Formel-1-Fernsehen der Zukunft: Freie Wahl mit 360 Grad?
Die Formel 1 könnte in Zukunft auf 360-Grad-Kameras setzen, um jedem Fan online sein persönliches Erlebnis zu verschaffen - OTT-Angebote helfen anderen Serien
Start zum GP Großbritannien 2018 in Silverstone: Sebastian Vettel, Ferrari SF71H, führt
Steven Tee / Motorsport Images
Fans sollen in Zukunft noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten bekommen, wenn es um den Genuss der Formel-1-Rennen gehen soll. Aktuell haben Fans die Möglichkeit, sich via F1 TV Pro die Cockpit-Perspektiven aller 20 Fahrer anzusehen, womit man in gewisser Weise seinen eigenen Grand Prix selbst gestalten kann, doch diese Möglichkeiten sollen noch einmal deutlich umfangreicher werden.
So könnte in naher Zukunft schon 360-Grad-Technologie Einzug in die Königsklasse halten, womit der Fan noch besseren Einblick bekommen soll. "Die 360-Grad-Kamera wird den Fans zukünftig mehr Macht geben", sagt Mehul Kapadia, der die Formel-1-Geschäfte von Tata leitet und sich um die Digitalisierung der Inhalte kümmert, auf einer FIA-Konferenz in Manila.
"Sie möchten vielleicht in die Fahrersicht eintauchen oder sich gewisse Bereiche der Rennstrecke genau ansehen. Diese Möglichkeiten wurden erst durch diese Technologie ermöglicht", sagt er weiter. Kapadia hält das aktuelle TV-Modell mit Blick auf die neue Formel-1-Generation veraltet. Dort ist man auf die Übertragungszeit der TV-Anstalten angewiesen und bekommt das vorgesetzt, was das Weltbild ausspuckt.
Das sei jedoch nicht zeitgemäß: "Wenn wir uns die jungen Fans ansehen, die in den nächsten fünf Jahren den Sport prägen werden, dann sehen wir in diesem Segment, dass es nur um Mikro-Erlebnisse geht", unterstreicht er. "All unsere Kinder lernen jetzt schon mit einem Smartphone oder Tablet umzugehen. Sie wollen ihre unabhängigen Erfahrungen machen, sie wollen das zu ihren Zeiten haben - da kann die 360-Grad-Technologie und das OTT-Angebot wertvoll sein."
Mit OTT ist sogenannter "Over-the-top-Content" gemeint, also in dem Fall die Möglichkeit, dass die Formel 1 auf Plattformen wie Netflix oder eben F1 TV gezeigt wird. Dadurch kann man seit dieser Saison die Rennen auch in Nachhinein aus allen Fahrer-Perspektiven verfolgen.
Gleichzeitig kann diese Plattform, die geschaffen wurde, auch anderen Serien helfen. Will ein Fan eine andere Serie sehen, ist er derzeit darauf angewiesen, dass ein TV-Sender die Rennen überträgt. OTT gibt den Serien aber die Möglichkeit, Fans über das Internet direkt zu erreichen. "Da können diese OTT-Plattformen helfen, über Ländergrenzen und Sprachbarrieren hinweg", sagt Kapadia.
"Diese Plattformen lassen sich global oder regional einsetzen. Man kann geografische Grenzen überwinden. Ich möchte nicht sagen, dass man TV-Sender umgeht, aber man kann Fans direkt ansprechen."
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