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Formel 1 erklärt: Was ist das Safety-Car und wie funktioniert es?

Bei einem Formel-1-Rennen können zwei Arten von Safety-Cars zum Einsatz kommen - Wir erklären, was sie unterscheidet und welche Funktion sie haben

Formel 1 erklärt: Was ist das Safety-Car und wie funktioniert es?

Das Safety-Car der Formel 1 ist ein wichtiger Bestandteil eines Rennens und ist häufig zu sehen, wenn es zu einem Unfall oder Zwischenfall auf der Strecke kommt. Es gibt zwei Arten von Safety-Cars.

Man unterscheidet zwischen einem physischen Auto auf der Strecke und einem virtuellen Safety-Car (VSC), das eingesetzt werden kann, um die Autos zu kontrollieren, während Fahrzeuge geborgen oder Trümmer von der Strecke entfernt werden.

Der Zweck eines Safety-Cars in der Formel 1 besteht darin, die Autos auf der Strecke zu verlangsamen, bis die Gefahrensituation geklärt ist. Dabei kann die Verdichtung des Feldes durch das Safety-Car ein Rennen noch spannender machen und die Rennstrategien der einzelnen Teams erheblich beeinflussen.

Was ist ein Safety-Car in der Formel 1?

Das Safety-Car in der Formel 1 ist ein physisches Fahrzeug, das auf die Strecke gebracht wird, um die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu begrenzen. Es fährt mit einer bestimmten Geschwindigkeit, damit die Streckenposten sicher herauskommen können, um kaputte Autos zu bergen oder Trümmer von der Strecke zu entfernen.

Durch die langsamere Geschwindigkeit des Safety-Cars werden die Fahrer dahinter eingebremst. Es dürfen keine Autos überholen, wenn sie nicht dazu aufgefordert werden.

Bei nassem Wetter kann das Safety-Car auch während der Formationsrunde eines Rennens eingesetzt werden, um die Fahrer zu verlangsamen und einen Unfall zu verhindern.

Wenn das Safety-Car zum Einsatz kommt, werden die Fahrer durch gelbe Flaggen und Leuchttafeln mit der Aufschrift "SC" darauf hingewiesen, dass ein Safety-Car ausrücken wird und sie ihre Geschwindigkeit verringern müssen.

Wenn alle Zwischenfälle beseitigt sind, kehrt das Safety-Car am Ende der Runde in die Boxengasse zurück, und die Fahrer erhalten das Signal, dass sie das Rennen mit Beginn der nächsten Runde fortsetzen können.

Wann wurde das Safety-Car zum ersten Mal eingesetzt?

Das Safety-Car wurde in der Formel 1 erstmals 1973 beim Grand Prix von Kanada eingesetzt. Ein gelber Porsche 914 wurde auf die Strecke gebracht, nachdem schlechte Wetterbedingungen zu verschiedenen Zwischenfällen geführt hatten.

Der Einsatz des ersten Safety-Cars erwies sich als umstritten, nachdem der Fahrer des Autos sich vor dem falschen Wettbewerber platziert hatte, was dazu führte, dass ein Teil des Feldes fälschlicherweise eine Runde zurücklag. Dies führte dazu, dass es mehrere Stunden dauerte, bis der Sieger des Rennens feststand.

Offiziell eingeführt wurde das Safety-Car 1993, nachdem es bereits ein Jahr zuvor beim Grand Prix von Frankreich und Großbritannien getestet worden war.

Seit der Einführung des Safety-Cars im Jahr 1993 gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle. Im Laufe der Jahre wurden viele Autos eingesetzt, darunter ein Fiat Tempra 16v beim Grand Prix von Brasilien 1993 und ein Renault Clio in Argentinien 1996.

Fiat Tempra 16V Safety-Car

Der Fiat Tempra 16V führt das Feld beim Grand Prix von Brasilien 1993 an

Foto: Motorsport Images

Auch innerhalb einer Saison wechselte das Auto je nach Standort, darunter ein Lamborghini Countach für den Grand Prix von Monaco und ein Lamborghini Diablo für den Grand Prix von Kanada. 1996 wurde das Safety-Car dann vereinheitlicht und ein Mercedes-Benz eingesetzt. Seit 2021 teilen sich Mercedes und Aston Martin die Aufgaben.

Was ist ein virtuelles Safety-Car in der Formel 1?

Beim virtuellen Safety-Car (VSC) kommt kein physisches Auto auf die Strecke und schart das Feld hinter sich zusammen. Stattdessen handelt es sich um eine vorgegebene Rundenzeit, an die sich die Fahrer halten müssen.

Da alle mit der gleichen Geschwindigkeit fahren, bleibt der Abstand zwischen den Fahrern gleich, was für die Streckenposten sicherer ist und es für das Rennen weniger störend macht als ein normales Safety-Car.

Die Rennleitung setzt eine VSC ein, wenn sie entscheidet, dass die Bergungsarbeiten bei einem langsameren Tempo der Fahrer durchgeführt werden können.

Den Fahrern werden rund um die Strecke gelbe Flaggen sowie Leuchttafeln mit "VSC" angezeigt. Auf dem Lenkrad jedes Fahrers erscheint zudem eine Delta-Zeit, die angibt, wie nahe er an der vorgegebenen VSC-Zeit liegt.

Sie sorgt dafür, dass die Geschwindigkeit um etwa 30 bis 40 Prozent langsamer ist als die normale Renngeschwindigkeit. Die Fahrer dürfen sich während eines virtuellen Safety-Cars auch nicht gegenseitig überholen.

Das virtuelle Safety-Car wurde 2015 nach dem Tod von Jules Bianchi, der beim Grand Prix von Japan 2014 schwer verunglückt war. Die Unfallkommission der FIA empfahl die Einführung des VSC auf der Grundlage eines "Slow Zone"-Systems, wie es bei den 24 Stunden von Le Mans eingesetzt wurde.

Welches Modell sind die Formel-1-Safety-Cars?

In der Formel-1-Saison 2023 wurden zwei verschiedene Safety-Cars eingesetzt, ein Mercedes-AMG GT Black Series und ein Aston Martin Vantage. Die Autos kamen abwechselnd bei verschiedenen Rennen zum Einsatz.

Der Mercedes-AMG GT Black Series hat 730 PS, die dem Auto eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h ermöglichen. Der Aston Martin Vantage ist mit 528 PS etwas weniger stark und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 315 km/h.

Wer fährt das Safety-Car in der Formel 1?

Bernd Mayländer, Saftey-Car-Fahrer

Bernd Mayländer pilotiert das Formel-1-Safety-Car nun schon seit 2000

Foto: Motorsport Images

Bernd Mayländer fährt das Safety-Car in der Formel 1 seit dem Jahr 2000 und hat damit schon über 700 Runden in der Rennserie zurückgelegt. Mayländer ist ein 52-jähriger deutscher Fahrer, der zuvor in der DTM angetreten ist und 1999 bei den 24 Stunden von Le Mans den zweiten Platz belegte.

Mayländer wird in seinem Auto von einem Beifahrer begleitet, der ihn bei allen Einsätzen und der Kommunikation unterstützt. Beide müssen während des gesamten Rennens im Safety-Car bleiben, damit sie im Bedarfsfall schnell ausrücken können.

Wie lauten die aktuellen Regeln für das Safety-Car in der Formel 1?

Nach dem umstrittenen Neustart nach einer späten Saftey-Car-Phase beim Grand Prix von Abu Dhabi änderte die FIA Ende 2021 die Safety-Car-Regeln der Formel 1.

Im letzten Rennen der Saison 2021 durften nur jene fünf überrundeten Autos zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton auf der Strecke das Safety-Car überholen, um sich zurückzurunden, nicht aber andere. Das führte dazu, dass Verstappen Hamilton in der letzten Runde noch überholen konnte.

Mit diesem Überholmanöver sicherte sich Verstappen seinen ersten Formel-1-Weltmeistertitel und verhinderte, dass Hamilton seinen achten holte. Seit dem umstrittenen Sieg wurde die Regel für überrundete Autos geändert. Sie müssen nun alle das Safety-Car passieren, bevor das Rennen neu gestartet wird.

Die Regeln wurden auch dahingehend geändert, dass die Fahrer eine volle Wagenlänge hinter dem Vordermann bleiben müssen. Dies geschah, nachdem Verstappen kurzzeitig eine Nasenlänge vor Hamilton fuhr, bevor die letzte Runde begann.

In den Event Notes von Rennleiter Niels Wittich begründete dieser die Aktualisierung der Regel in der Saison 2022 vor allem mit der Sicherheit der Fahrer.

"Um die Wahrscheinlichkeit von Unfällen zu vermeiden, bevor das Safety-Car an die Box zurückkehrt, müssen die Fahrer ab dem Zeitpunkt, an dem die Lichter am Auto erloschen sind, mit einer Geschwindigkeit fahren, die keine unberechenbare Beschleunigung oder Bremsung und kein Manöver beinhaltet, das andere Fahrer gefährden oder den Neustart behindern könnte", hieß es dort.

Was ist der Unterschied zwischen dem Safety-Car und dem Medical-Car?

Das Medical-Car der FIA kommt bei Unfällen während eines Formel-1-Rennens an den Ort des Geschehens, um die Sicherheit und Gesundheit der Fahrer zu gewährleisten. Es handelt sich um den Aston Martin DBX707 oder den Mercedes-AMG C 63 S.

Medical-Car beim Brasilien-GP 2023

Das Medical-Car kommt bei Unfällen mit möglichen Verletzten zum Einsatz

Foto: Motorsport Images

Das Medical-Car wird von Alan van der Merwe gefahren und hat einen von der FIA zertifizierten Arzt an Bord, normalerweise Dr. Ian Roberts.

Das Medical-Car ist nicht so schnell wie das Safety-Car, muss aber bei Unfällen auf der Strecke schnell reagieren. Das Auto ist mit medizinischer Ausrüstung ausgestattet, die es ermöglicht, einem Fahrer bei Verletzungen zu helfen.

Ein Unterschied zwischen Safety- und Medical-Car besteht darin, dass das Medical-Car beim Start eines jeden Grands Prix mindestens eine Runde fährt. Das Auto reiht sich in der Eröffnungsrunde hinter den Fahrern in der Startaufstellung ein, sodass es bei einem Zwischenfall in der ersten Runde näher am Unfallort sein kann.

Mit Bildmaterial von circuitpics.de.

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