Ferrari diese Privilegien wieder abzugewöhnen, dürfte eine äußerst schwierige Aufgabe für Liberty werden.
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