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Formel-1-Experte: Neuer Ferrari-Teamchef ist die "falsche Entscheidung"

Der langjährige Formel-1-Technikchef Gary Anderson hält Mattia Binotto für keinen geeigneten Nachfolger von Maurizio Arrivabene als Ferrari-Teamchef

Mattia Binotto, Ferrari Chief Technical Officer

Mattia Binotto, Ferrari Chief Technical Officer

Mark Sutton / Motorsport Images

Der neue starke Mann in Maranello heißt Mattia Binotto. Der Italiener übernimmt zur Formel-1-Saison 2019 die Rolle des Ferrari-Teamchefs von Maurizio Arrivabene. Doch der langjährige Technische Direktor Gary Anderson hält Binotto für eine Fehlbesetzung an der Spitze des Traditionsteams. Begründung: Binotto kann sich nun nicht mehr ausschließlich auf die (Weiter-) Entwicklung des Rennwagens konzentrieren.

Bei der Autosport International Show in Birmingham führte Anderson diesen Gedanken weiter aus: "Binotto ist sehr gut darin, ein Technikleiter zu sein. Aber dann muss man ihn genau das auch tun lassen. Diese Position ist ein Vollzeitjob, sieben Tage die Woche. So etwas macht man nicht in Teilzeit", meint Anderson. "Ich halte das für eine Fehlentscheidung. Ferrari wird es auf technischer Seite zu spüren bekommen. Sie hätten [für die Rolle des Teamchefs] jemand anderes ins Team holen sollen."

Genau das hat Ferrari eben nicht getan, sondern Binotto zusätzlich zu seinem normalen Tagesgeschäft noch die Leitung des Rennteams übertragen. Alle technischen Abteilungen sollen weiterhin direkt an ihn berichten. Anderson kann das nicht verstehen und sagt: "Ich sehe keinen Grund, weshalb man seinen besten Techniker in die politische Position des [Team-] Managers bringen sollten, denn das ist nicht seine Stärke. Also: Warum tut man das?"

Vielleicht, weil Ferrari frischen Wind in sein Formel-1-Team bringen, aber gleichzeitig möglichst viel Kontinuität walten lassen wollte. Laut Anderson wird diese Rechnung allerdings nicht aufgehen. Denn: "Bei der Entwicklung bleiben schnell mal ein paar Zehntel auf der Strecke – und dann bist du zum Aufholen gezwungen, musst konkurrenzfähig werden und richtige Entscheidungen treffen." Soll heißen: Der Druck, der auf Binottos Schultern lastet, ist von Anfang an enorm. Und er könnte noch größer werden, sollte Ferrari einen schwachen Saisonstart erwischen.

Anderson malt ein düsteres Szenario für Binotto in dessen ersten Jahr als Ferrari-Teamchef: "Was passiert wohl, wenn am Jahresende plötzlich Red Bull zwischen [Mercedes und] Ferrari steht und die Scuderia auf einmal nur noch Dritter oder Vierter in der Meisterschaft ist? Es könnte so kommen. Und das würde Binotto den Kopf kosten. Ferrari setzt einen sehr guten Mann aufs Spiel – aber nur, weil er eine Rolle ausübt, für die er eigentlich nicht geschaffen ist", meint Anderson.

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Technisch gilt Binotto indes als hervorragend: Ihm ist die Wende zum Besseren zu verdanken, nachdem Ferrari 2014 mit Rückstand in die Turbo-Hybrid-Ära gestartet war. Erst mit Binotto an der Spitze der Motorenentwicklung ging es vorwärts. 2016 wurde er erneut befördert, dieses Mal zum Technikchef des Rennteams. Der damalige Ferrari-Boss Sergio Marchionne hatte diesen Wechsel persönlich angeordnet. Mit Erfolg: Ferrari kämpfte sowohl 2017 als auch 2018 um die WM-Titel, unterlag jedoch in beiden Jahren Mercedes.

Der Nordire Gary Anderson hat während seiner aktiven Zeit als Designer für diverse Formel-1-Teams gearbeitet. Unter anderem hat Anderson den Jordan 191 entworfen, mit dem Michael Schumacher 1991 sein Formel-1-Debüt gab. Auch der Jordan 198, das erste Jordan-Siegerauto, stammt aus der Feder des heute 67-Jährigen. Anderson war nach seiner Jordan-Zeit auch noch für Stewart und dessen Nachfolgeteam Jaguar tätig, außerdem in der US-amerikanischen CART-Serie. Seit 2003 arbeitet Anderson zudem als TV-Experte.

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