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Formel 1 erklärt Technikpanne beim Training in Imola

Die Ursache ist gefunden: Was die Formel-1-Übertragungstechnik beim Training in Imola gestört hat und wer alles direkt von dieser Panne betroffen war

Es war kein Totalausfall, aber nahe dran: Pünktlich zum Trainingsauftakt beim Emilia-Romagna-Grand-Prix 2021 in Imola hat es technische Probleme bei der Formel-1-Übertragungstechnik gegeben. Davon betroffen waren sowohl die TV-Bilder als auch der Funkverkehr der Teams, außerdem funktionierte die Zeitnahme nur rudimentär.

Die Ursache für die Störung, die praktisch für das gesamte erste Freie Training anhielt, war lange nicht klar. Inzwischen aber hat die Formel 1 ein defektes Glasfaserkabel als Ursache bestätigt.

Es habe sich ausdrücklich um einen Schaden vor Ort an der Infrastruktur in Imola gehandelt und nicht um einen Defekt im Übertragungssystem der Formel 1, so heißt es. Und in der kurzen Pause zwischen erstem und zweitem Training sei die Störung behoben worden.

 

Sicherheitsmodus rettet Formel-1-Training

Der Schaden für die Formel 1 hatte sich in Grenzen gehalten, weil die Verantwortlichen direkt nach der ersten Fehlermeldung in einen Sicherheitsmodus geschalten hatten. So war die Grundversorgung mittels Satellitenverbindung sichergestellt, wenn auch nicht für alle Funktionen. Die Datenübertragung etwa stockte, außerdem hatte die Formel-1-Regie keinen Zugriff auf Onboard-Kameras. Seit dem zweiten Freien Training aber lief alles wieder normal.

Den Zustand unter der Störung aber bezeichnet Ferrari-Teamchef Mattia Binotto als "großes Problem" für die Formel-1-Rennställe. "Es war sehr schwierig, weil wir zum Beispiel keine Möglichkeit hatten, mit Charles [Leclerc] zu kommunizieren." Auch bei anderen Teams sei der Funkverkehr komplett oder zumindest teilweise ausgefallen.

Missverständnis zwischen Perez und Ocon

Letzteres führte im ersten Freien Training zu einem Missverständnis zwischen Sergio Perez von Red Bull und Esteban Ocon von Alpine, die sich nicht über die Vorfahrt einigen wurden. Prompt kam es zur Berührung, beide Fahrer mussten ihre Autos mit Schäden vorzeitig abstellen.

Dazu meint Binotto: "Es ist eben knifflig, weil man so dem Fahrer keine Information über nachfolgende Fahrzeuge übermitteln kann. Dann kommt es eben zu Situationen, in denen jemand aufgehalten wird. Das passiert nicht absichtlich, aber für die Fahrer ist es halt sehr schwierig, festzustellen, ob da von hinten jemand kommt."

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko wiederum bringt beim 'ORF' nur wenig Verständnis für die Rennfahrer auf und meint schlicht: "Weiß nicht, wozu sie Rückspiegel haben."

Wie die Formel-1-Teams die Panne erlebt haben

Der angesprochene Zwischenfall um Perez und Ocon gehe klar auf die Kappe seines Fahrers. "Er hat den schnellen Ocon übersehen", sagt Marko. Insgesamt aber habe die Formel 1 ein "generelles Problem" mit der Technik gehabt, räumt er ein.

Das sieht Binotto ähnlich. Er verweist auf die technischen Komponenten im Auto und meint: "Wenn du ein Problem mit dem Antriebsstrang hast, dann weißt du nicht, wie du reagieren und kommunizieren kannst. Solche Zwischenfälle sind also ernst, zumal wir die Antriebe verwenden, die wir für das gesamte Wochenende brauchen."

Laut Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur hätten zunächst nur die sicherheitsrelevanten Daten zur Verfügung gestanden. Das sei eine "seltsame Erfahrung" gewesen. "Wir hatten nämlich gar keine Zeiten", sagt Vasseur. "Das galt aber nur für den ersten Stint, bis etwa Mitte der Einheit. Das ist schon okay, in meinen Augen kein Drama."

Vasseur amüsiert: Früher wäre das kein Problem gewesen!

Im Gegenteil: Ihn habe die Situation sogar etwas amüsiert, meint Vasseur weiter: "Wir haben nach dem Training darüber gesprochen, weil sich die Fahrer über den [fehlenden] Funkverkehr beschwert hatten. Aber: Vor 20 Jahren waren die Jungs noch dazu in der Lage, ohne Funkverkehr zu fahren!"

Die moderne Formel 1, meint Aston-Martin-Teamchef Otmar Szafnauer, habe nun eben eine Lehrstunde erhalten. "Erst, wenn man die Daten mal nicht hat, merkt man wirklich, wie sehr man darauf angewiesen ist. Es war, als wären wir blind am Kommandostand. Das hat die Sache wesentlich schwieriger gestaltet."

McLaren hatte nicht den kompletten Funkkontakt zu den Fahrern auf der Strecke verloren, wie Teamchef Andreas Seidl im 'ORF' erklärte. "Wir konnten nur nicht an allen Stellen mit ihnen sprechen. Es war deshalb kein Riesenthema, weil es bestimmte Sektionen gegeben hat, wo man normal kommunizieren konnte." Inwiefern das auch für andere Teams galt, ist unklar.

Warum die heutige Formel 1 Boxenfunk braucht

Ein funktionierender Boxenfunk ist für Seidl aber von essenzieller Bedeutung in der Formel 1, gerade bei reduzierter Trainingszeit. "Dadurch ist unglaublich viel Verkehr auf der Strecke, sodass es wichtig ist, den permanenten Austausch zwischen Renningenieur und Fahrer zu haben", meint er. "Im Großen und Ganzen hat das bei uns aber keine größeren Probleme verursacht."

Der Formel 1 selbst sind in solchen Fällen die Hände gebunden: Als Konsequenz aus der Coronakrise hat die Rennserie ihre Übertragungsmöglichkeiten vor Ort an der Rennstrecke ohnehin stark reduziert und die meiste Technik in ihre TV-Zentrale nach Biggin Hill in England verlagert, um die Reisetätigkeit der Angestellten zu minimieren.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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